Massaker-Vorwürfe - "An die Einsatzregeln gehalten"[/b][b]Die US-Armee hat Soldaten von dem Vorwurf freigesprochen, sie
hätten in der irakischen Stadt Ischaki absichtlich elf Menschen
getötet. Der Einsatz habe sich gegen ein mutmaßliches
Al-Qaida-Mitglied gerichtet.
Ermittlungen der US-Streitkräfte über einen Zwischenfall in dem
irakischen Dorf Ischaki, bei dem amerikanische Soldaten mehrere
Zivilpersonen töteten, haben kein Fehlverhalten der Verantwortlichen
ergeben. „Der Kommandeur der Bodentruppen hat sich an die
Einsatzregeln gehalten“, sagte Generalmajor William Caldwell am
Freitag. Es gebe keinen Anlass zu Disziplinarmaßnahmen gegen die
Truppen.
Die Soldaten hätten geglaubt, in dem Gebäude halte sich ein
Al-Qaida-Terrorist auf und hätten Luftunterstützung angefordert.
Daraufhin sei ein Kampfflugzeug vom Typ AC-130 eingesetzt worden. Die
für strafrechtliche Ermittlungen zuständige Abteilung des Heeres habe
das Ergebnis der Untersuchung überprüft und keinen Anlass gesehen,
weitere Ermittlungen anzustrengen.
Unterschiedliche Angaben über OpferzahlenInsgesamt starben in Ischaki nördlich von Bagdad bei dem US-Angriff
nach Angaben von Einwohnern elf Menschen. Nach amerikanischen
Angaben starben vier Menschen - ein Mann, zwei Frauen und ein Kind.
Auf Videoaufnahmen der Fernsehnachrichtenagentur APTN waren die
Leichen von vier Kindern und einem Mann zu sehen. Das Haus der
Familie wurde völlig zerstört.
Rijadh Madschid, ein Verwandter der Opfer, erklärte, US-Soldaten seien
mit einem Hubschrauber gelandet und hätten das Haus gestürmt. Ein
weiterer Angehöriger, Ahmed Chalaf, sagte, es seien neun Mitglieder
der Familie und zwei Besucher getötet worden. Laut US-Darstellung
waren die Truppen während einer nächtlichen Razzia aus dem Gebäude
beschossen worden. Ein mutmaßliches Al-Qaida-Mitglied sei aus dem
Haus geflüchtet und später gefasst worden.
Zuvor waren Vorwürfe gegen US-Soldaten über ein Massaker an
irakischen Zivilisten in Haditha laut geworden. Dazu laufen zwei
Untersuchungen der US-Streitkräfte.