Kommentar überflüssig:

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BRD-Geheimdienst deckte NS-Verbrecher Eichmann

Westdeutsche Geheimdienstler haben schon seit 1952 gewusst, unter welchem Tarnnamen sich der NS-Kriegsverbrecher und Organisator der Judenvernichtung, Adolf Eichmann, in Argentinien versteckte.

Wie aus von der CIA freigegebenen Dokumenten hervorgeht, deckten westdeutsche und US-Geheimdienste den von Israel gesuchten SS-Obersturmbannführer, weil sie unter anderem befürchteten, er könne über die Nazi-Vergangenheit von Hans Globke, dem Staatssekretär des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, auspacken.

Globke war Verfasser eines Kommentars zu den Nürnberger Rassengesetzen im Dritten Reich und half den USA nach dem Zweiten Weltkrieg bei ihren antikommunistischen Aktivitäten in Westdeutschland.

Timothy Naftali, Historiker an der Universität von Virginia, sagte der AFP, die Westdeutschen seien damals für Eichmanns Verhaftung oder zumindest die Weiterleitung der ihnen bekannten Informationen zuständig gewesen. Da sie dies nicht getan hätten, treffe sie die Hauptschuld. Naftalis Angaben zufolge war die CIA seit 1958 über Eichmanns Tarnnamen "Clemens" informiert. Der US-Geheimdienst habe sich jedoch aus "Staatsräson" nicht an der Jagd auf Eichmann beteiligt.

1960 entführte der israelische Geheimdienst Eichmann in Argentinien und brachte ihn nach Israel. Dort wurde der Protokollführer der Wannseekonferenz, auf der 1942 die "Endlösung der Judenfrage" beschlossen wurde, zum Tode verurteilt und 1962 hingerichtet.

Aus dem jetzt veröffentlichten CIA-Material wird auch deutlich, dass die USA während des Kalten Krieges ein weitverzweigtes Spionagenetz aus ehemaligen Nazis unterhielten. Seit 1999 wertet eine vom US-Kongress mandatierte Arbeitsgruppe die nach und nach - häufig gegen den Widerstand der CIA - freigegebenen Archive und Dokumente aus, die Aufschluss über die Zusammenarbeit der US-Behörden mit den Nazi-Kriegsverbrechern nach 1945 geben.

Die Arbeit der Gruppe befasst sich auch mit der Hilfe der USA für japanische Regierungsbeamte in den Jahren 1930 bis 1940. Der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe wird für das Frühjahr 2007 erwartet.

© AFP


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