Daß in Deutschland (und nicht nur hier) vor allem der in meinen Augen besonders gefährliche latente Rassismus sehr verbreitet ist, fällt wohl jedem auf, der offenen Auges durchs Leben schreitet (und auch ab und zu mal Zeitung liest oder fernsieht).
Mir ist gerade vor ein paar Tagen wieder ein Beispiel begegnet, über das ich mich furchtbar aufgeregt habe:
In einem Leserbrief an die Fernseh-Zeitschrift "Hörzu" hat sich eine Leserin voller Überzeugung darüber beschwert, daß die Schauspielerin Natalia Wörner (über die es offenbar in einer der vorherigen Ausgaben einen Artikel gab) russischen Kindern hilft. Und NICHT deutschen Kindern!
Ganz ehrlich, wenn ich sowas lese, dann könnte ich einfach nur noch kotzen! Als ob es irgendeinen Unterschied macht, ob sich jemand für notleidende russische, deutsche, afrikanische, chinesische oder meinetwegen marsianische Kinder einsetzt - es sind verdammt noch mal alles Kinder, die hilfsbedürftig sind (und ich bin mir ziemlich sicher, daß die in Rußland ein weniger weiches soziales Netz haben, von dem sie aufgefangen werden)! Und dann kommt irgendeine wichtigtuerische Zicke daher und beschwert sich, daß man den FALSCHEN hilft?

Genau DAS ist der Rassismus, der mir Sorgen macht. Nicht der offensichtliche der NPD-Schwachköpfe. Den können selbst unsere nicht immer sonderlich talentierten Politiker noch halbwegs effektiv bekämpfen. Das gefährliche ist der Rassismus, den die Betreffenden gar nicht als solchen begreifen!

Ich wollte ja einen gepfefferten Gegen-Leserbrief an die Zeitschrift schicken, aber ich befürchte, da wären nur etwa 10% davon druckreif ...
Und leider war das nur ein Beispiel von vielen, auf die man immer wieder stößt.