Ragon: Ich wiederhole mich ein letztes Mal: Ich bin kein "Naysayer" und bin es ein für allemal leid in einen Topf mit wirklich allen Kritikern von Klinsmann geworfen zu werden. ...
Das hab´ ich auch nicht getan
- sondern mich nur sehr gewundert, daß wenn sogar diese "scharfen Hunde" sich von der Leistung überzeugen liessen, daß dies Dir immer noch nicht gelungen ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Wie Du diese Tatsache für Dich wertest bleibt zunächst mal Dir überlassen.
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... Pergor: Mit allem Respekt, wenn ich ihn - nicht ganz ernst gemeint - Kasper nenne, dann mußt du nicht hergehen und mir sagen, daß das übertrieben ist. ...
Nun, da evtl. nicht jeder Deinen Feinsinn bei der Identifizierung von Äußerungen wie der fraglichen als Scherz oder nicht Scherz besitzt, kann er es wohl - und Du hättest damit rechnen können.
Ja, wenn Du Dich besinnst - wolltest Du nicht damit provozieren (und wenn auch nur eine Reaktion) und hast so in Kauf genommen, daß jemand darauf als "Übertreibung" oder ähnliches Bezug nimmt? (und wenn nur unterbewußt)
... Aber Jürgen Klinsmann und sein Team genießen bei mir bei weitem nicht die Akzeptanz, die ihnen von vielen erst mit der WM entgegengebracht wurde. Ich habe sie vor der WM kritisiert und werde das bestimmt nicht ändern, nur weil sie WM-Dritte geworden sind. ...
So - Leistung überzeugt Dich also nicht?
Oder willst Du allen Ernstes postulieren, daß diese Leistung allein von der Mannschaft kam und "Jürgen Klinsmann und sein Team" rein nichts damit zu tun hatten... oder sie sogar
trotz deren Wirkens zustande kam?
... Übrigens: Bei der letzten WM wurde die deutsche Mannschaft - mit schlechteren Spielern und schwieriger Vorbereitung - in der Fremde WM-Zweiter.
Insofern ist das Ergebnis in diesem Jahr, wenn man es denn mal emotionslos betrachtet, im Grunde genommen ein Rückschritt. ...
Dir ist doch hoffentlich nicht entgangen, daß die Vergleichbarkeit dieser beiden Mannschaften und Turniere nicht nur in die Dir genehme Richtung arg hinkt?
Denk mal zurück an die Kritik - vielleicht auch der Konkurrenz - an dem und trotz dieses Ergebnisses und an der Art seines Zustandekommens... und wie anders das gleich bei der EM 2004 aussah für dieses Team aussah...! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Das beliebte Argument, daß sie ja schön gespielt haben, greift dabei meiner Meinung nach nicht 100%ig, denn sie haben nicht durchgehend den Power-Fußball geboten, den man ihnen jetzt im Nachhinein andichtet. ...
Das hast Du korrekt beobachtet und da stimme ich mit Dir 100%ig überein... abgesehen von der Formulierung "andichtet", die mir schon wieder zu polemisch angehaucht ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Sicher ist aber, daß sich die Sichtweisen in Anbetracht des Erfolgs und der öffentlichen Resonanz ein wenig "verklären".
Unbestreitbar bleibt jedoch, daß sie dies immer noch in bei weitem ausreichendem Maße taten, um professionelle Beobachter (auch internationale, höchst renommierte, teils gar von der `Konkurrenz´) siehe Jorge Valdano, Weltmeister von `86, Louis Menotti, Weltmeister-Trainer von `78!), Kritiker und natürlich auch das Publikum und die Fans vollauf zu überzeugen.
- die erste halbe Stunde gegen Schweden, die man wirklich nur mit "Weltklasse" bezeichnen kann und die vielleicht zu den besten Minuten des ganzen Turniers gehörten
- insbesondere die zweite Halbzeit gegen Polen, die aus stetigem Druck zum Ende hin immer mehr zum richtigen Powerplay wurde
- die souveräne Vorstellung gegen Ecuador, das sie nicht auch nur einen Moment zu Gefahr werden ließen (entgegen - auch meiner - Befürchtungen im Vorfeld)
Sicher, da kann man dann kommen mit, "wenn Larsson den Elfer für Schweden zum 1:2 verwandelt hätte?", "wenn Pekerman Riquelme nicht rausgenommen hätte, respektive Messi gebracht?", "was, wenn Abbundanzieri sich nicht veletzt hätte?",
Nur genauso könnte man auch argumentieren
"Was, wenn die Holländer nicht das schnelle Tor im Gruppenspiel gegen Serbien-Montenegro erzielt hätten?"
"Was, wenn das Tor von DaBeasley von den USA gegen Italien nicht Abseits gegeben worden wäre?"
Was, wenn..., was wenn...?
Die Wendungen des Schicksals im Verlauf eines Spiels ("Spielglücks?") in die eine oder andere Richtung gehören halt auch zum Fußball, mithin kann man sie aber auch zu einem gerüttelt Maß beeinflußen ("erzwingen", heißts da so schön in der "Fußballerfachsprache") - daß nun aber gerade die deutsche Mannschaft lediglich auf einer einzigen Welle solcher sie begünstigenden Entscheidungen ins Halbfinale "geschwemmt" wurden (wie es insbesondere einige argentinische Fans nach dem Viertelfinale taten - und überraschenderweise... oder vielleicht auch nicht, einige polnische Zeitungen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> , die dem Schiri Lubos Michel totale Parteilichkeit zu Gunsten der Deutschen unterstellten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ), kann ja wohl auch keiner wirklich ernsthaft behaupten, oder !?
Unter den Achtelfinalteilnehmern boten sie auf diese Art die wohl überzeugendste Leistung aller. So überzeugend, daß sich sogar ein so gestandener Trainer wie
Pekerman für die nächste Runde davon beeinflussen ließ.
Und schon in der Gruppenphase zählten sie neben Spanien und Brasilien vom Ergebnis her zu den souveränsten Gruppenersten (von der Spielweise her im Vergleich zum enttäuschenden Brasilien, ganz zu schweigen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ).
Daß es gegen die wirklich starken Gegner - Argentinien und Italien - dann nicht mehr reichte, die Linie 100%ig durchzuhalten, geschenkt.
Soweit war die Mannschaft halt noch nicht, die ja der allgemeinen Verständigung nach, noch am Anfang dieser Entwicklung steht.
Dennoch waren sie völlig zu Recht im Halbfinale, hätten dort genauso gut gewinnen können (nach meiner Meinung: von den letzten 4 Teams konnte jedes jedes schlagen), und das (wiederum MMn.) vor allem offensiv schwächste der 4 haben sie dann ja auch am Ende klar besiegt (mit, zumindest nominell, einer "B-Elf").
Das war ganz klar eine sehr lobenswerte Leistung der Mannschaft - die aber genauso ohne die Leistung des Teams dahinter nicht denkbar gewesen wäre, in voderster Front eben das Trainerteam und derjenige, der das alles konzipiert, durchgefochten und mit der passenden Motiviation versehen hat
-
Jürgen Klinsmann.
Von den Verdiensten über das rein sportliche hinaus ganz zu schweigen, wie das Entfachen dieser Begeisterung der Fans, die dadurch begünstigte Partystimmung und die schließlich damit einhergehende verbesserte Wahrnehmung im Ausland - wesentliche Faktoren dazu, daß Deutschland und das WM-OK dies als eine perfekt gelungene Weltmeisterschaft werten können.
[ Deswegen wird er vom Bundespräsidenten auch völlig zu recht das
Bundesverdienstkreuz erhalten! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> ]
Welcher andere Trainer hätte das erreicht? Hitzfeld vielleicht (um nur einen der zu dem Zeitpunkt vor dem Umbruch kursierenden Namen herauszugreifen)?
Wohl eher nicht... (oder was waren nochmal die Gründe dafür, daß die Bayern-Oberen ihn für Magath letztlich... mir schwirrt da noch der Begriff "Sicherheitsfußball" im Kopf rum <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> ... ohne Mißverständnisse: Hitzfeld war ein grandioser Trainer bei Dortmund und Bayern - äußerst fraglich allerdings, ob er es auch für diese Nationalmannschaft hätte sein können... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> ).
Ich bleibe dabei:
Die verkrusteten Strukturen des Verbands aufbrechen, die Partikularinteressen der Ligaoberen annähernd ausreichend im Zaum halten und eine kleine Revolution in der Spielauffassung so und gerade noch rechtzeitig vollziehen, daß konnte nur ein eigensinniger, mit der richtigen externen Expertise (US-Profisport) ausgestattete
Jürgen Klinsmann, das richtige, vertrauenswürdige Team um sich geschart, auf´s Ziel fokussiert und immer lernbereit (aber gegen Einflußnahme durch einschlägige Interessen von außen gefeit).
Er war eben doch
der absolut richtige Mann zur richtigen Zeit! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Punktum.
... Aber die Kritik an Klinsmann und seinen Mannen laß ich mir doch dadurch nicht nehmen. Denn dann wäre ich einer derer, die Ragon passenderweise als Naysayer bezeichnet hat.
Oh, das wird auch keiner können... und noch nicht mal wollen! (freie Meinungsäußerung etc.)
Nur, daß sie entkräftet wird für den objektiven Betrachter, das wirst Du wohl hinnehmen müssen. (dito)
In diesem Sinne können wir also die während des `impliziten Burgfriedens´ der WM ausgesetzte Diskussion gerne fortsetzen, auf die Du schon so lange gepocht hast.
Allerdings müßt´ ich Dich bitten, dann alle von Dir jeweils vorgebrachten Argumente noch mal hier aufzufahren.
- Denn so sehr Deine Abneigung gegen Jürgen Klinsmann und seine "Schwaben-Ami -Connection", so sehr die meinige gegen die Suchfunktion dieses Forums und seine mangelnde Effektivität. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Und nochmal den ganzen Thread von vorne durchgehen (oder gar den "Sport"-Thread, in dem wohl auch Teile des Disputs stattfanden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ), dafür habe ich, wie von Dir schon korrekt angenommen, bei aller Liebe in der Tat nicht die geringste Zeit. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />
Mit den Besten Grüßen,
Ragon