Wie wärs mit folgender Interpretation?

Ein Feiertag ist ein Tag an dem gewürdigt wird, an dem Gleichgesinnte zusammenkommen, um zu feiern, sich zu besinnen, Gemeinsames zu zelebrieren. Allen Glaubensrichtungen ist vieles gemeinsam (auch wenn einiges trennt) => ergo wäre ein Feiertag des Glaubesn oder der Religionen eine prima Gelegenheit, die Verkrustungen aufzulösen, hm? Ich fänds schön, wenn Pantheisten, Monotheisten, Agnostiker, Atheisten etc. das Gemeinsame entdecken können. Es wäre eine gute Möglichkeit, eigene Wissenslücken aufzufüllen, gelebten Glauben bei anderen zu sehen, Hintergründe erklärt zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass man damit Morde, Fundamentalismus und Borniertheit Tür und Tor öffnen würde. Es gibt in ganz Europa zu viele trennende, geschlossene Türen in den Herzen und im Kopf - zu viele Feindbilder hüben und drüben.

Und wenn ich dabei an die christlich westliche Kultur im allgemeinen denke => wie siehts in dem Land aus, wo gerade eine Kreuzzug gegen nicht-christliches stattfindet? (USA) - seht doch nach Irland, Himmel, da schlagen sich Christen die Schädel ein - alles im Namen einer Entität, die von beiden Seiten in Beschlag genommen wird. Glaubt ihr tatsächlich, Fundamentalismus ist auf den Islam beschränkt? Wißt ihr, dass es in Deutschland eine Sektion des Ku-Kux-Klan gibt? Und was ist der Ursprung? Fundamentalistisch fanatische Protestanten!

Ich finde Morde, Morddrohungen, Grabschändungen und brennende Kirchen genauso beschissen wie brennende Moscheen, Koranschulen, Synagogen, zusammengeschlagene nicht-christliche Jugendliche oder die verbrannten muslimischen Frauen in Solingen. Menschen, die den Haß und das Trennende von einer Kanzel schmettern, gibts auf beiden Seiten - von denen sollte sich getrennt werden. Und ehrlich gesagt, ich kenne keine Religion, die nicht DRINGEND entrümpelt werden sollte.

Integration findet nicht statt, Stone - da stimme ich dir zu - und auf dt. Seite ist genauso viel schiefgelaufen wie auf nicht-deutscher. Egal, wo du hinschaust => keine Förder-Deutsch-Kurse, Arbeitslosigkeit ist bei den Nicht-Deutschen höher (Jugendliche!) - wo Ausländer hinziehen, ziehen Deutsche aus, Gettoisierung (ich lebe in so einem Stadtteil).

So ein Feiertag könnte eine Gelegenheit sein, sich des Gemeinsamen zu erinnern - und wo es nicht ist, es auszuweiten - als Denkanstoß. Mir ist das Wahlrecht schnuppe da - alle zahlen die Steuern. Das Gemeinwohl setzt sich aus der Gemeinschaft zusammen IMO. Gemeinsamkeit kann nur ausgebaut werden, wenn die Leute zusammenkommen IMO.
Kiya

ich bin 1996 in Zypern von einem Imam zum Tode verflucht worden, weil ich mich weigerte, die 1. Koransure aufzusagen, in der ich Allahs Überlegenheit anerkenne, und weil ich Atheistin bin. War das Islam? Nö, habe es so nicht aufgefasst - er war nur ein machtbesessener Typ, der glaubte, er könne auch bei mir seine Angst-/Strafspielchen machen (benutzte seine Gottinterpretation als Knüppel). Der jungen Iranerin in unserer Truppe hat er damit allerdings Angst eingejagt. Seht ihr? Von solchen Leuten wie ihm sollte man sich abwenden.

Gegenbeispiel => ein lutherisch-calvinistischer Pfaffe hat mir in Südafrika weismachen wollen, dass die Apartheid gottgewollt ist - und die Schwarzen daher als Kainsmal ihre Hautfarbe haben (Schwarz ist Diener, weiss ist Herr). Schick, gell? Solche Typen sollten in die Wüste.

Gläubige aller Religionen brauchen Kraft und Toleranz - warum? Um vor solchen Machtgeiern gefeit zu sein statt in ihre Tempel zu gehen und sich weiterhin mit dem Gift des Trennenden füttern zu lassen.

Last edited by kiya; 19/11/04 05:30 PM.