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Chinas Polizei schießt auf protestierende Bauern

Peking (dpa) - Bei blutigen Zusammenstößen in Südchina sind protestierende Dorfbewohner durch Schüsse der Polizei getötet worden. Die Zahl schwankte nach offiziell unbestätigten Augenzeugenberichten zwischen vier und einigen Dutzend Toten.

Bewohner von Dongzhou nahe der Küstenstadt Shanwei (Provinz Guangdong) bei Hongkong bestätigten am Donnerstag telefonisch der Deutschen Presse-Agentur in Peking, dass paramilitärische Polizei das Feuer eröffnet und Demonstranten getötet habe. Zahlen konnten sie nicht nennen. Einige Dorfbewohner hatten sich auch mit Brandsätzen bewaffnet und Straßensperren errichtet.

Die tödlichen Zwischenfälle sind der vorläufige Höhepunkt der fünf Monate andauernden Proteste in Shanwei gegen Enteignungen von Grund und Boden zu Gunsten örtlicher Kraftwerksprojekte und mangelnde Zahlungen für die Dorfbewohner. "Wir haben keine Entschädigung bekommen, nicht einen Pfennig", beklagte ein Bauer, der wegen eines Windenergieparks enteignet wurde. Nach der Festnahme von drei Vertretern der unzufriedenen Dorfbewohner am Dienstag hätten sich Tausende versammelt und deren Freilassung gefordert, berichtete der US-Sender Radio Free Asia (RFA).

Bei der Konfrontation seien mehrere Hundertschaften der paramilitärischen Polizei mobilisiert worden, die erst Tränengas eingesetzt und dann das Feuer auf die Demonstranten eröffnet hätten. Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International und RFA berichteten unter Berufung auf Dorfbewohner, mindestens vier Menschen seien möglicherweise getötet worden. "Mindestens vier Dorfbewohner sind ums Leben gekommen", zitierte RFA einen Augenzeugen. "Viele sind durch Schüsse verletzt worden."

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo erreichte Dorfbewohner in Dongzhou, die sogar von 20 bis 50 Toten sprachen. 40 bis 50 seien verletzt worden. Die Behörden verweigerten auf Anfrage jede Auskunft. "Wir erfüllen nur unsere Pflicht", sagte ein Polizeisprecher von Honghaiwan, wo eine Wirtschaftszone entsteht und mehrere Kraftwerksprojekte verfolgt werden. Der Sprecher des Außenministeriums in Peking wollte "herausfinden, was passiert ist".

Die Hongkonger Zeitung "Ming Pao" berichtete von fünf Toten. Mindestens drei Menschen seien durch Tränengasgeschosse tödlich verletzt worden. "Einige Polizisten feuerten die Tränengasgeschosse aus kurzer Entfernung auf die Dorfbewohner, töteten und verletzten sie." Die Dorfbewohner hätten Straßensperren errichtetet und seien mit selbst gebauten Brandsätzen vorgegangen. "Wir haben Sprengsätze vorbereitet", berichtete ein Bewohner in einem RFA-Telefonat. "Wir sind zum Kampf bereit." Ein anderer berichtete: "Ich weiß nur, dass sie echte Munition gegen uns eingesetzt haben. Polizisten wurden nicht verletzt."

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Hauptsache, die Wirtschaftsbeziehungen des Westens zu China sind profitabel, gell ? Solange Deutsche Firmen in China Fabriken bauen und der Transrapid rollt, wird es wohl wieder mal nur einen lahm erhobenen Zeigefinger geben....

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