[color:"orange"] Frage nun => warum ergeben sich so viele diesen Gruppenstatuten? Ist das eigene Denken, das Gehen eigener Pfade so schwierig? Ist es so verlockend, sich der Herde anzuschliessen und dem lautesten Hammel zu folgen? Oder ist die eigene Unsicherheit zu einem Entschluss zu kommen, daher dem Folgen der Gruppe und dem daraus resultierenden Gruppenmotto?
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Kiya, die Antwort liegt in unserer vergangenheit.

Der Mensch ist ein Tier, verstand, intelligenz und vernunft haben mit vielen unserer Entscheidungen so gar nichts zu tun.

Ich habe erst neulich im Fernsehen ein Experiment gesehen wo eine Gruppe von verschiedenen, sich nicht kennenden, Leuten in einem Raum auf ein Vorstellungsgespräch warteten.
Dann wurde unter einer Türritze Rauch in den Raum geblasen.
Anstatt das Weite zu suchen, was vernünftig gewesen wäre, blieben die Leute ganz ruhig sitzen und schauten sich das ganze an.
Und warum?
Weil in der Gruppe einer eingeschleußt war der bescheid wußte, und der die weisung hatte möglichst unbeteiligt und "cool" zu wirken.
Da dieser Mann anscheinend immer als ranghöchstes Männchen in der Gruppe angesehen wurde, orientierten sich alle anderen einfach an seinem verhalten.
Einer hatte sogar den Gedanken den Rauch mit einem Papier wegzuwedeln, aber einfach zu gehen, oder dafür zu sorgen das jemand von dem Brand erfährt, auf den gedanken kam ganz einfach niemand.

Herdenverhalten, instinktbasiert.
Und in der Natur, mit einem "vernünftig" reagierendem Leittier auch das bestewas die Gruppe machen kann.
Aber durch die aufgabenstellung die der Maulwurf hatte ab adsurdum geführt.
Dennoch kann sich wohl keiner diesem Herdentrieb wiedersetzen.
Es liegt in unser aller Natur mit der Gruppe zu handeln, und nicht gegen Sie.
Individuen die sich gegen die Herde stellten, hatten einfach schlechtere Überlebenschancen.
Und deshalb ist das keine Frage von vernunft, Intelligenz oder Verstand.
Sicher wenn man aussensteht und das ganze sieht, dann schlägt man sich mit der Hand vor den Kopf und fragt sich was das alles soll.
Wenn man aber in so einer Gruppe steckt, dann wird auch der Herdentrieb aktiviert, einer unserer ältesten Instinkte.
Das zu tun was die Gruppe macht.
Denn das ist im normalfall das richtige.
Nur das in unserer Gesellschaft (vor allem bei sehr grossen Gruppen) niemand mehr als Leittier heraussticht.
Und eigentlich alle einfach warten bis einer (oder eine <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) die initiative ergreifen.

Deshalb denke ich das die Chancen das jemand instinktiv das richtige macht grösser sind wenn der betreffende allein ist.

Und nachdem ich einmal mitbekommen hatte wie das funktioniert weiss ich das ich auch nicht anders reagiere.
Ich bin einmal, auf dem Weg zur Arbeit, durch einen riesen Knall aus meiner morgendlichen tranigkeit gerissen worden.
Da es noch sehr früh war, und in dem seitensträschen wo ich war niemand war, bin ich gleich zurück zur Hauptstrasse gerannt und habe einen zinmlich heftigen Autounfal gesehen, oder besser die auswirkungen.
Und obwohl es noch sehr früh war, waren dennoch etliche Leute da.
Und alle stande da, einfach nur da.
Und ich wollte mich dazu stellen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" /> obwohl ich doch aus der Gasse nur deswegen gerannt kam weil ich helfen wollte.
Da ich aber noch im schwung war, und erst bremsen mußte bin ich an den Leuten vorbei gestolpert und war dann schon am ersten Auto.
Der blick des Mannes hat mich dann wieder "Wach" gerüttelt.
Ich habe ihm dann aus dem Auto geholfen, er war zum Glück nicht schwer verletzt, der im anderen Auto auch nicht.
Und das war wie eine initialzündung, auf einmal sind alle angelaufen gekommen und haben geholfen.
Einfach weil einer geholfen hatte.
Wenn ich aber langsamer gewesen wäre, oder mich erst durch eine menschenmenge hätte durchschieben müssen...
Dann kann ich ehrlich nicht sagen ob ich da geholfen hätte.
Die Frage hatte mich einige Zeit beschäftigt, und eine Antwort habe ich bis Heute nicht.
Ist vielleicht auch besser, denn ich denke das ich nur einer mehr gewesen wäre der einfach nur dagestanden hätte.

Und das zeigt mir das für eine Gruppe ganz andere Gesetze gelten wie für Individuen.

Das hat gar nichts damit zu tun das, dass eigene Denken so schwer ist, oder das man sich in einer Gruppe verstecken kann um einer eigenen entscheidung zu entgehen.
Keine Verantwortung für sein Handeln (oder nichthandeln) zu übernehmen.

Es ist einfach so.
Der Mensch ist ein Tier, und in Gruppen wird das nur noch verstärkt.
Es ist unser instinkt der den verstand ausblendet, und dieser Teil unseres Hirns ist viel älter als der in dem die Vernunft sitz, und hat auch viel ältere rechte.

Anders kann ich mir das menschliche verhalten nicht erklären.




Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)