Viele dürften die Geschehnisse um die 14jährige Stephanie und ihren Entführer mitbekommen haben. Alleine die Entführung ist ein Aufreger, die Pannen der Justiz und Polizei hingegen sind nur noch lachhaft.
Der Mann ist vorbestraft wegen Kindesmißbrauchs und wurde vorzeitig entlassen.
Er wird in der Straftäterdatenbank unter "sexuell motivierter Straftäter" geführt - scheinbar ohne Querverweise. Denn als die Ermittler nach der Entführung des Mädchens nach "Sexualstraftäter" suchen, finden sie ihn nicht.
Als nach ein paar Wochen unter Mithilfe der Entführten selbst endlich der entscheidende Hinweis eingeht, geht die Polizei zur Wohnung des Entführers und klingelt - ohne daß aufgemacht wird. Die Helden brechen nun wegen dringenden Tatverdachts nicht die Tür auf, sondern rufen den Schlüsseldienst!
Und heute die letzte Meldung:
[b]Fluchtversuch macht Stephanies Familie fassungslos[/b]Entsetzen in Dresden: Wie ist es möglich, dass der mutmaßliche Vergewaltiger und Entführer von Stephanie seinen Wächtern entkommen konnte? Beim morgendlichen Hofgang entwischte der Mann, seitdem steht er auf dem Dach des Gefängnisses. Was er bezweckt, ist ein Rätsel.Dresden - Spezialisten der Polizei versuchen, den geständigen Entführer und Vergewaltiger der 14-jährigen Stephanie zur Aufgabe zu bewegen. Zwei zivil gekleidete Personen sprachen von einer Hebebühne aus mehrere Minuten lang mit dem 36-Jährigen, der sich seit dem frühen Morgen auf dem Dach aufhält. Nach einer Pause ließen sich die Vermittler am späteren Vormittag mit der Hebebühne auf Dachhöhe bringen und sprach nochmals mit dem Häftling. Nach Angaben der Gefängnisleitung wurde auch ein Anstaltspsychologe in die Bemühungen einbezogen.
Gefängnisleiter Ulrich Schwarzer sagte, er gehe davon aus, dass der Häftling Forderungen stelle. Diese beträfen möglicherweise seinen am Montag eröffneten Prozess um die Entführung und Vergewaltigung der Schülerin oder seine Haftbedingungen.
Der 36-jährige vorbestrafte Sexualtäter Mario M. entkam um 7.24 Uhr beim Hofgang den zwei begleitenden Wächtern und kletterte an der Fassade hoch. Er sei plötzlich auf das Gebäude eines Hafthauses zugerannt und an den Fenstergittern auf das Dach des vierstöckigen Gebäudes geklettert. Auf dem rund 13 Meter hohen Dach des Hafthauses, in dem auch seine Zelle liegt, hält der Häftling sich seitdem auf, meist am Dachrand.
"Die Bediensteten sind schon hingelaufen, aber er war schneller", bekannte Schwarzer. Den Einsatz von Gewalt schloss der Gefängnisleiter aus: "Wir haben die Sorge, dass er dann möglicherweise runterspringt".
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(Quelle: Spiegel ONLINE)
Wäre ich Stephanies Vater, hätte ich den Entführer erschossen. Ganz ehrlich.
Ein weiteres Bonmot: Vor ein paar Tagen kam ein Bericht über die Gerichtsverhandlung und da wurden einige Gäste befragt... ein junger Mann meinte, er wäre hier, um zu sehen, ob der Entführer - immerhin geständig! - einen fairen Prozess bekommt.
Das klingt natürlich sehr edel und gerecht... aber wie schon angedeutet, in diesem Fall würde ich persönlich nichts dagegen haben, wenn man die Rechtslage mal weniger gerecht interpretiert.
Das mag nun barbarisch klingen, aber der Mann verdient es einfach nicht besser. Und was man mit denjenigen machen sollte, die ihn erst freigelassen haben und nun im aktuellen Fall versagen, sage ich lieber nicht... wir wollen ja nicht zum Aufstand gegen die Staatsgewalt aufrufen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
EDIT:
Was ich zu erwähnen vergessen habe: Meine Hochachtung an die Familie von Stephanie und an sie selbst, daß sie besonnener vorgehen als ich hier kurz skizziert habe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />