Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Der Kerl war in verschiedenen, auch offfizielen, Foren unterwegs und hat Hilferufe ausgestrahlt wie ein Leuchtturm. Da muss es doch möglich sein die IP zu ermitteln und entsprechend zu handeln. Aber da ja kein Lied für eineurofuffzig runtergeladen wurde lohnt sich das wohl nicht.


Er war kein Terrorist.


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
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[color:"orange"] Er war kein Terrorist...[/color]
...UND gegen Amerika!

Im Gegensatz zu der hoch aktiven, subversiven, militanten Zelle 'Drochnatair', die bestimmt bereits eine DICKE Akte bei der CIA hat <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Ha ! Wegen "Drochnathair" wurde die CIA überhaupt erst gegründet. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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Ich glaube Du verwechselst das mit Essen auf Rädern ...
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Essen auf Rädern kenne ich nur, wenn bei meinem Hort die Touristenbusse vorfahren.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


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Last edited by Ralf; 24/11/06 12:50 PM.
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Bei Hart aber Fair wird über WoW geredet <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Das ist ein Strategiespiel wo man ... Rollen spielt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Warum ich das im Aufreger gepostet hab'? Weil diese Leute über Dinge reden wovon sie keine Ahnung haben! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


SPLINTER TAUGHT THEM TO BE NINJA TEENS
LEONARDO LEADS
DONATELLO DOES MACHINES
RAFAEL IS COOL BUT BRUTE
MICHELANGELO IS A PARTY DUDE
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
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Ich finde den Ausschnitt gar nicht mal so schlecht... denn es gibt in der Tat genügend Leute, die man fast als Online-Spiel-süchtig bezeichnen kann - in meinem Bekanntenkreis mindestens zwei. Der eine ist ein Familienvater, der dan zu Hause eher spielt als sich um seinen Sohn zu kümmern, der andere ein junger Mann, der es zu nix gebracht hat, aber sich ungemein gern in Computerspielen verliert. Das ist durchaus ein ernstes Thema, über das man sprechen kann - auch wenn der Herr Fehler im Detail offenbart und die Dame lieber in den Wald verschwinden sollte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ich habe den Beitrag noch nicht gesehen, da ich an meiner Arbeitsstelle meine Soundkarte deaktiviert habe.
Dem Thema "Spielesucht" stehe ich aber immer recht kritisch gegenüber.

Ich muss Elgi zustimmen, solche Fälle gibt gibt es sogar in Liechtenstein. Zumeist sind es Jugendliche, die, kaum sind sie aus der Schule, den PC anmachen und spielen, statt zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen.
In diesen Fällen bin ich der Meinung, dass diese Jugendlichen offenbar (noch) nicht gelernt haben, ihre Zeit einzuteilen und dementsprechend nicht alt genug sind, selbst über ihre Zeit zu entscheiden. Die sollen dann auch wie Kinder behandelt werden: d. h. die Eltern sollen die Zeiteinteilung für sie machen.

Was Erwachsene angeht, so ist die Sache etwas anders.
Man kann sich in jeder Art von Hobby verlieren, das Zeitaufwendig ist. Online-Spiele sind zeitaufwendig, kompetitiv und gesellschaftliche Anlässe zugleich - plus, man muss das Haus nicht verlassen.
Dann wiederum kenne ich mehr Leute, die durch andere Hobbys ausgebucht sind und die Familie vernachlässigen.

Der eine baut in jeder freien Minute an seiner Modelleisenbahn, der andere geht viermal in der Woche ins Geräteturnen, wieder andere verbringen ihre Freizeit am liebsten beim Stammtisch in der lokalen Kneipe.
und den Fernseher gibt's ja auch noch...

Nein, ich verstehe nicht, warum gerade immer Computerspiele als Satanswerk herhalten müssen.

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Dann wiederum kenne ich mehr Leute, die durch andere Hobbys ausgebucht sind und die Familie vernachlässigen.

Das stimmt natürlich.

Und das ist auch das, was ich in der aktuellen Verbotsdiskussion sage: Mag ja sein, daß brutale Spiele potentielle Amokläufer beeinflussen, aber da gibt es auch andere Sachen, die das auch tun. Dementsprechend ist es müßig, über ein Verbot von Computerspielen nachzudenken, vielmehr muß man das ganze aus der anderen Richtung betrachten: Warum ist ein potentieller Gewalttäter eine eben solcher? Was kann man machen, daß er nicht mehr so ein potetieller Gewalttäter ist, daß ein einfaches Computerspiel ihn eben nicht austicken läßt?


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Daedalus, der Beitrag ist an sich nicht schlecht. Auch wenn hier mal wieder das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt wird. Es ist völlig unerheblich, ob der Mann genau weiß, was der Jugendliche da spielt. Es ging darum, dass es negative Auswirkungen auf ihn hatte, und das scheint mir unleugbar.

Ein Verbot von Spielen ist schwachsinnig. Im Gegenteil, es dürfte den Reiz nur noch erhöhen. Gell, daedalus, du spielst doch auch gerne mal etwas, was du vom Alter her noch nicht dürftest, und was Verbotenes würde dich doch sicher auch nicht zurückhalten. Ich glaube sogar, dass sich gefährdete Personenkreise unheimlich gerne solche Spiele zulegen würden und auch wenig Probleme hätten, diese zu bekommen. Wer sich eine Waffe im Internet bestellen kann, der findet auch einen Weg, sich ein Spiel zu verschaffen.

Und die Theorie vom Wald, nun ja, ich fände es toll, wenn die Kinder von heute wieder mehr Möglichkeiten hätten, sich in der freien Natur auszutoben. Ich habe in meinen jungen Jahren auch noch im Wald Räuber und Gendarm gespielt und das hatte durchaus ähnlichen Spaßfaktor wie ein schönes Computerspiel. Aber auch das hat einige Idioten dazu veranlasst, zu übertreiben und mit Tarnanzügen bekleidet und Luftgewehren bewaffnet durch die Gegend zu ballern. Gut, das waren nur Eichhörnchen, Vögel und Co., keine Schüler, aber ich denke, ein gewisses Grundpotential zu Gewalttaten hatten die durchaus.

Das Problem liegt woanders und ist nicht so leicht zu beheben. Eine gestörte Persönlichkeit entsteht nicht durch ein Spiel, sie wird nur von ihm gefördert. Ich halte es schon für wichtig und richtig, Spiele kritisch zu beurteilen und auch für gewisse Altersgruppen zu sperren (meine Tochter dürfte sich jedenfalls warm anziehen, wenn ich Spiele bei ihr finde, die nicht für ihre Altersgruppe sind), aber Verbote halte ich nur in extremsten Fällen für sinnvoll. Und wie bereits angedeutet, auch andere Sachen sind durchaus Gewalt fördernd. Soll ich jetzt meinem Sohn seine Ritter und Piraten von Playmobil wegnehmen, die er so gerne mordlüstern aufeinander hetzt?

Dass Spiele süchtig machen, ist allerdings ein ernstes Thema. Aber auch das kann durch Verbote von Spielen nicht behoben werden. Ich kann auch einen Alkoholiker nicht durch ein Verbot von Alkohol heilen. Es kann allerdings wirklich so weit gehen, dass man seine gesamte Existenz dadurch gefährdet. Es gibt Fälle von Computer-Spiel-Süchtigen, die ihre Arbeit aufgegeben haben, wo sämtliche Familien- und Freundeskontakte abgebrochen wurden, jegliche Verpflichtungen nicht mehr wahrgenommen wurden (Rechnungen, Amtsgänge...). Das ist aber eine Krankheit und man muss bestimmte Voraussetzungen dafür mitbringen.

Das Gleiche gilt auch für Amokläufer. Diese Jugendlichen sind schwer psychisch krank. Es ist müßig, dafür einen Schuldigen finden zu wollen. Dieses Problem wird sich nicht durch bessere Schulungen von Lehrern, Computerspielverbote oder eine Kontrolle von Elterntauglichkeit beheben lassen. Es müssen immer gewisse Faktoren und eine „Veranlagung“ zusammenkommen, um so etwas auszulösen.

Und so etwas gab es auch schon immer. Nur die Art der Ausführung hat sich, wahrscheinlich aufgrund der heutigen Möglichkeiten von Internet und anderen Medien, verschlimmert. Aber bereits zu meiner Schulzeit ist in einer benachbarten Schule ein Schüler ausgerastet und hat eine Lehrerin und mehrere Schüler mit einem Klappmesser schwer verletzt, weil er sich ungerecht behandelt fühlte. Nur hat das keiner für wichtig genug befunden, das ins Fernsehen zu bringen und die Zeitung hatte auch nur einen kleinen Artikel im Lokalteil dafür übrig.

Ich glaube eher, dass Menschen, die „anders“ sind oder sich „anders“ fühlen, zu wenig Möglichkeiten der Hilfe haben, gerade aufgrund einer Tabuisierung von solch psychischen Auffälligkeiten. Wenn die Gesellschaft endlich akzeptieren würde, dass einige auf Stress und Traumata nicht mit Magengeschwüren, sondern mit seelischen Leiden reagieren, und dass man nicht gleich irre ist, nur weil man sich psychologische Hilfe holt, dass es keine Schande ist, wenn man mal einige Wochen in einer entsprechenden Anstalt verbringt, dann würden vielleicht auch mehr Menschen, auch Eltern bzw. die Jugendlichen selber, rechtzeitig Hilfe suchen und annehmen können.

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Ich habe in meinen jungen Jahren auch noch im Wald Räuber und Gendarm gespielt ...


Welcher Wald ? Während der letzten Eiszeit war das hier überwiegend Tundra. Frag Opa Harga, der hat sich seinerzeit auch mächtig den Axxxx abgefroren... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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Zumeist sind es Jugendliche, die, kaum sind sie aus der Schule, den PC anmachen und spielen, statt zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen.


Mein VErdacht ist schlichtweg ein anderer : Einsamkeit. Bzw. die Angst davor.

Virtuelle Welten bilden eine virtuelle Gemeinschaft ab. Jemand, "der es zu nix gebracht hat", wird sich wie ein Versager fühlen, einer, der ausgestoßen ist aus der realen Gesellschaft da draußen, der Angst hat, und sich schämt, gerade weil er "es zu nix gebracht hat". Er fühlt sich wie ein Ausgestoßener, ein Versager, und hat nicht die Kraft, der gesellschaftlichen globalen Verdammung eines Versagers ins Gesicht zu blicken.

Denn das ist aus meiner Sicht das eigentliche Problem : Das Ausstoßen von Leuten, die soziale Kälte, die Fokussierung auf materiellen Reichtum bei gleichzeitiger Verarmung geistigen Reichtums.

Jeder, der einen tollen BMW, Benz oder Porsche hat, dem oder der wird gleich gesellschaftlich alles Mögliche und Unmögliche an guten Eigenschaften angedichtet - völlig unabhängig davon, ob sie real nun zutreffen, oder nicht.

Ich las neulich von einer wissenschaftlichen Stdie, derzufolge selbst Kleinkinder eine Abneigung gegenüber Pechvögel und Versager entwickeln. Das wurde über die Messung von Emotionen festgestellt (weiß nicht mehr exakt wie, könnte aber ja natürlich zum Beispiel Gesichtsausdrücke sein).

Wenn also die Verabscheuung von Versagern bereits im Kleinkindalter angelegt wird, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie bei Erwachsenen nur umso ausgeprägter ist.

Warum werden denn so häufig Obdachlose umgebracht, häufig von Rechtsradikalen ? Weil sie Versager sind, "unwertes Leben", es zu nichts gebracht haben, und den Staat nur Geld kosten !

Ei Mensch, der DAS weiß, wird sich nur umso mehr in seine Wohnung verkriechen, sich hinter den Computer verstecken und in eine Welt eintauchen, in der er die Fähigkeiten zeigen kann, die er draußen nicht zeigen kann, weil ihn niemand will oder ernstnimmt. Das Medium "MMORPG" wird somit zur Ersatzbefriedigung einer gescheiterten Existenz, weil die Gesellschaft nicht in der Lage ist, solche Menschen aufzufangen, und ihnen etwas anderews als das Brandmal "Versager" zu geben.

Und DANN werden auch noch die Sozialmittel des Staates gekürzt und Jugendhäuser etc. geschlossen ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />

Und dann wundern sich alle über die Verrohung der Jugend, der Gesellschaft schlechthin, und dem Aufkommen von desillusionierten Amokläufern, die vom Leben nichts mehr erwarten, weil sie gesellschaftliche Ausgestoßene Versager sind.

Quote
Ich glaube eher, dass Menschen, die "anders" sind oder sich "anders" fühlen, zu wenig Möglichkeiten der Hilfe haben, gerade aufgrund einer Tabuisierung von solch psychischen Auffälligkeiten.


Ein sehr wahrer Satz ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Last edited by AlrikFassbauer; 28/11/06 01:20 PM.

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Nein, ich verstehe nicht, warum gerade immer Computerspiele als Satanswerk herhalten müssen.

Weil da schnell viele Leute Zustimmen!
Wenn man behaupten würde die tausenden Morde wöchendlich im Fernsehen senken den Abscheu vorm Töten würden Millionen Fernsehzuschauer auf die Barrikaden gehen (und die Medienkonzerne gleich mit.)
Soll man behaupten die Eltern/die Lehrer sind schuld? Die werden widersprechen!

Es sind zu viele Faktoren die eine Rolle spielen.
Die Medien und Politiker nehmen sich einfach den am leichtesten zu bekämpfenden Feind "das Computerspiel", weil sie wissen da gibt es nur wenige über 18 jährige die protestieren und viele die mit ihnen übereinstimmen, das kurbelt den guten Ruf der Zeitung oder der Politikers an!

Die Spieleproduzenten machen sich nichts daraus, für die über 18 jährigen werden die Spiel nicht verboten und die unter 18 jährigen spielen die Spiele trotzdem.
Computerspiele sind einfach der bequemenste Feind!


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Die Spieleproduzenten machen sich nichts daraus, für die über 18 jährigen werden die Spiel nicht verboten und die unter 18 jährigen spielen die Spiele trotzdem.
Computerspiele sind einfach der bequemenste Feind!

Das denke ich nicht... klar kann man als Jugendlicher indizierte oder entsprechend eingestufte oder gar verbotene Spiele spielen, aber was haben die Hersteller davon, wenn die Spieler sich das Zeug runterladen? Von den Umsatzeinbußen nach Indizierung/Verbot ganz zu schweigen. Wir dürfen nicht vergessen, daß Computer- und Videospiele eine Boom-Branche darstellen und Deutschland ein großer Markt dafür ist. Insofern würde die Industrie wohl doch alsbald reagieren, wenn sie eine realistische Wahrscheinlichkeit sähe, daß die Damen und Herren Politiker tatsächlich mal was machen außer reden.

Um es aber deutlich zu sagen: Eine Verschärfung der an sich schon viel zu strengen Gesetze für Spiele würde nachhaltige Folgen haben auf die Industrie und nicht gerade wenige Arbeitsplätze bedrohen. Nichtsdestotrotz wäre mir dies als Konsument egal, denn es gibt genug legale und illegale Wege, an Spiele zu kommen, die in Deutschland nicht oder nur entschärft auf den Markt kommen. Als kleiner Teil der Industrie, der ich als Übersetzer und QA-Fritze bin, sehe ich das allerdings mit einiger Sorge. Denn die Lage in Deutschland ist sowieso nicht so rosig, was gute Entwickler und vor allem Publisher angeht... das noch zu verschlechtern durch bescheuerte Gesetze, wäre der falsche Schritt.

Last edited by elgi; 29/11/06 07:22 AM.

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Da muss die Spieleindustrie keine Angst haben. Es wird ja immer wieder getestet, ob Minderjährige an für sie verbotene Dinge (auch Pornos, Alkohol etc.) kommen und sie können das Zeug problemlos erwerben, da den Läden der Profit wichtiger ist als der Jugendschutz...

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Ein interessanter, dialektischer Artikel zum Thema Computerspiele und Verbote/Freigaben in der SZ gestern:

Killerspiele - Wie Pornos

Ballerspiele machen Spaß und es geht dabei weniger um das Töten,
als um das Überleben. Trotzdem muss man sie als das behandeln,
was sie sind: Spiele nur für Erwachsene.


Blitzschnell richtet der Spieler die Waffe auf den Gegner, drückt ab
– und beobachtet zufrieden und erleichtert, wie sein Gegenüber
blutend zusammenbricht.

Wer dabei zusieht, fragt sich, was in einem Menschen vorgehen
muss, der sich freiwillig solchen Handlungen und Bildern ausliefert
- den Handlungen und Bildern sogenannter Killerspiele.

Tatsächlich fehlt diese Frage in der Diskussion, die nach Emsdetten
neu entbrannt ist: Warum spielen Millionen Menschen – junge und
auch alte - weltweit überhaupt diese Spiele?

Wenn Politiker von Killerspielen reden, dann sind wohl vor allem
Ego-Shooter gemeint. Also 3D-Spiele, bei denen man sich quasi in der
ersten Person durch virtuelle Welten bewegt und seine Gegner tötet.

Vermutlich dürften auch Third-Person-Shooter wie Lara Croft betroffen
sein, bei denen man eine Spielfigur durch die Räume steuert, die
ebenfalls Feinde ausschalten muss. (Ganz sicher darf man sich hier
allerdings nicht sein. Die wenigsten Politiker kennen vermutlich den
Unterschied zwischen World of Warcraft und Doom 3.)

Es geht um Adrenalin

Wer wirklich an einer Antwort auf diese Frage interessiert ist, der sollte
sich an seine Gefühle im Kino erinnern. An Sigorney Weaver im Film
Alien als Astronautin Ripley, die durch die engen Gänge der Nostromo
hetzt, auf der Flucht vor dem außerirdischen Monster. An das Ziehen im
Bauch, als Harrison Ford sich als Blade Runner Rick Deckert hoch über
den Straßen von L.A. an die Strebe eines Hochhauses klammert. Oder –
für die ältere Generation – an John Wayne als Davy Crockett in Alamo.
...

Es mag Spieler geben, die Freude dabei empfinden, virtuell zu morden.
Spieler, denen es bei den Killerspielen tatsächlich um das Killen geht.
Aber die sind gestört – und sie waren es bereits, bevor sie begonnen
haben, Maus und Joystick als Waffe einzusetzen.

Doch sind die Spiele, die heute auf dem Markt sind, und die häufig
bereits ab 16 Jahre freigegeben werden, deshalb harmlos? Ist das
alles nur ein großer Spaß, den Politiker, Pädagogen, Psychologen und
Eltern den Jugendlichen zu unrecht verbieten wollen?
...

Bei allem Verständnis für die eigentliche Motivation der Spieler: Zu
behaupten, die Spiele seien harmlos und ein Verbot überflüssig, ist
genauso kurzsichtig und ignorant wie die Behauptung der Politiker,
gewalthaltige Videospiele trügen einen großen – wenn nicht den
größten - Teil der Verantwortung für Amokläufe wie die von Emsdetten,
Erfurt und anderswo.

Blicken wir zurück: Der erste Ego-Shooter kam 1992 auf den Markt. In
Wolfenstein 3D spielte man einen GI, der sich durch die Reihen böser
deutscher Soldaten kämpfte, um schließlich den Finalen Gegner, Adolf
Hitler selbst, zu besiegen. Das Spiel und sein Nachfolger Doom ein Jahr
später waren für die Spielergemeinde ein Quantensprung hinein in eine
virtuelle Welt mit der völlig neuartigen Erfahrung, wirklich selbst der
Held zu sein.

Fataler Prozess der Vermenschlichung

Seitdem ist viel passiert. Die Spiele, die Anfang und Mitte der 90er auf
den Markt kamen, wirkten wie grotesk überzogene Comics. Inzwischen
ist die Grafik soweit entwickelt, dass die Ballerspiele fast
fotorealistische Qualität haben. Die Gegner, Monster und Soldaten
feindlicher Armeen, besitzen inzwischen eine hohe künstliche
Intelligenz, was den Realismus der Spiele weiter erheblich fördert. Und:
In den meisten Ego-Shootern wird konsequent die Gnadenlosigkeit des
Spielers gefordert.

Da robben zum Beispiel verletzte deutsche Landser in Call of Duty 2 vor
Schmerz schreiend über den Boden. Doch sie hören nicht auf, zu
feuern. Möchte der Spieler weiterkommen, muss er den Gegner
umbringen. Es gibt keinen Weg vorbei am Töten. Ein anderes Spiel
rühmt sich sogar eines Headshot Driven Gameplays, bei dem Spieler mit
Zusatzpunkten belohnt werden, wenn sie ihre Gegner mit
Kopfschüssen umbringen.
...

Während hier der Feind zum Unmenschen degradiert wird, übt man
dort, einen menschlichen Gegner möglichst gnadenlos zu töten.

Zielgruppe: pubertierende Möchtegern-Kriegshelden

Zwar werden viele dieser Spiele erst ab 18 Jahren freigegeben, von
Indizierung (also auch von einem Werbeverbot) ist jedoch schon lange
keine Rede mehr. Im Gegenteil. Die Regale der Geschäfte sind voll mit
solchen Produkten, die von der martialischen Aufmachung her ganz
offensichtlich auf pubertierende Möchtegern-Kriegshelden zielen.

Dabei hielten die Gutachter vor 13 Jahren selbst das pixelige –
und ehrlich gesagt ziemlich dämliche - Doom noch für so
jugendgefährdend, dass es auf dem Index landete.

Diese Entwicklung hängt, so muss man vermuten, damit zusammen,
dass die schädliche Wirksamkeit von Ballerspielen bei Kindern und
Jugendlichen bislang nicht bewiesen wurde.
...

Kein Verbot, aber ein anderer Umgang

Statt sie zu verbieten sollte man mit Spielen, die nicht für Kinder und
Jugendliche geeignet sind, angemessen umgehen. Was man ja zum
Beispiel auch mit Pornos tut. Das, verehrte Spieler und Hersteller, ist
kein inhaltlicher Vergleich. Es geht schlicht und einfach um den
vernünftigen Umgang mit Medien, die Personen ab 18 Jahren
vorbehalten sein sollen.

Konkret würde dies zum Beispiel bedeuten: Eigene
Software-Abteilungen für Erwachsene in den Geschäften, Verbot von
Demoversionen, die sich aus dem Internet herunterladen lassen,
eingeschränkte Werbung. Dass sich Jüngere dann vielleicht
ausländische Demos oder ganze Spiele aus dem Netz ziehen werden,
darf kein Argument dafür sein, nichts zu tun.

Verantwortungsbewusste Eltern verzichten auch nicht deshalb darauf,
Kindern das Gucken von Gewaltfilmen zu verbieten, bloß weil die sonst
eben beim Spielkameraden schauen.
...

Vielleicht werden die Spiele-Hersteller dann feststellen, dass es
weniger die Erwachsenen sind, die auf Ego-Shooter wie Doom
abfahren. Denn im Vergleich zu den oben erwähnten Filmen fehlt in fast
jedem Killerspiel eine halbwegs ordentliche Story. Damit mag man
vielleicht Kindern genügen.

Viele, die auf den Thrill der Killerspiele nicht verzichten möchten,
wünschen sich zugleich intelligente Spiele, bei denen es um mehr geht
als darum, in einer immer realistischer wirkenden Welt gnadenlos einen
Bunker nach dem anderen zu stürmen.

Wie in einem guten Action-Film ist in diesen Spielen durchaus Platz für
Menschlichkeit, vielleicht sogar für Mitleid und – man wagt es kaum zu
sagen – für Moral.



Entweder hat er gut recherchiert, der gute Herr von Drach - oder er ist mehr Insider, als man erwartet hätte. [Linked Image]
[ Im übrigen erschien der unter der "Wissen"-Rubrik! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" /> ]



Ragon

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Erscheint mir ein sehr guter Artikel zu sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Denn gerade das "warum" ist bisher noch nicht einmal ansatzweuse diskutiert worden. Alle Diskussionen, die ich kenne, drehen sich lediglich um die Folgen & die Auswirkungen.


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Man sollte übrigens mal erwähnen, daß unser aller Liebling Stoiber-Eddi ja sogar allen Ernstes ein HERSTELLUNGSVERBOT (und auch ein Vertriebsverbot, also nix mit "für Erwachsene ändert sich nichts"!) für "Killerspiele" in Deutschland gefordert hat!
Das hat mich aber wenigstens insofern schon wieder beruhigt, als so etwas meines Wissens GANZ EINDEUTIG verfassungswidrig wäre (Berufsfreiheit), auf jeden Fall aber gegen EU-Recht verstoßen würde.
Trotzdem zeigt das wieder einmal die unbegrenzte Idiotie eines Beinahe-Kanzlers Edmund Stoiber ...

Neulich ging es bei "Christiansen" auch um das Thema "Killerspiele" und Co.
Ich habe nur mal ein paar Minuten reingeschaut und mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, daß Willi Lemke sich sehr realistisch und objektiv geäußert hat (auch wenn mir Elgi das bestimmt nicht glauben wird <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), während die IMHO sowieso schreckliche Susanne Fröhlich wieder mal mit dem alten Argument daherkam, daß man bei Computerspielen im Gegensatz zu Filmen "aktiv" töte und das quasi schon eine Übung für die Realität sei.

Dazu muß ich mal was sagen, weil nach diesem Amoklauf ja immer wieder angeführt wurde, Computerspiele wären quasi Trainingscamps für den Umgang mit Waffen:

SO EIN SCHWACHSINN!!!

Ich habe im Lauf der Jahre inzwischen bestimmt Dutzende von Ego-Shootern gespielt und ich habe dennoch KEINE AHNUNG, wie man mit einer echten Schuß-Waffe umgeht (ich habe auch noch nie eine in der Hand gehabt)! Ich würde mit Mühe und Not vorne und hinten voneinander unterscheiden können ...
Der Grund dafür ist einfach: Beim Spielen muß ich zum Schießen ganz einfach nur eine Taste drücken. Eine einzige Taste. Manchmal noch eine zweite zum Nachladen.
Und das war´s! Ich habe nie auch nur ansatzweise durch Computerspiele gelernt, wie ich mit einer Pistole oder gar einem Maschinengewehr umgehen müßte.

Anders ist das jedoch beim Fernsehen bzw. Kino: In jedem durchschnittlichen TV-Krimi lernt man mehr über die Benutzung von realen Pistolen (z.B. daß man erst entsichern muß u.ä.) als in 100 "Killerspielen" zusammen!

Das muß einfach mal erwähnt werden und jemand sollte es auch den ganzen Politikern und sonstigen Moralaposteln klarmachen ...

Last edited by Ralf; 29/11/06 02:16 PM.
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Als braver Schweizer bin ich ja der Wehrpflicht unterstellt und sollte daher einigermassen mit dem Stgw 90 umgehen können. Nur soviel: die Handhabung - v.a. das gezielte Schiessen - ist schon etwas schwieriger als eine Computermaus... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

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