Quote
Und daran ziehst du dich seit einigen Beiträgen hoch. Dabei ist das Gesagte nicht so absurd, wie du es darstellst.... ich wiederhole mich nur allzu gerne: Für sich betrachtet ist jedes Verbrechen schrecklich. Und wenn ich nach Kuba verschleppt und dort mehrere Jahre lang festgehalten würde, wäre ich darüber nicht erfreut. ABER wenn ich mir vorstelle, daß ich aufgrund der offenen und unverhohlenen staatlichen Politik aus meinem Haus abgeführt, in ein KZ gesteckt, dort zur Arbeit gezwungen, gequält und schließlich vergast werde - so kann ich persönlich durchaus den Vergleich ziehen und sagen, daß der Aufenthalt in Guantanamo Bay in Relation gesehen fast harmlos bezeichnet werden könnte.
Ob dir das gefällt oder nicht, ist deine Sache... aber an deiner Stelle würde ich vor dem entrüstet Posten erstmal nachdenken, über was ich mich so entrüste.



Aber Elgi, das ist doch dasselbe.
Herr Arar wurde abgeführt. Nicht von seinem Hause, aber von einem Ort an dem er sich in Sichherheit fühlen durfte. Und er wurde aufgrund der offenen, unverhohlenen staatlichen Politik entführt.
Er wurde nicht zur Arbeit gezwungen wohl wahr. Aber er wurde erniedrigt, geistig und körperlich brutal gefoltert.
Und was denkst hatte er anderes vor Augen als die erwartung seines Todes?
Wer würde davon ausgehen das er Gelegenheit bekommen würde von solchen Erlebnissen berichten zu können.
Was ist mit psychichen Folgen? Die Alpträume, das verlorene Gefühl der Sicherheit. Befürchten zu müssen das dies jederzeit wieder geschehen kann.

Er hat überlebt, zum Glück. Aber wo ist da der Unterschied? Wo?
Sie haben ihm keine Nummer in den Arm tätowiert, aber das ist auch schon alles.
Das war auch keine Ausnahme, das war das Ergebnis einer weitangelegten Überwachung mit dem Ziel die gewonnenen Daten genau für diesen Zweck zu benutzen.

Wenn Du nach Guantanamo Bay verschleppt werden würdest ...
Dein Leben wäre zerstört. Deine Familie und Deine Freunde wären verzweifelt, wüßten vielleicht nicht einmal wo Du bist, ob Du noch lebst.
Was würde die Folter, die Isolation, und die ständige Erniedrigung wohl aus Dir machen?
Ja ich kann mir vorstellen das Du alles andere als erfreut wärst.

Ausserdem ziehe ich mich nicht an diesem Thema hoch. Ich habe zwei Posts dazu geschrieben, einer, dazwichen, ging an Ralf und hatte mit Dir direkt wenig zu tun. Dieser und der letzte Post davor sind reaktionen auf Deinen Vorwurf das ich Deine Worte angeblich übertrieben aufgefasst hätte.
Verallgemeinere also bitte meine Posts nicht derart, und übertreibe nicht so was ihre Anzahl angeht nur weil zwichen meinen Posts ein größerer Zeitraum liegt als zwichen den anderen Posts dieser Diskussion.


Hallo Zacharias, schön das Du mal wieder vorbeischaust.
Auch wenn Du unverschämterweise anderer Meinung bist als ich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Quote
Das war zu Beginn des Krieges vielleicht noch der Fall, am Ende jedoch nicht
mehr. Durch die hohen Verlustzahlen wurden die Aufnahmekriterien an die der
Wehrmacht angeglichen und es wurden Truppen mit Frewilligen aus Nord- und Westeuropa aufgestellt oder sie wurden zwangsrekrutiert.


Das weiss ich. Es gab auch eine Division "Kroatische Nummer eins" (wobei diese "Division" nie auch nur Batalionsstärke erreicht hatte) und einige andere.
Was wirklich insofern bemerkenswert ist als das hier ja die "Untermenschen" in den erlauchten Kreis der SS, also der reinrassigen Arier aufgenommen wurde.

Allerdings spielt dies in meiner Argumentation keine Rolle. Denn selbstverständlich waren die Waffen SS keine Elite. Genauso wenig wie die marines eine sind. Es gibt keine Eliten, es gibt einfach keine Menschengruppe die besser ist als andere Menschen nur weil sie sich selbst als Elite bezeichnet.

Aber ihnen wurde vermittelt das sie eine Elite darstellen, genauso wie es den Marines und anderen Kampfeinheiten vermittelt wird. Und genau hierin liegt einer der Gründe warum es immer wieder solche Massaker geben wird. Wer Elitär denkt fängt an von anderen als minderwertig zu denken.

Ausserdem möchte ich noch einmal anmerken das ich nicht das Massaker der Marines mit den Kriegsverbrechen der Waffen SS verglichen habe, auch wenn für die Toten das ergebnis dasselbe ist.
Ich habe Verhaltensmuster und Hintergründe verglichen. Und hier gibt es nunmal parallelen.
In jedem längeren Kriegseinsatz der USA ist es zu solchen Massakern gekommen. Aber das sind ja alles nur Ausnahmen, wir müssen uns zum Glück keine Gedanken über die geistige Gesundheit von solchen "Eliteeinheiten" machen. Und wir müssen uns nicht fragen ob das alles nur geschieht weil deren direkte Befehlshaber sie auf eine Art und Weise ausbilden das solche Massaker billigend in kauf genommen werden.


Eines muss ich aber auch noch loswerden.
Es wird immer wieder behauptet das der Unterschied zwichen den USA-Kriegen und den Verbrechen Nazideutschlands darin liegt das die USA ja keine Vernichtungsfeldzüge geführt hätten. Das es nicht das Ziel war die bevölkerung abzuschlachten.
Warum wurden dann im Vietnam Krieg mittel eingesetzt wie "Agent Blue"

Quote
Bei Agent Blue handelt es sich zu 65 % um die Substanz Dimethylarsinsäure (DMA) und, im geringen Anteil, um Natriumchlorid, Natriumthiosulfat und Wasser. Es wurde zur Vernichtung von Graspflanzen, insbesondere von Reis, eingesetzt. Die Aufnahme von 1 Gramm pro kg Körpergewicht führt bereits bei der Hälfte der betroffenen Personen zum Tode.

Agent Blue wurde von den US-Streitkräften während des Vietnamkriegs zur Vernichtung von Reiskulturen eingesetzt. Benannt wurde es nach den blauen Streifen, die die US Armee zur Markierung der Fässer einsetzte.
Quelle: Wikipedia

Dieses Mittel diente einzig und alleine dem Zweck die Ernten zu vernichten. Was anderes als die Vernichtung der Bevölkerung hat dies zur Folge? Welches kurzfristige militärische Ziel kann damit erreicht werden?

Die verschiedenen "Agents" deren bekanntester Vertreter das Agent Orange ist mögen ja hauptsächlich zur entlaubung eingesetzt worden sein.
Aber nicht Agent Blue. Hier handelt es sich eindeutig um eine Waffe welche die Zivilbevölkerung angreift, diese Vernichtet und ihr auf Jahre die Ernährungsgrundlage nimmt.

Beim letzten male hatte ich noch darauf verzichtet solche Fakten in die Diskussion einzubringen. Aber ich bin es leid das die Verbrechen der amerikanischen Regierungen immer wieder als Ausnahmen bezeichnet werden.
Oder als Aktionen die von gestörten Einzelpersonen verübt werden und nicht von den Befehlshabern angeordnet werden.
Es sind keine Ausnahmen. Es ist die offene und unverhohlene Politik der USA seit dem zweiten Weltkrieg.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)