Nur das mit der multikulturellen Vorschulförderung, wo soll das denn noch platz finden?
Letzten endes ist doch der Kindergarten, und auch die Vorschule gar nicht dafür da das Kinder andere Sprachen lernen, eigentlich sollten sie doch den umgang miteinander in Gruppen lernen.
Da habe ich arge bedenken das, wenn man versucht allzuviel in diese Vorbildungszeiten zu packen, das die Kinder dann in Drillfabriken landen.
Sicher lernen Kinder umso besser je jünger sie sind. Aber es hat auch einen Grund warum die eigentliche Schulzeit erst mit einem gewissen alter anfängt
Es findet schon lange statt, Stone - als viertelherziges Alibi: gemeinsames Kochen, Reigentänze etc. Es findet in der Fachliteratur statt, es wird auf Erzieherschulen gelehrt (ich bin u.a. zuständig für (Vorschul)Pädagogik <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) - die Schule in meiner Stadt heisst "Käthe-Kollwitz". Wir haben unser Vorschulprogramm arg auf die Schülerinnen dort zugeschnitten, daher sehe ich das Auseinanderklaffen zwischen Anspruch, ursprünglichem Sinn und der traurigen Realität. Und Kindern andere Sprachen im Spiel beizubringen => diese Programme gibt es schon auch schon lange. Was fehlt? Tja, der pädagogisch-didaktische Überbau - die miese Erzieherinnenausbildung. Stone, es ist viel leichter, kleinen Kindern im Spiel eine Sprache beizubringen und dabei gleichzeitig auch über die Werte, die in diesem Sprachraum sind, zu sprechen.
Tja, die traurige Realität in meiner Stadt ist dies => die Käthe-Kollwitzer sind hauptsächlich junge Mädchen, die ein schlechtes Deutsch sprechen, ihre Grammatik nicht im Griff haben - ihnen fehlt die Lesekompetenz (Textverständnis, Textabstraktion, Umsetzung). Warum sie dort zur Schule gehen? Tja, ich vermute, um sich auf ihre Mutterrolle vorzubereiten. Was können sie lehren? Ähem... Die GEW will, dass diese Ausbildung auf Fachhochschulen gelehrt werden soll (aber das könnten diese jungen Damen derzeit nicht leisten). Das Image dieses Berufs ist schlecht.
Stone, ALLES ist lernen - wie ich laufe, renne, was greife. Wie ich auf andere zugehe, mit ihnen spreche, über sie etwas erfahre... Durch Bauklötzchen Zahlen, Alphabet etc. lerne, die Uhrzeit kenne, mein Straßenschild entziffern kann - auch mal zurückstecke und teilen lerne. Alles ist lernen. Das hat nichts mit Drill zu tun. Förderung hat nichts mit Überforderung zu tun - wenn doch, stimmt was an der Lehrmethode nicht, oder die (mangelnden) Voraussetzungen werden nicht berücksichtigt. Solange Kindergärten als Verwahranstalten (Ställe) gesehen werde - so lange wird das dortige Potential nicht genutzt.
Kinder sind neugierig -
"warum trägt Fatma ein Kopftuch? Warum darf sie nicht am Schwimmunterricht mitmachen? Wieso sind manche so müde und dürfen nichts tagsüber essen? etc.etc. Ach, ball heisst Ball? Wa, eh? Ich soll dir mein Puzzle geben weil ich ein Mädchen bin und du ein Junge bist? So'n Blödsinn, meine Mama arbeitet, warum ist deine zu Hause?"
Integration in einem KG ist nicht nur interkulturell, sondern auch als die Integration für die Eingliederung in eine Gesellschaft zu sehen (also den sozialen Background zu schaffen) - da spielt die Herkunft des Kindes nur eine marginale Rolle, das geht alle Kids an - seit die Familie immer mehr versagt.
Vor dem 8. oder 11. Lebensjahr lernst du Sprachen über die rechte Hirnhälte (intuitiv) - da packts leichter. Siehst du? Es kann gar nicht früh genug geschehen - und Sprache ist eine der Voraussetzungen, um Neues zu lernen, sich zu verständigen (im Sinne von "Verstehen"). Tja, und die Ausbilder dafür bräuchten eine ausgezeichnete Ausbildung.
Unser gesamtes Bildungssystem ist VERALTET! Verkrustet - muss dringed entrümpelt werden. Da haben andere Länder wesentlich bessere Förderungsprogramme.
Kiya