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US-Soldaten verbrannten angeblich Taliban-Leichen

US-Soldaten haben einem Fernsehbericht zufolge in Afghanistan die Leichen mutmaßlicher Taliban-Kämpfer verbrannt und die Tat später zur Einschüchterung von Dorfbewohnern missbraucht.

Der australische TV-Sender SBS zeigte am Mittwochabend Bilder, auf denen die Verbrennung zweier Leichen zu sehen war. Dabei habe es sich um mutmaßliche Taliban-Kämpfer gehandelt, die bei einem Gefecht vor wenigen Wochen getötet worden seien.

Der Sender spielte Tonaufnahmen von Radiosendungen ab, mit denen US-Soldaten Dorfbewohner einzuschüchtern versuchten, damit sie Taliban-Kämpfern keinen Unterschlupf mehr gewähren: "Ihr erlaubt, dass eure Kämpfer mit dem Kopf nach Westen liegend verbrannt werden. Ihr seid zu feige, ihre Leichen zu holen. Das zeigt nur, dass Ihr die verweichlichten Jungs seid, für die wir euch immer gehalten habt", hieß es darin unter anderem.

Ein US-Soldat sagte in dem TV-Bericht, die Leichen seien aus hygienischen Gründen verbrannt worden, nachdem sie mehr als 24 Stunden lang im Freien gelegen hätten. Die Verbrennung von Leichen getöteter feindlicher Kämpfer läuft der Genfer Konvention zuwider, die einen "ehrenhaften" Umgang mit Kriegstoten vorschreibt. Außerdem verletzt die Verbrennung die Gefühle von Moslems, deren Ritus die Beerdigung von Toten binnen 24 Stunden vorschreibt.

© AFP


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