Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#27556 24/05/05 06:10 PM
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Hmm, wenn Ddraiggy und Elgi ihre Stimmen der gleichen Partei geben - was passiert dann als nächstes?
Bin Laden konvertiert zum Katholizismus und Dabbeljuh geht in ein Tibetanisches Kloster, oder wie?


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#27557 24/05/05 10:56 PM
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Viel schlimmer, ich würde mich wohl den beiden anschließen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
#27558 24/05/05 11:08 PM
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Na, na... wir wollen mal nicht übertreiben oder?

Gott sei Dank wird es ja nicht zu dem Bündnis kommen und auch zu keiner Kandidatur Oskars dafür... damit sind wir dann noch heil davon gekommen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#27559 25/05/05 05:36 AM
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"Schröder hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagte Gysi der "Berliner Zeitung". Die Neugründung sei so kurzfristig jetzt nicht mehr zu schaffen.
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Was ich befürchtet habe: Obwohl die Wahlalternative und auch die PDS einer gemeinsamen Liste positiv gegenüberstehen und auch die Wahlforscher diesem Bündnis gute Chancen einräumen würden, ist eine Aufstellung durch die vorgezogenen Neuwahlen zeitlich nicht mehr zu schaffen.

Da hat "die böse Zunge" wohl doch richtig gelegen....

Somit dürfte eine Schwarz-Gelbe Regierung nur noch Formalität sein, Elgi. Und "heil davonkommen" wird die SPD ganz sicher nicht. Speziell die Herren Schröder, Clement und Schily haben dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit der Sozialdemokratie einen derart schweren Schaden zugefügt, dass die SPD sich davon so bald nicht erholen wird.

Letztlich war diese vorgezogene Neuwahl auch ein cleverer Schachzug des SPD-Führungsklüngels, um ein massives Abbrechen am linken Flügel vorerst zu verhindern - selbst wenn man damit die Regierungsposition in die Tonne haut.

Was so ein Haufen Ratten auf dem sinkenden Schiff alles tut, um nicht zu ersaufen........


#27560 25/05/05 11:20 AM
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Somit dürfte eine Schwarz-Gelbe Regierung nur noch Formalität sein, Elgi. Und "heil davonkommen" wird die SPD ganz sicher nicht. Speziell die Herren Schröder, Clement und Schily haben dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit der Sozialdemokratie einen derart schweren Schaden zugefügt, dass die SPD sich davon so bald nicht erholen wird.

Ich denke auch, daß die CDU recht deutlich den Wahlsieg davon tragen wird... und wenn die FDP über die 5%-Hürde kommt, dürfte einer Koalition nichts mehr im Wege stehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Allerdings halte ich die große Koalition - je nach Wahlergebnis - für nicht absolut ausgeschlossen. Wir werden sehen.

Was die Sozialdemokratie und ihren Schaden angeht: Ich denke, daß es nicht so einfach ist, in der Regierungsverantwortung sich an politische Ideologien zu halten. Das war bei den Grünen nicht anders... die haben sich auch sehr geändert, seit sie das erste Mal in einer Regierung dabei waren. Ob man die vergangenen Jahre aus sozialdemokratischer Sicht nun gut findet oder schlect, sei dahingestellt... aber einer Sache bin ich mir gewiß: Mit den althergebrachten Vorstellungen der Sozialdemokratie - die ich ausdrücklich gutheiße - ist ein Land in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie im Grunde genommen ununterbrochen seit 1990 haben, nicht wirklich zu regieren. Insofern gebe ich Dir recht, Ddraig, daß die genannten Herren nicht wirklich sozialdemokratisch gehandelt haben.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#27561 25/05/05 08:28 PM
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Nach 16 Jahren Kohl, war es wirklich schwierig, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Trotzdem - Mit solchen Gräueltaten, wie der Agenda 2010, hilft man bestenfalls den Unternehmern.
Aber machen wir uns nichts vor, es ist eh die Wirtschaft, die am längeren Hebel sitzt und der Regierung, wie sie auch immer zusammengesetzt sein mag, ihre Bedingungen diktieren kann. Ansonsten wird mit Standortverlagerung ins Ausland gedroht und dann helfen auch die besten Vorsätze nicht mehr viel.

Eigentlich könnte der nächste Kanzler auch Köter ... äh ... Hundt heißen. Da kennt man die Schweinereien ja schon, die auf die Arbeitnehmer lauern.


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#27562 25/05/05 08:41 PM
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Nachdem der Sozialstaat ja erfolgreich demontiert wurde, muss nun erst einmal alles was es so an Arbeitnehmerschutz und Rechten gibt abgeschafft werden. Damit umso mehr Bürger an den Freuden von Harz IV teilhaben dürfen und dann fleissig die CDU wählen.

Ich suche mir derweil einen netten Steinbruch, da muss sich doch irgendwo Dynamit auftreiben lassen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#27563 25/05/05 09:04 PM
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Nach 16 Jahren Kohl, war es wirklich schwierig, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Trotzdem - Mit solchen Gräueltaten, wie der Agenda 2010, hilft man bestenfalls den Unternehmern.

Und was ist Dein Gegenvorschlag zur Agenda 2010? Nicht, daß ich diese gutheißen oder kritisieren möchte, aber vielleicht hast Du ja eine bessere Idee, die man umsetzen könnte...


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#27564 25/05/05 09:43 PM
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Oh, ich hätte da was.
Als erstes müßte jeder der in Deutschland arbeitet nach den selben Löhnen (nämlich den Deutschen) entlohnt und besteuert (auch in Deutschland) werden.
Das würde den zumindest schon mal in der Baubranche dafür sorgen das nicht ein Arbeitsplatz nach dem anderen wegfällt.
Immerhin wurde jetzt ja beschlossen das Entsendegesetz auszuweiten, viel zu spät mMn, denn der schaden in den Schlachterei Betrieben (weswegen das ja geändert wurde) ist schon geschehen.

Dann würde ich alle Apotheker geradewegs auslachen die für nicht verkaufte Medikamente Geld haben wollen.
Auch so ein Geniestreich, die Krankenkassen sparen kein Geld, die Apotheker verdienen mehr als je zuvor, und einzig und allein der Patient zahlt dasselbe (oder sogar mehr) und bekommt noch nicht einmal mehr die Medikamente verschrieben <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />

Jeder Konzern, Betrieb, was auch immer, der in Deutschland Gewinne erzielt und gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet müsste mit einer Strafsteuer belegt werden. Gleichzeitig müßte es ein Gesetzt dagegen geben das Manager ihr Gehalt, oder was auch immer, auf einer Gewinnorientiertenbasis erhalten.
Achja, es müßte verboten werden das Wachstum in Prozenten anzugeben. Was interessiert es wenn die Ukraine 19% wachstum hat und wir nur 0,3%.
Was heißt denn das in glatten Zahlen? Sollen wir wirklich, nur um alles schlecht zu reden, die deutsche Wirtschaft mit der Ukrainischen vergleichen? Wohl kaum, bei allem Wachstum den ich dem Land wirklich gönne, müssen die ja erst einmal auf unser Level kommen. Und die meisten Ostländer sind ja schon in der selben Falle gefangen, das sie als Lohnland zu teuer werden. Eben weil sie wachstum erleben und die Leute (Arbeiter/Lohnempfänger) am Wohlstand teilhaben wollen. Und das trotz hohem wachstum, der jetzt in vielen "Billiglohnländer" zu stagnieren anfängt, und die haben unsere Wirtschaftsstärke auch nicht nur annähernd erreicht.
Das dient doch nur zum schlechtreden, zum jammern auf höchsten Niveau.

Desweiteren müßten die Politiker (in zukunft nur noch als Ds abgekürzt) ihre auf zusammensummierte Rentenansprüche verzichten. Nur noch ein Amt sollte als bemessungkriterium herangezogen werden. Das kann meinetwegen das bestbezahlte sein, aber eigentlich sollte es das sein welches am längsten ausgeübt wurde. Auch ein durchschnitt der verschiedenen Ämter wäre ein Kompromiss.

Die Ds müßten endlich zugeben das, das Rentensystem so nicht mehr aufrecht zuerhalten ist, und ein Steuerbezogenessystem einführen. So das jeder zahlt. Immerhin sind wir eine Solidargemeinschaft.

Die Rentenanpassungen dürften nur noch die Inflation ausgleichen.

Es darf nicht sein das jemand sein leben lang spart, arbeitslos wird, sein erspartes aufbrauchen muss nur um dann anstelle von vielleicht zehn Jahren als Soziempfänger zu leben, gleich den rest seines Lebens (ab 60 dürften das bestimmt noch zwanzig jahre sein) auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Vielmehr müsste sein Vermögen eingefroren werden, die Sozialhilfe zahlt bis zum Renteneintrittsalter, und der betreffende kann dann den rest seines Altersruhestand in würde und unabhängigkeit erleben. Und zwar in einem standart der dem entspricht was man sich angespart hat.

Für solche Wahnsinnsaktionen wie die Logoänderung der Bundesanstalt für Arbeit, oder die "Sozialwahlen" müßte es direkt Freiheitsstrafen mit anschliesender Sicherheitsverwahrung geben. Natürlich gegen die Ds ausgesprochen, wer sich so einen Mist einfallen lässt (oder als Ds nichts dagegen unternimmt) ist
a --> entweder sträflich Dumm
und/oder
b --> Gemeingefährlich (im wahrsten Sinne des Wortes) und vor so einer Person muss die Gemeinschaft beschützt werden.


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#27565 26/05/05 06:49 AM
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Es ist unstrittig, dass dieses Land Reformen benötigt, um eine soziale Absicherung aufrecht zu erhalten und eine gesunde ökonomische Basis zu schaffen, die wirkliches Wirtschaftswachstum möglich macht.

Unstrittig ist aber auch, dass die Rot-Grüne Regierung dazu nicht in der Lage ist. Ein derartiges Gestümper hat dieses Land selbst während der Kohl-Ära nicht erlebt - und die war schon schlimm.

Nicht, dass die Denkansätze von Rot-Grün falsch gewesen wären. Sie haben sich nur leider stets darin ausgezeichnet, dass sie unausgegoren und unüberlegt umgesetzt wurden, was das eigentliche Problem nur noch verschlimmerte. Und statt das zu erkennen, wurde nachgebessert und nachgebessert und noch weiter verpfuscht.

Letztes trauriges Beispiel für eine rot-grüne Bananenrepublikspolitik war die LKW-Maut. Erst 10-fach so teuer wie nötig und durch inkompetente Ausführung zur internationalen Lachnummer degradiert - und nun zeigt sich, was jedem von Anfang an klar war, ausser den Herren in Berlin: Die Speditionen meiden die Autobahnen, verstopfen die Bundesstrassen und belasten Anwohner über das Maß des Erträglichen hinaus.

Und statt nun endlich zu erkennen, dass die Lösung nur darin liegen kann, dem Warentransport die Schiene schmackhaft zu machen ( beispielsweise durch besondere Vergünstigungen, die diesen Transportweg billiger machen als den Transport über die Strassen ), wird herumgestritten, wie man die LKWs nun wieder von den Bundesstrassen verscheuchen und auf die Autobahnen zwingen könnte, die ohnehin schon an akuter Verkehrsverkalkung kränkeln und regelmäßig den Infarkt erleiden.

Und statt Millionen für regionale Strukturmaßnahmen und Standortförderungen oder Existenzgründungen freizusetzen, wird dieses Geld für eine nutzlose Marketing-Neupositionierung der BA in den Sand gesetzt.

Bei soviel Unfähigkeit kann man nur noch mit dem Kopf an die Wand schlagen.

Das eine Steuerreform, die der Mehrheit der Bevölkerung mehr Geld aus der einen Tasche herauszieht, als sie in die andere hineinsteckt, die Wirtschaft nicht in Schwung bringen kann - das lernt jeder Ökonomiestudent im ersten Semester ( Ganz abgesehen davon, dass Sozial- und Gesundheitsreformen, die eine Lawine der Verarmung nach sich ziehen, ebensowenig dafür geeignet sind den Umsatz im Inland anzukurbeln ).

Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich zu der Bevölkerungsschicht gehöre, die noch am ehesten von der Steuerreform profitiert. Aber mehr Umsatz durch mehr Kaufkraft meiner Kunden bringt die mir auch nicht. Ausser für die Grosskonzerne ist diese Steuerreform ein Placebo, das einen finanziellen Ausgleich vorgaukeln soll, der nicht existiert.

Als Unternehmer habe ich eines klar erkannt:

Eine Steuerreform, die mir zugute kommt, aber nicht der breiten Masse, nutzt mir nichts. Denn keine gesunkenen Steuersätze und erleichterte Abschreibungsmöglichkeiten sichern meine Existenz - sondern eine gesunde Kaufkraft in der Bevölkerung und eine positive Grundstimmung, um diese Kaufkraft auch umzusetzen.

Und dazu braucht dieses Land sicher keine Merkels und Stoibers, die den Karren nur noch tiefer in den Dreck fahren, indem sie den Bonzen noch mehr in die Taschen schaufeln. Dazu braucht es eine gesunde sozialdemokratische Politik, die der Arbeiterklasse und der Mittelschicht nutzt, damit diese mehr in die Taschen bekommen.

Denn diese Schichten stellen den Großteil der Bevölkerung und sind der Wirtschaftsmotor im Inland. Die allein !


#27566 26/05/05 12:33 PM
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Das mit der LKW-Maut ging wirklich nach hinten los. Dass die Transportunternehmer ohne Umweltbewusstsein reagieren würden, hätte man ja fast vorhersehen müssen, wenn man weiss, wie so kurzsichtig die Menschen sind... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Aber solange die Politiker sogar noch applaudieren, wenn ein Ackermann (leider ein Landsmann von mir) trotz Rekordgewinnen Arbeitsplätze vernichtet und sich selbst zig Millionen selbst auszahlen lässt, muss man sich über gar nichts wundern... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


#27567 26/05/05 08:51 PM
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Dazu braucht es eine gesunde sozialdemokratische Politik, die der Arbeiterklasse und der Mittelschicht nutzt, damit diese mehr in die Taschen bekommen.

Denn diese Schichten stellen den Großteil der Bevölkerung und sind der Wirtschaftsmotor im Inland. Die allein !


Treffender hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Meiner Meinung nach würde sich wirklich niemand Schaden zufügen, wenn die Politik wieder etwas arbeitnehmerfreundlicher wird. Die großen Unternehmen wollen uns immerzu weis machen, dass sie Defizite haben, die Konjunktur nicht stimmt und die Gewinne wieder einmal geringer als erwartet waren (Was oftmals bedeutet, dass sie diesmal vielleicht "nur" 3 millarden € Gewinn gemacht haben, statt der erhofften 4,5.).Dabei wird immer Deregulierung, Marktöffnung und Liberalisierung gefordert. Angeblich sollen diese Maßnahmen dann (inklusive einer deutlichen Steuerentlastung für Unternehmen) dann dazu führen, dass wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.

Gibt die Politik da jedoch nach, passiert lediglich folgendes:
Die Unternehmen streichen noch mehr Gewinne ein und noch mehr Arbeitsplätze weg. Die Waren gehen größtenteils in den Export, weil sich ja die über 5 Mio Arbeitslosen all die tollen Dinge, die hier mit der Hälfte der Belegschaft und dem Doppelten an Maschinen produziert werden, nicht mehr leisten können. Kommt dann irgendwo der Gedanke auf, dass ja soziale Gerechtigkeit dazu führen könnte, dass auch die Normalsterblichen ein Stück vom Kuchen abbekommen, werden sogleich massenhaft "Gründe" vorgeschoben, warum denn das "logischerweise" zum Zusammensturz des Systems führen wird.
Stattdessen soll lieber der Kündigungsschutz gelockert und die Mitbestimmung im Betrieb abgeschafft werden. Tarife brauch eh kein Mensch, denn die Arbeitgeber wissen ja schon, wieviel die geleistete Arbeit tatsächlich wert ist. Feiertage müssen auf Sonntage verlegt, oder besser noch ganz abgeschafft werden (außer in Bayern, versteht sich), denn so ist Deutschland ja nun wirklich nicht mehr wettbewerbsfähig.

Mal ganz ehrlich: All das ist der schlimmste Humbug, der Hierzulande verzapft wird. Die Erfahrungen, gerade aus Krisenzeiten, haben gezeigt, dass Mitbestimmung im Betrieb, Kündigungsschutz und auch die Partizipation der Arbeitnehmer am finanziellen Erfolg der Unternehmen geradezu wie ein Motor für Wirtschaftswachstum arbeiten.
Natürlich wird es nicht immer steil bergauf gehen. Ansonsten kann auch ganz schnell die Schwelle zur Inflation überschritten werden. Dennoch dürfen die Arbeitnehmer nicht "entmündigt" werden.

Nur wenn die Masse über ausreichend Finanzkraft verfügt, kann die Wirtschaft florieren. Ansonsten kann davon ausgegangen werden, dass die Unternehmen in ihrer Gier dem Markt das Geld entziehen, indem sie nicht mehr in diesen investieren (z.B. durch Arbeitsplätze mit angemessener finanzieller und rechtlicher Absicherung).

Hier ist es meiner Meinung nach die ureigenste Aufgabe der Politik, dem sozialen Ausverkauf einen Riegel vorzuschieben und dafür Sorge zu tragen, dass Globalisierung nicht mit Massenarbeitsplatzvernichtung und wirtschaftlicher Asozialisierung gleichgesetzt wird.

Eine bessere Steuerpolitik, bei der die Reichen auch mal ihren Obolus abgeben müssen und die Normalverdiener (oder die, die ganz wenig haben) nicht bis aufs letzte Hemd ausgezogen werden, könnte durchaus schonmal ein Schritt in die richtige Richtung sein.


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#27568 26/05/05 09:26 PM
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Das ist ja genau das, was Elgi scheinbar nicht versteht.

Diese "schwierigen Zeiten", wie er es nennt, sind hausgemacht. Verschuldet durch einen Raubritterkapitalismus völlig unfähiger Unternehmer, die sich selbst den Teppich unter den Füßen wegziehen, indem sie Gewinne zu maximieren versuchen und dabei durch Massenentlassungen oder unverfrorene Preissteigerungen weitere Kaufkraftschwächungen hervorrufen und die Inflation beschleunigen.

Und genau das wird und wurde lange Zeit von staatlicher Seite nicht nur toleriert, sondern sogar noch gefördert. Auch von einer sogenannt "sozialdemokratischen" Regierung, die eigentlich bestenfalls dem linken Flügel der Union gleichkommt.

Wenn man sich ansieht, wie derzeit mit sogenannten "Top-Managern" verfahren wird, dann wundert es doch auch nicht. Wer Konzerne an die Wand fahren kann und dafür keinerlei Regress zu befürchten hat, sondern im Gegenteil noch fürstlich abgefunden wird, der hat doch keine Veranlassung mehr, im Sinne des Unternehmens ( und somit auch im Sinne der Angestellten ) zu handeln.

Bei Unternehmern und Politikern hat sich eine so deutliche "nach mir die Sintflut"-Mentalität entwickelt, dass es selbst dem Dümmsten auffällt. Sich zusammenraffen soviel nur geht und dann einen ungepflegten Abgang in die hervorragend finanzierte Frührente.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


#27569 26/05/05 10:40 PM
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Das ist ja genau das, was Elgi scheinbar nicht versteht.

Nein, ich verstehe das durchaus... allerdings denke ich, daß keine Politik und keine Partei etwas daran ändern kann. Insofern halte ich mittlerweile jede Diskussion, wie man die Situation verbessern kann, für müßig.
Ihr habt es selbst gesagt, die Wirtschaft schert sich eh nicht darum, was getan wird... in einer Welt, in der Globalisierung und Mobilität und Kommunikation Trumpf ist, kann eine Firma überall auf der Welt hingehen, wo es bessere Voraussetzungen gibt als hier. Und noch gibt es aus Unternehmersicht genug Plätze, wo das noch der Fall ist. Ob die Politik nun unternehmer- oder arbeitnehmerfreundlich ist, macht da relativ wenig aus.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#27570 27/05/05 04:07 AM
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Man müßte jedes Unternehmen das so verfährt ganz klar an den "Pranger" stellen, dazu müßte dann auch alle Produkte dieses Unternehmen aufgelistet werden.
Wer meint ins Ausland verschwinden zu müssen, der kann ja auch seinen Profit im Ausland erwirtschaften.
Solche Firmen/Konzerne und ihre Produkte müssten boykottiert werden.

Ich bin schon gespannt wie sich die Bilanzzahlen so mancher Unternehmen entwickeln würden wenn der deutsche Markt (immerhin, trotz aller Unkenrufe, hat Deutschland noch mit die größte kaufkraft in Europa) nicht mehr zur verfügung steht.


Die Ds (Politiker) müßten sich endlich darauf besinnen was denn eigentlich ihr Auftrag ist.
Das Volk zu vertreten und nicht eine Lobby für unternehmerische Großmachtsgedanken zu bieten. Und wenn alle vernunft versagt, wie im Falle der Deutschen Bank zum Beispiel, dann muss man eben Gesetze erlassen die genau solche Umtriebe verhindern. Dann muss man die Grundlagen schaffen das man solche "Manager" verhaften und wegen Sabotage der Volkswirtschaft auch mit enteignung ung Gefängniss bestrafen kann.

Deutsche Unternehmen die ihre Produktion ins Ausland verlagern müßten auf alle Teile/Zubehör/Waren die sie wieder importieren so hohe Strafzölle bezahlen das dass ganze nicht mehr rentabel wird.
Dann kann man ja mal sehen ob es wirklich nicht anders geht. Ich glaube nicht das auch nur irgendein großer Konzern es sich leisten kann auf einen Markt wie Deutschland zu verzichten.



Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#27571 27/05/05 07:57 AM
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Leider ist es aber nunmal so, dass die Politik lediglich der verlängerte Arm und die Lobby der Wirtschaft ist. Mit Volksvertretung hat das überhaupt nichts mehr zu tun, weshalb ich ja auch die turnusmässige Kreuzchenmacherei als im Grunde völlig witzlos ansehe.

Verabschiede Dich endlich mal von dem Gedanken, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben. Dieses System ist eine verfeinerte Form der Diktatur und die Möglichkeiten, an diesem System mit verfassungsbasierenden Mitteln etwas zu ändern, gehen gegen Null.

Ein Teil der Verdrossenheit und Wut in der Bevölkerung basiert möglicherwiese auch auf dem Umstand, dass sie langsam zu erkennen beginnt, wie machtlos sie gegenüber dieser Willkürherrschaft der Parteien eigentlich ist.


#27572 27/05/05 08:06 AM
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Nur wenn die ganze Bevölkerung dagegen ankämpft und die schlechten Vertreter in die Wüste schickt und gegen solche ersetzt, denen es wirklich um das Volkswohl geht, kann man die Situation verbessern. Dummerweise reicht es aber nicht aus, wenn das nur in einem einzelnen Staat gemacht wird, sonst wandern die Unternehmen einfach in andere Staaten ab, in denen sie "günstigere Rahmenbedingungen" vorfinden...

#27573 27/05/05 08:22 AM
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Es ist nicht ausreichend, nur die Köpfe zu wechseln, denn über kurz oder lang würde sich das alte Muster wieder einstellen. Sieh Dir doch nur mal an, wie die Grünen von der Macht korrumpiert worden sind.

Jeder, der mit noch so guten Zielen und Vorsätzen in diese Politik geht, wird früher oder später den Kontakt zu diesen Zielen verlieren und seine Position zum eigenen Wohlergehen missbrauchen. Das wird in diesem System ja auch sehr leicht gemacht.

Ändern kann man das nur, wenn die Macht und Immunität der Politiker deutlich beschnitten werden und wieder wesentlich mehr Macht und demokratische Mittel gegen Machtmissbrauch, Untreue und Willkürherrschaft in den Händen des Volkes landen.

Solange die Politiker sicher sein können, das ihr Treiben keine schmerzhaften persönlichen Konsequenzen nach sich ziehen wird und sie 4 Jahre lang absolute Narrenfreiheit haben, werden sie so weitermachen wie bisher.

Aber ebensowenig wie man einen Hitler nach seiner Wahl zum Reichskanzler noch stoppen konnte, ebensowenig hat das Volk noch eine Handhabe gegen das aktuelle politische System.

Ich bitte mal darüber nachzudenken.....


#27574 27/05/05 09:45 AM
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[color:"orange"] Deutsche Unternehmen die ihre Produktion ins Ausland verlagern müßten auf alle Teile/Zubehör/Waren die sie wieder importieren so hohe Strafzölle bezahlen das dass ganze nicht mehr rentabel wird.
Dann kann man ja mal sehen ob es wirklich nicht anders geht. Ich glaube nicht das auch nur irgendein großer Konzern es sich leisten kann auf einen Markt wie Deutschland zu verzichten. [/color]

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> - Hmmm, schau dich mal um. Wo wurde dein PC gebaut? Woher kommt dein Monitor? Dein TV? Deine Stereo-Anlage? Deine Kamera? Wo, glaubst Du, wurde dein Rasierer gebaut? Der Stift, mit dem Du deinen Arbeitsvertrag unterschrieben hast? {und die 'Marke' ist nicht ein Beweis!}

Oder andersherum - wieviel 100% 'Made in Germany' gibt es noch?

Diese Entwicklung ist nicht mehr zurückzudrehen - und wir, die Konsumenten, sind mit Schuld an ihr, denn wir freuten uns über immer mehr, immer besser, immer billiger. Die Globalisierung ist ein Teil des Preises.

Last edited by GlanceALot; 27/05/05 09:49 AM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#27575 27/05/05 07:06 PM
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[color:"orange"] Diese Entwicklung ist nicht mehr zurückzudrehen - und wir, die Konsumenten, sind mit Schuld an ihr, denn wir freuten uns über immer mehr, immer besser, immer billiger. Die Globalisierung ist ein Teil des Preises. [/color]
Stimmt alles <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> aber das sich das ganze nicht mehr umkehren lässt das glaube ich nicht. Wahrscheinlich würde erst einmal vieles teurer werden, und eine art neubeginn würde anstehen. Wenn dann aber wieder eine höhere vollbeschäftigung in Deutschland existieren würde dann würde sich, alleine weil die kaufkraft dann doch ansteigen würde, auch der Lebensstandart wieder erhöhen.

Was haben wir denn jetzt? Ein großer Teil der bevölkerung steckt definitiv in der armut. Die kaufkraft schwindet und damit letztendlich auch der Markt. Das heißt wir stehen früher oder später sowieso vor dem selben problem wie damals 1929 zu beginn der Weltwirtschaftskrise die ganze Welt.
Jetzt könnten wir diesen Schritt aber noch von einem relativ hohen Masstab des Wohlstandes wagen. In zwanzig, oder dreissig Jahren sieht das dann ganz anders aus. Sehr viel größere Teile der bevölkerung als jetzt werden in Arnut gefangen sein, die auswirkungen eines radikalen schnitts wären dan nicht mehr absehbar.

Wir müssen uns eines zugestehen.
So wie der Kommunismus gescheitert ist, so wird auch der Kapitalismus scheitern. Einfach weil jedes System irgendwann in einer immer engere werdenden Spirale enden wird.

Wenn sich die Kapitalanhäufung weiter so entwickelt dann werden auch die Reichen und Superreichen recht bald entdecken das Geld letzten endes nur bedrucktes Papier ist. Und auch Gold ist nur Metall das niemanden satt macht. Selbst wenn es nicht zu einer globalen Revolution der armen kommt, wenn die Basis für Reichtum zerstört ist, sprich eine funktionierende Wirtschaft, dann ist alles was man nicht essen kann einfach nur noch dreck.

Und die Kapitalanhäufung ist nichts anderes wie die Geldvernichtung der ehemaligen Ostblockländer in ihrem Rüstungswahn. Das Geld steht einfach nicht zur verfügung. Genausogut könnte man es verbrennen.


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