Deine Träume schön und gut, Kiya - aber zeige mir *eine* Religion, die aufgeklärt und fortschrittlich genug ist, um Deinen Hoffnungen zu entsprechen!
Freiwillig gibt eine Religion nicht so schnell ein Dogma wieder her - selbst, *wenn* es sich überholt hat!
Wenn ein Glaube zu einer Religion wird (!), wird dem Glauben ein Korsett an gelegt. Dieses Korsett besteht aus jenen Vertretern des angebeteten Gottes, die das Korsett selbst definieren - und die vom Glauben an die Gottheit *leben*. Um daher jenes Korsett - die Dogmen - abzulegen, muss der Glauben zuerst wieder auf seine ursprüngliche Form reduziert werden. Dadurch würde die Religion untergehen, und keine Religion würde sich freiwillig (!) in den Untergang treiben.
Das "Korsett" mag zwar durchaus nachdenken, aber die Gedanken gehen in der Regel immer in die eigene Richtung, sprich sind geprägt von den Dogmen, die das Denken fast wie ein Naturgesetzt prägen.
Übrigens habe ich den Begriff "Glauben" nicht umsonst eingeworfen. MMn haben viele Religionen, vielleicht sogar die meisten, den Glauben nur noch als Aufhänger, sind in wirklichkeit aber meilenweit von Glauben, wie er im herkömmlichen Sinne gebraucht wird, entfernt. Religionen sind so darauf gerichtet, ihre Dogmen zu erhalten und durchzusetzen, dass sie den Glauben darüber glattweg aus den Augen verlieren - und damit eigebtlich das wichtigste vergessen (Ihr merkt schon - ich halte nicht viel von Religion. Religion kann ich tolerieren, Glauben dagegen sogar akzeptieren.).
Was das "kein andere Gott soll neben mir sein!" betrifft: Ich denke, dies ist sowohl ein Dogma der christlichen als auch der islamischen Religion. Nun frage ich mich, ob allein aus diesem Dogma, das meines Wissens nach bisher noch von keiner Seite angerührt wurde (allerdings ist mein Wissen hier sehr eingeschränkt) nicht abzuleiten wäre, dass Islam und Christentum *niemals* einander akzeptieren werden können? Sie mögen sich gegenseitig tolerieren - aber für ein gemeinsames Miteinander ist mehr nötig als "nur" Toleranz.
Solange also der Glauben in einem Kokon aus Dogmen gefangen ist und sich praktisch nicht bewegen kann, solange wird es keine Versöhnung geben können. Allerhöchstens einen Waffenstillstand.
Insofern fände cih einen "Tag des Glaubens" gar nicht mal so schlecht. Vielleicht könnte er wieder das Aufzeigen, was eigentlich erst zur Religion führt - Glauben ohne drumherum, Glauben für den Einzelnen, Glauben als das, was den Menschen Stärke gibt. Und wenn es ganz gut laufen sollte - dann könnte ein solcher Tag vielleicht sogar einer der Sargnägel der Religionen sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />