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Blame it on the Evolution.


Akzeptiere ich nicht - wenn sich Lucy weiter entwickeln konnte zum Homo, dann verdammtnochmal, sollte der Mensch endlich mal "Sapiens" werden. Im Moment kann ich gerade mal Homo Erectus erkennen - vom Wissen, der Weisheit sind wir arg weit entfernt. Und unsere Rudelinstinkte müssen nicht zwangsläufig Angstbeisser erschaffen.
Na ja, man hat mich oft einen "Oberflächenwurzler" genannt - daher kann ich die Angst der Tiefenwurzler nicht nachvollziehen - obwohl ich sie sehe, bin ja nicht blind. Irgendeinen Vorteil müßt ihr ja dadurch haben.
Kiya

Last edited by kiya; 23/11/04 05:45 PM.
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Du bist kein Oberflächenwurzler. Bestenfalls eine Wasserpflanze.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Der Mensch ist nunmal nicht "Sapiens". Auch das sollte mal akzeptiert werden. Der Beleg dafür, das er es nicht ist, ist ja gerade die Tatsache, das er sich dafür hält....

Bin ich ein Tiefenwurzler ? Vermutlich. Obwohl ich die Einflüße anderer Kulturen in meine Lebensauffassung integriere, sehe ich meine Wurzeln sehr stark und sehr tief in der nordischen Kultur verankert. Und die nordische Kultur beginnt für mich nördlich vom Kattegat.


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Wie undrachisch... oder doch nicht? Raubzüge, Feuer, Sklaven, Drachenboote?
Kiya

Diese Wasserpflanze hier schlingt sich gleich um deinen Hals <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Last edited by kiya; 23/11/04 06:09 PM.
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Eben, sehr drachisch. Aber iwmmDjns.....

*Ärks!* Luft !!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />


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Na, da sehe ich aber einen großen Unterschied, Flash. Diese Veränderungen sind durch Gewalt, Ignoranz, Eigeninteresse etc. gemacht worden. Etwas so schwammiges wie "Kultur" ist doch was ganz anderes, oder nicht? Sollte Kultur nicht den Entwicklungsstand einer Gesellschaft darstellen? Und wenn sich die Gesellschaft ändert - wieso dann das Festhalten an etwas, das sich überlebt hat? Das gleiche gilt in meinem Falle für Traditionen - sie entstanden aus einem Sinn heraus - wenn sich der Sinn verändert, warum noch den alten Zopf festhalten? Unreines Schweinefleisch, Beschneidung, Klitorisverstümmelung, Haarlocke absäbeln, Mitgift, Schächten etc. Soll an dem festgehalten werden, WEIL es Tradition ist? Nö, entrümpeln, bitte.

Hm, das Aussterben der Dinosaurier und das Ende der Eiszeit (und darauf wollte ich hinaus) sind nicht von Menschenhand, sprich Gewalt, Ignoranz, Eigeninteresse, gemacht.
Ich glaube bei Teil 2 wirfst Du zwei Sachen durcheinander. Ich sprach von einer Veränderung von außen. Was das, von dem Du redest, sinnvoll verändern kann, ist nur eine Veränderung von innen, denn sonst bleiben es "Die Fremden, die uns unsere Kultur stehlen wollen".
Aber es war trotzdem eine nette Demonstration davon, daß ich sagte, ich müsse etwas fremdes erst in seiner Andersartigkeit anerkennen, um es akzeptieren zu können. Meinst Du Grenzen zu überwinden, indem Du mal gerade von allen Moslems verlangst, Schweinefleisch zu essen?


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Meinst Du Grenzen zu überwinden, indem Du mal gerade von allen Moslems verlangst, Schweinefleisch zu essen?

Quatsch - ich verlange erstmal überhaupt nichts, Flash! Ich gebe nur zu bedenken, dass in dem Fall Schweinefleisch (unrein) ein Hygienegebot aus der damaligen Zeit war. Dieses Fleisch war voller Trichinen, daher "unrein" => auf gut dt. => gesundheitsgefährdend, mehr nicht. Es hatte damals einen Sinn. Frage nun => hat Schweinefleisch heute auch noch Trichinen? Ist der damalige Hygienesinn heute noch tragend? So, und die Entscheidung darüber, überlasse ich jedem selbst.

Schau, ich wünsche mir nur eines => dass nachgedacht wird.

Ist das ein Verbrechen? Wenn die Erde früher als flach galt, muss sie es heute auch noch sein? Wenn Frauen früher nachgesagt wurde, dass sie keine Seele haben und dem Tier näher als dem Mensch seien - muss das heute auch noch gelten?

Es gibt in jeder Religion Werte, die denen der anderen ähnlich sind. Oder glaubst du, nur eine Religion hat das Rad erfunden? So, und warum ist es eine Vermischung, ein heilloses, rückgratloses Durcheinander, wenn die Religionen auf Gemeinsamkeiten hin untersucht werden? Wo soll denn da eine Gefahr sein, dass sich eine Religion verliert? Wieso würde ein Gläubiger seine Wurzeln dadurch verlieren?
***************************

Vielleicht rede ich ja die ganze Zeit Zeitgeist-Chinesisch?

Habe gerade von Peter Hahne "Schluss mit lustig" gelesen. Das Ende der Spaßgesellschaft.

Dort propagiert er einen kompromisslos-radikalen, an der Bibel orientierten Lebensstil. Mir ist echt übel geworden - denn die Bibel besteht aus dem AT und dem NT. Und das AT ist wahrhaft nicht besonders freundlich!

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Verkürzt von S. 33/34:
Werte sind Vorstellungen, die als wünschenswert anerkannt sind... wollen und sollen Orientierung geben Z.B.:
moralische Werte (Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Treue).
Religiöse ( Gottesfurcht, Nächstenliebe)
Politische (Toleranz, Freiheit, Gleichheit).
Materielle (Wohlstand).
Tugenden sind die Fähigkeit, sich gemäß den Werten zu verhalten und wollen eine Ordnung geben.
Christliche (Glaube, Liebe, Hoffnung),
moralische (Aufrichtigkeit, Mitleid, Großzügigkeit, Mäßigung)
Bürgertugenden (Mut, Fleiß, Höflichkeit, Anpassung)


Wo sind Nachdenklichkeit, Offenheit, Kritikfähigkeit? Keine Tugenden? Mit welchen Recht bunkert dieser Mann "Glaube, Liebe, Hoffnung" als christliches Copyright? Wie vereinbart sich das mit Toleranz dann? So, und wenn GLH NUR einzig und allein im Christentum leben - na? Wie wäre es, wenn die Irregeleiteten diese Segnung erfahren würden - durch einen Tag der Religionen?

Bei Gottesfurcht bekomme ich Bauchschmerzen - bei Anpassung stellen sich mir die Nackenhaare hoch - einige halte ich für in sich widersprüchlich - die meisten davon lebe ich (glaube ich wenigstens).
*******************

@Flash => wenn eine Begegnung zweier Individuen stattfindet, führt das zur Multi-Kulti Verschmelzung? Nee, gell? Oder doch? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Würde ein Tag der Begegnung (nenne es wie du es willst) wie bei einer Virus-Ansteckung zum Mischmasch führen? Falls das so ist, frage ich mich allerdings nach der Lebensfähigkeit von Wurzeln, wenn sie nur hygienisch abgepackt überleben können.

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Ich sprach von einer Veränderung von außen. Was das, von dem Du redest, sinnvoll verändern kann, ist nur eine Veränderung von innen, denn sonst bleiben es "Die Fremden, die uns unsere Kultur stehlen wollen".

Ich glaube es braucht beides, Flash. Eine Veränderung von außen als Denkanstoß (Feiertag z.B.) und die nachfolgende Veränderung von innen durch Nachdenken und Information, damit sich die Angst verflüchtigt. Beides braucht allerdings innere Bereitschaft, meinst du vielleicht das?
Kiya

<seufz> ich kann mich einfach nicht kurz fassen, sorry.

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Hm, das Aussterben der Dinosaurier und das Ende der Eiszeit (und darauf wollte ich hinaus) sind nicht von Menschenhand, sprich Gewalt, Ignoranz, Eigeninteresse, gemacht.

Gab dein Satz, den ich zitierte für mich nicht her - ich bin von der Ausrottung durch Menschenhand ausgegangen.
Kiya

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Quatsch - ich verlange erstmal überhaupt nichts, Flash! Ich gebe nur zu bedenken, dass in dem Fall Schweinefleisch (unrein) ein Hygienegebot aus der damaligen Zeit war. Dieses Fleisch war voller Trichinen, daher "unrein" => auf gut dt. => gesundheitsgefährdend, mehr nicht. Es hatte damals einen Sinn. Frage nun => hat Schweinefleisch heute auch noch Trichinen? Ist der damalige Hygienesinn heute noch tragend? So, und die Entscheidung darüber, überlasse ich jedem selbst.

Das ist in Ordnung. Nur hat sich "entrümpeln, bitte" nicht danach angehört.

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Wo sind Nachdenklichkeit, Offenheit, Kritikfähigkeit? Keine Tugenden? Mit welchen Recht bunkert dieser Mann "Glaube, Liebe, Hoffnung" als christliches Copyright? Wie vereinbart sich das mit Toleranz dann? So, und wenn GLH NUR einzig und allein im Christentum leben - na? Wie wäre es, wenn die Irregeleiteten diese Segnung erfahren würden - durch einen Tag der Religionen?

Nun, alles was Du hier schreibst bestätigt mich doch in gewisser Weise. Zeigt nicht dieses Buch, daß zumindest Peter Hahne für eine völlig offene Gesellschaft nicht bereit ist? Und mit ihm viele andere, wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen. Und mir geht es darum, die Menschen eben so zu akzeptieren, wie sie sind, weil ich nicht glaube, mal eben die Menschheit umzukrempeln. Und weil ich nicht glaube, daß meine Wertvorstellungen universell sind, nur weil sie mir gefallen.

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@Flash => wenn eine Begegnung zweier Individuen stattfindet, führt das zur Multi-Kulti Verschmelzung? Nee, gell? Oder doch? Würde ein Tag der Begegnung (nenne es wie du es willst) wie bei einer Virus-Ansteckung zum Mischmasch führen? Falls das so ist, frage ich mich allerdings nach der Lebensfähigkeit von Wurzeln, wenn sie nur hygienisch abgepackt überleben können.

Ich habe nirgends geschrieben, daß dem so sei. Ich habe auch nicht gesagt, daß ein solcher Feiertag in irgendeiner Weise schlecht sei. Ich habe nur den Effekt bezweifelt, weil einen solchen Feiertag eben nur die Leute begehen, die ihn eigentlich nicht nötig hätten. Oder glaubst Du, daß sich die Hardliner auf beiden Seiten von so einem Feiertag beeindrucken lassen?

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Gab dein Satz, den ich zitierte für mich nicht her - ich bin von der Ausrottung durch Menschenhand ausgegangen.

Dann hätte ich Ausrottung geschrieben, und nicht Aussterben. Und eine andere menschengemachte Klimaveränderung als die jetzige ist mir nicht bekannt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Nun, alles was Du hier schreibst bestätigt mich doch in gewisser Weise. Zeigt nicht dieses Buch, daß zumindest Peter Hahne für eine völlig offene Gesellschaft nicht bereit ist? Und mit ihm viele andere, wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen. Und mir geht es darum, die Menschen eben so zu akzeptieren, wie sie sind, weil ich nicht glaube, mal eben die Menschheit umzukrempeln. Und weil ich nicht glaube, daß meine Wertvorstellungen universell sind, nur weil sie mir gefallen.

Jau, er ist nicht bereit - wahrscheinlich auch die Mehrheit. Anscheinend hört gerade deswegen meine Toleranz auf. Ich verstehe deren Gründe, bin aber damit nicht einverstanden - kannst du das akzeptieren? ich weiss nicht, ob ich meine Ansicht aufoktroyierend rüberbringe, mein Ansatz ist das eher Aufrütteln, die Bereitschaft dafür kann ich nicht beeinflussen - ob sich ein Veränderungs-Denkprozess einstellt liegt auch nicht in meiner Hand. Aber auch hier finde ich hier einen Austausch sinnvoll (für mich), dann weiss ich wo ich stehe, wo die anderen stehen.

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Oder glaubst Du, daß sich die Hardliner auf beiden Seiten von so einem Feiertag beeindrucken lassen?

Nö, glaub ich auch nicht, aber diese Hardliner werden sich halt gefallen lassen müssen, dass es auch andere Meinungen gibt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> (meine)

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Dann hätte ich Ausrottung geschrieben, und nicht Aussterben. Und eine andere menschengemachte Klimaveränderung als die jetzige ist mir nicht bekannt

Touché <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> - werde deine Posts genauer lesen und meine Interpretation in Zuknft besser interpretieren.
Kiya


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Von Kiya
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Schau, ich wünsche mir nur eines => dass nachgedacht wird.


Nachdenken und Religion - ist das nicht ein unvereinbarer Widerspruch?

Die meisten Religionen bauen sich auf ihren Dogmen auf - wenn nun einfach jeder Gläubige mit dem Nachdenken beginnen würde, wären diese Dogmen keine Dogmen mehr - und die gesamte Religion würde über kurz und lang in sich zusammenfallen. Aus meiner persönlichen Sicht wäre das zwar wünschenswert, da es endlich das religiöse durch "Glauben" ersetzen könnte (ich bin nämlich der Meinung, dass religiös und [/i]gläubig[/i] nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun hat! Jedoch kann es nicht im Sinne der betreffenden Religion sein, wenn ihre Anhänger plötzlich die Augen öffnen. Es wäre nämlich gut möglich, dass sie dann das sehen, was sie wirklich brauchen. Eine Religion dagegen möchte aus eminer Sicht gerne "verordnen", was gebraucht wird...

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Die meisten Religionen bauen sich auf ihren Dogmen auf - wenn nun einfach jeder Gläubige mit dem Nachdenken beginnen würde, wären diese Dogmen keine Dogmen mehr

Tja, da stimme ich dir zu. Reli hat Dogmen - aber diese Dogmen kamen ja nicht plötzlich und unerwartet wie ein Grippevirus, sie wurden entwickelt - von Leuten, die nachdachten und entschieden, oder nicht? Also, glaube ich daran, dass Nachdenken und Religion sich nicht per se ausschließen. Im Übrigen finde ich deine Wortwahl "Glauben" auch viel schöner, warum? Weil durch den Glauben, der in den Religionen vorherrscht, sich noch mehr Gemeinsamkeiten finden lassen können. Spielt es dann eine Rolle noch, wie die Religion heisst? Das ist meine Hoffnung.
Na ja, und wenn sich ein Dogma überholt hat - oder einen zeitgemässeren Inhalt benötigt (wie ein Update) - würde dies nicht gerade den Unterschied zwischen einem erstarrten und einen lebendigen (wachsenden) Glauben ausmachen? Solche Wurzeln wären doch dann lebensspendend, oder nicht?

Ich glaube auch, dass wir Menschen suchen, nach irgendwas suchen, an das wir glauben möchten - das uns Halt gibt und Geborgenheit. Gerade deswegen denke ich über die verschiedenen Religionsrichtungen so gerne nach, um das Gemeinsame zu sehen. Also, "Glaube, Liebe, Hoffnung" ist doch was Nettes. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Muslim was dagegen hätte - vielleicht heißt es bei ihnen etwas anders. Nur EIN Problem sehe ich, wenn einem Glauben das Vorrecht (Absolutheitsanspruch) gegeben wird. Und wenn es irgendein lebensfeindliches Dogma gibt (z.B. die Unfehlbarkeit oder der Absolutheitsanspruch, "du sollst keine anderen Götter haben neben mir", die Begrenzung auf den Monotheismus) dann sollte der Ursprung dieses Dogma, die damalige Berechtigung und die Überprüfung heute stattfinden - und morgen - und in 100 Jahren - und...

Ich sehe es so => die Sehnsucht nach dem Glauben an irgendwas liegt in uns begründet - die Art wie wir es leben, wodurch, wie wir es benennen ist das Äußere, das Etikett. Auch Klamotten können gewaschen, geändert, modifiziert werden. Ändert dies mein Inneres? Ich hoffe nicht. Und ich möchte halt auch die "Klamotten" und die Begründung des anderen verstehen lernen, auch wenn ich mir dann sage => nö, nix für mich. Ich sympathisiere mit dem buddhistischen Glauben, aber auch da gibt es Dogmen, denen ich nicht folgen möchte. Trotzdem denke ich oft über deren "Wahrheiten" nach und deren Tugenden. Bin ich deswegen Buddhist? Nein, aber ich würde gerne noch mehr darüber erfahren. Oder der Islam - wenn ich die politischen Umstände weglasse, frage ich mich das sehr sehr oft, wieso diese Religion in letzter Zeit so expansorisch und kriegerisch daherläuft. Was anderes => warum ist in vielen Weltreligionen das Straf-/Gehorsamsprinzip so stark? Oder das Christentum - birgt noch viele Rätsel für mich. Auch da erhoffe ich mir mehr innere Offenheit, damit ich die Geschichte der Brutalität, der Expansion, der Unterdrückung vergessen kann, um mich nur mit dem Glaubenskern zu beschäftigen. (Glaube, Liebe, Hoffnung => wie wird es gelebt im Krieg gegen den Irak? In Irland? Zwischen Basken und Spaniern etc.etc.)

Tja, für mich wäre so ein Tag des Glaubens, der Religionen, der Kulturen schon interessant, um mehr zu lernen und zu verstehen. Im Grunde, wollen wir doch alle leben, oder?
Kiya

Last edited by kiya; 25/11/04 01:00 PM.
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Deine Träume schön und gut, Kiya - aber zeige mir *eine* Religion, die aufgeklärt und fortschrittlich genug ist, um Deinen Hoffnungen zu entsprechen!
Freiwillig gibt eine Religion nicht so schnell ein Dogma wieder her - selbst, *wenn* es sich überholt hat!

Wenn ein Glaube zu einer Religion wird (!), wird dem Glauben ein Korsett an gelegt. Dieses Korsett besteht aus jenen Vertretern des angebeteten Gottes, die das Korsett selbst definieren - und die vom Glauben an die Gottheit *leben*. Um daher jenes Korsett - die Dogmen - abzulegen, muss der Glauben zuerst wieder auf seine ursprüngliche Form reduziert werden. Dadurch würde die Religion untergehen, und keine Religion würde sich freiwillig (!) in den Untergang treiben.

Das "Korsett" mag zwar durchaus nachdenken, aber die Gedanken gehen in der Regel immer in die eigene Richtung, sprich sind geprägt von den Dogmen, die das Denken fast wie ein Naturgesetzt prägen.

Übrigens habe ich den Begriff "Glauben" nicht umsonst eingeworfen. MMn haben viele Religionen, vielleicht sogar die meisten, den Glauben nur noch als Aufhänger, sind in wirklichkeit aber meilenweit von Glauben, wie er im herkömmlichen Sinne gebraucht wird, entfernt. Religionen sind so darauf gerichtet, ihre Dogmen zu erhalten und durchzusetzen, dass sie den Glauben darüber glattweg aus den Augen verlieren - und damit eigebtlich das wichtigste vergessen (Ihr merkt schon - ich halte nicht viel von Religion. Religion kann ich tolerieren, Glauben dagegen sogar akzeptieren.).

Was das "kein andere Gott soll neben mir sein!" betrifft: Ich denke, dies ist sowohl ein Dogma der christlichen als auch der islamischen Religion. Nun frage ich mich, ob allein aus diesem Dogma, das meines Wissens nach bisher noch von keiner Seite angerührt wurde (allerdings ist mein Wissen hier sehr eingeschränkt) nicht abzuleiten wäre, dass Islam und Christentum *niemals* einander akzeptieren werden können? Sie mögen sich gegenseitig tolerieren - aber für ein gemeinsames Miteinander ist mehr nötig als "nur" Toleranz.

Solange also der Glauben in einem Kokon aus Dogmen gefangen ist und sich praktisch nicht bewegen kann, solange wird es keine Versöhnung geben können. Allerhöchstens einen Waffenstillstand.

Insofern fände cih einen "Tag des Glaubens" gar nicht mal so schlecht. Vielleicht könnte er wieder das Aufzeigen, was eigentlich erst zur Religion führt - Glauben ohne drumherum, Glauben für den Einzelnen, Glauben als das, was den Menschen Stärke gibt. Und wenn es ganz gut laufen sollte - dann könnte ein solcher Tag vielleicht sogar einer der Sargnägel der Religionen sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

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Bedenkt auch - der Islam ist die jüngste der drei grosssen Weltreligionen (ich lasse Buddhismus und Hinduismus jetzt mal aussen vor, die ohne Zweifel auch den Anspruch haben so genannt zu werden, und zumindest bei ersterem ist der Absolutheits- und Exklusivitätsanspruch nicht in dem Maße gegeben) - und hat seine Glaubenswurzeln tief in den beiden Anderen, denn ihr Begründer kam aus einem Umfeld in dem die anderen Beiden stark vertreten waren.

Wenn man es auf die Grundlagen des Glaubens reduziert, würde man wohl sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen jüdischem, christlichen und islamischem Glauben finden. Etwas was religiöse (um nicht zu sagen "kichliche") Vertreter aller Seiten gerne ignorieren - bewusst, wie ich durchaus unterstelle - schließlich leben sie von den Unterschieden, nicht von den Gemeinsamkeiten.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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...dass in dem Fall Schweinefleisch (unrein) ein Hygienegebot aus der damaligen Zeit war. Dieses Fleisch war voller Trichinen, daher "unrein" => auf gut dt. => gesundheitsgefährdend, mehr nicht. Es hatte damals einen Sinn.


Dein Problem ist, Kiya, dass Du prinzipiell überhaupt nicht in der Lage zu sein scheinst, Sinn und Wirkung von Religionen zu erfassen. Deine Ansichten sind alle durchaus richtig - zeigen aber, das Du das Problem als solches überhaupt nicht erkennst.

Glauben ist nicht Wissen. Lass diese Aussage mal ganz langsam und intensiv einsickern, bevor Du Dir weiter Gedanken über die Friedefreudeeierkuchen-Religionsgemeinschaft machst.

Heute beispielsweise WISSEN wir, dass das Schweinefleisch hygienisch nicht einwandfrei war (jegliches andere Fleisch übrigens auch nicht), und das die Ablehnung von Schweinefleisch daher in gewisser Weise sinnvoll war. Nur haben die Menschen damals den Sinn dieses Gebotes selber nicht begriffen, weil sie über Verunreinigungen durch Parasiten überhaupt keine Ahnung hatten. Der Grund, warum Schweinefleisch als "unrein" galt, war ein gänzlich anderer - der Rest reiner Zufall.

Oder glaubst Du ernsthaft, Schweinefleisch sei als "unrein" angesehen worden, weil die Menschen zu biblischen Zeiten Kenntnis davon hatten, was sich darin alles tummeln kann ? Nein das wussten sie natürlich nicht. Heute wissen die Muslime das natürlich. Aber warum essen sie es denn dann jetzt trotzdem immer noch nicht - obwohl es doch heutzutage hygienisch einwandfrei produziert werden kann ? Weil ihr GLAUBE es ihnen untersagt.

Manchmal geht Glaube mit Wissen einher. Meisstens jedoch steht der Glaube dem Wissen entgegen - so wie in diesem Fall.

Du propagierst Aufklärung, Humanität, Toleranz in den Religionen. Aber das was Du da propagierst, ist mit den Grundsätzen der genannten Religionen überhaupt nicht vereinbar. Deine Argumentation trägt beinahe schon humoristische Züge - so, als wolltest Du einem Alkoholiker klarmachen wollen, das er ruhig weitersaufen kann, solange er dabei keinen Alkohol mehr zu sich nimmt.


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Dein Problem ist, Kiya, dass Du prinzipiell überhaupt nicht in der Lage zu sein scheinst, Sinn und Wirkung von Religionen zu erfassen.


Hm, ich würde es gerne anders ausdrücken => Glauben hat einen Sinn - aber wie Buad schon sagte, er wird in ein Korsett eingepresst. Den ursprünglichen Sinn sehe ich schon m.E. - die spätere Auswirkung des Korsetts sehe ich nicht mehr ein. Silberdrache, ich habe als Kind einfach zu viele Gesellschaften mit zu vielen Religionen gesehen und darin gelebt, um fraglos eine Religion/Kultur anzunehmen. Daher meine Distanz, mein Querdenken und meine Vorliebe, Fragen zu stellen.

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Nur haben die Menschen damals den Sinn dieses Gebotes selber nicht begriffen, weil sie über Verunreinigungen durch Parasiten überhaupt keine Ahnung hatten

Sicher, nicht so genau, wie wir heute - aber doof waren die Gebotgeber nicht. Die Auswirkungen durch Siechtum werden sie schon gesehen haben - danach erstarrte diese Verhalten zu sinnentleertem Ausdruck. Und genau ab diesem Punkt stehe ich vor einem Rätsel - und werde es wohl nicht begreifen, mein persönlicher genetischer Defekt?

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Du propagierst Aufklärung, Humanität, Toleranz in den Religionen. Aber das was Du da propagierst, ist mit den Grundsätzen der genannten Religionen überhaupt nicht vereinbar.

Nein, ich stimme dir nicht zu - ich kenne zu viele Gläubige, die ihren Glauben leben, ohne unaufgeklärt, inhuman und intolerant zu sein. Die höchsten Vertreter dieser Religionen mögen es manchmal sein - aber das sind Menschen, die das Korsett enger schnüren wollen, damit keiner ausschert. Denen geht es um Macht, um Einflussnahme, um Angst - nicht um den Glauben. Die nehmen den Glauben als Keule. Der Machtapparat, der die Vorherrschaft einer Religion und den Absolutheitsanspruch perfektioniert, wird von Menschen gemacht. Die Vorschriften, wie ein Glaube zu leben ist, werden von Menschen gemacht.

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Glauben ist nicht Wissen.

Stimmt, der Glauben entsteht nicht im Kopf sondern im Herzen. Der Kopf ist derjenige, der sich diese Riten ausdenkt. Die Vernunft entscheidet, wie ich einen Glauben lebe oder auch nicht. Welcher Teil determiniert dann eigentlich die netten Strafandrohungen falls die Riten nicht befolgt werden? Mir gefallen Religionen nicht, deren Korsett aus Angst gemacht ist - da versuche ich halt zu trennen, zwischen dem Korsett und dem Inhalt.

Quote
Deine Argumentation trägt beinahe schon humoristische Züge - so, als wolltest Du einem Alkoholiker klarmachen wollen, dass er ruhig weitersaufen kann, solange er dabei keinen Alkohol mehr zu sich nimmt.

Hmm, schadet Wasser? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

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Mal ein Einwurf von mir (den Elgi mit absoluter Sicherheit wieder mit irgendeinem Argument vom Tisch fegt), fast jede Religion basiert auf der Angst der Gläubigen.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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...aber doof waren die Gebotgeber nicht. Die Auswirkungen durch Siechtum werden sie schon gesehen haben.


Natürlich, haben sie. Aber in allen alten Überlieferungen liegt die Ursache von Krankheit und Siechtum stets in nicht gottgefälligem Verhalten. In "bösen Taten", die den Zorn der höheren Mächte erregten. Krankheiten wurden als Strafe von Göttern geschickt. Mit dem Verzehr von Schweinefleisch hatte das wenig zu tun.

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Nein, ich stimme dir nicht zu - ich kenne zu viele Gläubige, die ihren Glauben leben, ohne unaufgeklärt, inhuman und intolerant zu sein.


Das ist es, worauf Dich Buad schon hingewiesen hat. Du differenzierst nicht zwischen Glaube und Religion. Wirf diese Begriffe nicht durcheinander, ich sprach von Religion, nicht von Glaube. Glaube ist etwas aus dem Inneren Deines Selbst, mehr oder weniger beeinflußt von religiösen Dogmen und Maßstäben. Der Glaube kann Zweifel an der Religion zulassen. Religion hingegen besteht nur aus solchen Dogmen und Maßstäben. Religion ist nicht gleich Glaube. Und Religion lässt keinen Zweifel an sich zu.

Je mehr ein Mensch nach den Maßstäben seiner Religion lebt, desto weniger Zweifel lässt er zu. Und desto mehr ist seine Wahrheit die einzig gültige und alle anderen sind Ungläubige, die dem "Bösen" dienen. Und wenn sich sein Glaube mit seiner Religion einhundertprozentig deckt, ohne Abweichungen, ohne Zweifel - so nennt sich das Fanatismus.


Quote
Die Vernunft entscheidet, wie ich einen Glauben lebe oder auch nicht.


Wieder falsch. Wobei Du die Antwort doch selbst schon gegeben hast um Dir gleich anschliessend zu widersprechen. Du sagtest, der Glaube kommt aus dem Herzen. Glaube ist eine unbestimmte Empfindung, ein Instinkt, etwas das auf der Zunge liegt, ohne benannt werden zu können. Glaube ist eine Vision, das Gefühl das etwas so oder so sein muss, ohne zu wissen, warum. Einfach das Gefühl, das es das Richtige ist. Und Glaube kann der eigenen Vernunft oft genug gänzlich widersprechen. Die Vernunft sagt "Tue das" und der Glaube sagt etwas völlig anderes.

Dein Instinkt, Deine Seele, Dein Gefühl für unsichtbare göttliche Einflüsse sagt Dir, wie Du Deinen Glauben lebst. Mit Vernunft hat das überhaupt nichts zu tun. Glaube kann vernünftig sein. Muss er aber nicht.

Mein Glaube sagt mir beispielsweise, das alle Glaubensrichtungen, die später in Religionen eingekerkert und verzerrt wurden, aus der selben Quelle stammen. Und das alle Götter und Göttinen nur verschiedene Gesichter einer Allmacht sind, die sich den Menschen so zeigt, wie es ihrer Mentalität entspricht.

Welches Gesicht oder welche Gesichter dieser Allmacht wir sehen, hängt also von uns selbst ab. Ob wir es "Gott", "Allah", "Manitou", "Thor" oder wie auch immer nennen wollen. Aber der Großteil der Menschen ist einfach nicht bereit zu akzeptieren, das sie nur ein Gesicht von vielen sehen.

Für Jene sind die anderen Gesichter die Fratzen von Teufeln und Dämonen. Das ist es, was die Religionen aus ihrem Glauben gemacht haben.


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Das ist es, worauf Dich Buad schon hingewiesen hat. Du differenzierst nicht zwischen Glaube und Religion

doch tue ich - nur nenne ich Religion das Korsett (die Ausübung nach bestimmten Riten) - oder das Etikett <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Quote
Wieder falsch. Wobei Du die Antwort doch selbst schon gegeben hast um Dir gleich anschliessend zu widersprechen. Du sagtest, der Glaube kommt aus dem Herzen. Glaube ist eine unbestimmte Empfindung, ein Instinkt, etwas das auf der Zunge liegt, ohne benannt werden zu können. Glaube ist eine Vision, das Gefühl das etwas so oder so sein muss, ohne zu wissen, warum. Einfach das Gefühl, das es das Richtige ist. Und Glaube kann der eigenen Vernunft oft genug gänzlich widersprechen. Die Vernunft sagt "Tue das" und der Glaube sagt etwas völlig anderes

Bedaure, da widerspreche ich. Es ist nicht der Glaube, der was anderes sagt, sondern die erstarrten religiösen Vorschriften, die dazu führen, dass Menschen, die an sich an Liebe, Glaube, Hoffung glauben, sich entgegengesetzt verhalten. Es ist die Strafangst, die aus der Nichtbefolgung religiöser Vorschriften resultiert, die dann dazu führt, dass sich Menschen irrational verhalten. Nehmen wir mal wieder das arme Schweinefleisch: eine an sich sinnvolle hygienische Maßnahme überlebt sich und wird aber weiterhin als sinnentleerte religiöse Vorschrift befolgt. Weiterhin ist es die erweiterte Strafangst, die dazu führt, dass Andersdenkende (Andersglaubende) dann verfolgt werden - da die religiösen Vorschriften verschiedener Religionen nicht identisch sind.

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Je mehr ein Mensch nach den Maßstäben seiner Religion lebt, desto weniger Zweifel lässt er zu. Und desto mehr ist seine Wahrheit die einzig gültige und alle anderen sind Ungläubige, die dem "Bösen" dienen. Und wenn sich sein Glaube mit seiner Religion einhundertprozentig deckt, ohne Abweichungen, ohne Zweifel - so nennt sich das Fanatismus.

Stimme ich dir zu - aber auch hier sehe ich die religiösen Vorschriften (du musst das das tun, dich so und so verhalten, um gottgefällig zu sein). Mit Glauben hat es nichts zu tun - das Korsett erdrückt, die (Maß)Stäbe ersticken.

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Welches Gesicht oder welche Gesichter dieser Allmacht wir sehen, hängt also von uns selbst ab. Ob wir es "Gott", "Allah", "Manitou", "Thor" oder wie auch immer nennen wollen. Aber der Großteil der Menschen ist einfach nicht bereit zu akzeptieren, das sie nur ein Gesicht von vielen sehen.

Stimme ich dir voll zu - ich drücke es allerdings so aus: jeder Glaube ist ein Fragment. Wenn sich die Menschen verschiedener Glaubensrichtungen (Vorschriften weglassen) zusammentun würden, um die einzelnen Fragmente in diesem Puzzle zusammenzusetzen, käme ein Größeres heraus. Immer noch nicht perfekt und ganz - aber etwas umfassender. Die Sufis haben so was im Ansatz ausprobiert. Tja, so eine Art Entkernen, Herausschälen.

Na ja, jetzt wäre eine Tag des Glaubens doch eine Möglichkeit, sich die Puzzleteilchen anzusehen (alle gleichberechtigt) - die kennenzulernen, die einem fehlen, Gewichtungen auf Synonyme abzuklopfen. Der Großteil ist nicht bereit, stimme dir auch da zu - aber es gibt Bestrebungen. Die regelmäßigen Mind Life Konferenzen, die der Dalai Lama fächer- und religionsübergreifend in einem regelmäßigen Turnus macht (alle 2 Jahre?). Die letzte war über destruktive Emotionen und deren Auswirkung auf den inneren, äußeren und den Weltfrieden. Da waren mehrere Religionsrichtungen, Psychologen, Philosophen, Physiker dran beteiligt (von David Goleman, der den Begriff der emotionale Intelligenz "erfunden" hat zusammengeschrieben).

Jetzt könntest du sagen - Menno, das gibst schon, warum also einen neuen Tag? Diese Konferenzen sind auf hohem Niveau, mit geladenen Gästen - so ein Feiertag, bei dem sich Menschen ohne Titel und Qualifikation begegnen würden, nur mit einer Offenheit und Bereitschaft, könnte eine Chance sein, im Alltag das Miteinander zu verbessern. Was Mönchen, Wissenschaftlern möglich ist - könnte auch von Otto, Elfriede, Hassan, Ayshe, Lakshmi, Ranjit etc. ausprobiert werden.

Na ja, und wenn das zu meinen Lebzeiten nicht möglich ist - vielleicht später, vielleicht in einigen 100 Jahren. Lass mir meine Träume, Drache - ich mag sie <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Ich finde sie spannender als Gräben zu bauen, es gibt mir schon zu viele davon.
Kiya

Mir fällt noch was ein => vielleicht decken sich deine und meine Definition von "Vernunft" nicht? Könntest du mir deine erklären?

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Und das alle Götter und Göttinen nur verschiedene Gesichter einer Allmacht sind, die sich den Menschen so zeigt, wie es ihrer Mentalität entspricht.

Mentalität? Hm, könntest du dich mit dem Wort "Entwicklungsstand" anfreunden? Falls ja - stimmen wir da auch überein.

Last edited by kiya; 26/11/04 02:08 AM.
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Bedaure, da widerspreche ich. Es ist nicht der Glaube, der was anderes sagt, sondern die erstarrten religiösen Vorschriften


Und wieder verwechselst Du Religion mit Glaube. Versuch es ganz simpel durch ein Beispiel darzustellen: Die Vernunft sagt "Es gibt keine Engel, so ein Quatsch". Die Religion sagt "Es gibt Engel, denn so steht es geschrieben". Der Glaube sagt "Manchmal spüre ich, das es da etwas gibt, das mich unsichtbar begleitet".

Jetzt deutlicher ? Vernunft und Glaube widersprechen sich hier also - unabhängig von der Religion.


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Mir fällt noch was ein => vielleicht decken sich deine und meine Definition von "Vernunft" nicht? Könntest du mir deine erklären?


Vernunft ist meiner Definition nach ein rein rationales Denken und Handeln anhand des Dir selbst durch Erziehung und Erfahrung innewohnenden Wissens. Ein nüchternes analysieren von Ursache und Wirkung, um herauszufinden, welches Denken logisch erscheint und welches Handeln effizient ist. Vernunft ist NICHT gleich Intellekt.

Möglicherweise ist der Mensch das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, das über Intelligenz verfügt. Gleichzeitig ist er aber auch das einzige Lebewesen, das nicht vernunftbegabt denkt oder handelt.


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Hm, könntest du dich mit dem Wort "Entwicklungsstand" anfreunden? Falls ja - stimmen wir da auch überein.


Nein, kann ich nicht. Denn auch das sind wieder zwei völlig verschiedene Begriffe. Eine Kultur kann einen hohen Entwicklungsstand besitzen und sich bedingt durch seine Mentalität dennoch sehr primitiv verhalten. Und so zeigt sich das Gesicht der Allmacht dieser hochentwickelten Kultur dennoch auf eine eher primitive Weise. Hierbei sei als Beispiel die westliche Zivilisation mit ihrer christlichen Religion hervorgehoben.


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Unsere Vernunft-Definition ist in der Tat unterschiedlich. Ich sehe deine "Vernunft" als "Verstand".

Entwicklungsstand => auch da einen Unterschied, ich sehe dabei das Individuum, du die Ansammlung an Menschen und deren Kultur.
Kiya

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