Im Moment gibt´s ja eigentlich mal wieder viel zu viel zum Aufregen:
- Der friedliche Aufstand im von einer dekadenten Militär-Junta unterdrückten
Burma ist wieder einmal blutig niedergeschlagen worden (wie schon 1988) und das Thema, und damit die Opfer und ihr Schicksal, beginnen schon wieder aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu driften... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />
- die Türkei läuft den PKK-Terroristen in die Falle wie schon Bush der Al Quaida im Irak, indem das Parlament einen möglichen Militärschlag in den nördlichen Irak genehmigt - was für ein Pulverfaß, was für eine offensichtliche Lunte! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />
- die sich auf ihren Börsengang vorbereitende Bahn und die widerspenstige Gewerkschaft der Lokführer liefern sich einen Tarifstreit der Millionen von Pendler-Seelen zum kochen bringt dem man aber zunehmend nur mit Kopfschütteln ob der beiderseitigen Verbohrtheit und haarsträubenden Fehlern in der Öffentlichkeitsarbeit zusehen kann... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Ich wähl mir aber mal dies hier, welches in Kürze alle von uns in ihrem Geldbeutel werden spüren können - und wenn die so weiter nach eigenem Gutdünken herumfuhrwerken dürfen auch in den Klimazielen (die Aktivitäten der Delinquenten sind ja noch wesentlich weitreichender als nur ständige Preiserhöhungen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ):
Elektrische ZockerDie Stromkonzerne sind unbelehrbar. Sie haben eine Ohrfeige der
Kanzlerin verdient.Ein Kommentar von Michael Bauchmüller[color:"orange"]Die deutschen Stromkonzerne halten sich nur an die Grundregeln der
Ökonomie. Erstens: Im Wettbewerb bilden sich Preise nach Angebot und
Nachfrage. Zweitens: Ein Unternehmen nimmt sich, was es kriegen kann;
Hauptsache, der Kunde zahlt. Drittens: Erlaubt ist, was nicht verboten ist.
Ausweislich ihrer Bilanzen fahren sie mit der Strategie gut. Die Gewinne
sprudeln, die Börse dankt.
Was ökonomisch rational sein mag, ist aber noch lange nicht politisch klug. Am
Freitag hat sich Eon eine Ohrfeige der Kanzlerin abholen müssen: Das
Unternehmen möge doch bitte darlegen, auf welcher Basis es Preise erhöhe,
forderte die Kanzlerin.
Watschen trifft auch RWEDie Watschen trifft genauso den Essener Eon-Konkurrenten RWE, der seine
"Preisanpassung" unlängst etwas diskreter bekanntgeben konnte.
Beide Konzerne begründeten die Erhöhungen ähnlich: Die Beschaffungskosten
für Strom seien eben gestiegen, und auch höhere Kosten für erneuerbare
Energien schlügen zu Buche. Das ist eine gewagte Argumentation.
Zumindest die vier großen deutschen Stromkonzerne, neben Eon und RWE
noch Vattenfall und EnBW, haben auf die Beschaffungskosten erheblichen
Einfluss.
Zwar mag sich der Preis für Kraftwerksstrom nach Angebot und Nachfrage
bilden - auf das Angebot aber hat niemand so viel Einfluss wie die vier
Unternehmen selbst. Mehr als drei von vier Kilowattstunden Strom erzeugen sie
selbst.
Prächtiger Verdienst an erneuerbarem StromSie betreiben alle Fernleitungen und verdienen daran prächtig - sogar
besonders prächtig an dem erneuerbaren Strom, den sie durchschleusen.
Dessen Anteil mag zwar steigen und auf die Stromrechnungen der Bürger
durchschlagen. Aber das erklärt nicht, warum Preise um zehn Prozent nach
oben schnellen müssen.
Die Sache liegt anders. Gemäß Regel drei - erlaubt ist, was nicht verboten ist -
schöpfen die Unternehmen ihre Freiheiten nach Kräften aus. Der Bund lässt sie
gewähren.
Bislang hat die Bundesregierung nichts dagegen unternommen, dass ein
lebenswichtiges Gut im Kern von vier Unternehmen bereitgestellt wird, die damit
auch ihre eigenen Beschaffungspreise beeinflussen können - über eine
Strombörse, die einen Markt vorgaukelt, den es so leider nicht gibt.
Zaghafte Hilfe des BundesAuch fördert der Bund nur zaghaft kommunale Wärmekraftwerke, die nicht nur
das Klima schützen, sondern den vieren auch Marktmacht nehmen könnten.
Statt dessen war Berlin zuletzt stets zu Diensten, wenn es darum ging, die
Unternehmen vor Zumutungen zu schützen - etwa von der EU-Kommission. Die
nähme den Konzernen am liebsten die Stromnetze weg. Doch der Bund sperrt
sich, bisher.
Die fortwährende Preistreiberei der Konzerne lässt sich wohl am ehesten mit
Selbstüberschätzung oder Kaltblütigkeit erklären. Dabei hätten sie lernen
können aus dem Herbst 2004.
Immenser SchadenDamals arbeitete Rot-Grün an neuen Energiegesetzen, die Unternehmen hatten
fieberhaft lobbyiert und einiges für sich herausgeholt. Dann erhöhten sie die
Preise. Und am Ende stand das erste Energiegesetz der Republik, das die
Interessen der Verbraucher höher bewertete als die der Unternehmen. Die
Branche hatte sich schlicht verzockt. Der Schaden, auch in der Öffentlichkeit, war
für sie immens.
Millionenschwere Kampagnen sollen das ramponierte Image reparieren. Die
Lage wird zunehmend grotesk: Ein Unternehmen wie Eon lobt erneuerbare
Energien, Vattenfall übt sich in Transparenz. De facto geschieht das Gegenteil:
Eon intrigiert gegen den Ökostrom, und Vattenfall hat jüngst bei den
Strompreisen mehr verwirrt als aufgeklärt.
Ein Unternehmen, das mit Blick auf den Börsenkurs permanent die Preise
erhöht, kann die Sympathie seiner Kunden eben nicht erkaufen. Schwerer noch
könnte der Ärger mit Merkel wiegen.
Die Bundesregierung hätte genügend Mittel, die Stromkonzerne zu zügeln - mit
enormen Folgen für deren Bilanzen. Wer allerdings nur auf den Börsenkurs des
nächsten Tages schaut, sieht das alles nicht.[/color]
Meiner Meinung gehören diese "Vier Apokalyptischen Reiter der Stromversorgung" längst zerschlagen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Verdammte Oligopolisten! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />
Das Netz gehört ihnen weggenommen, mit dem sie andere Anbieter drangsalieren können und die ganze Chose sowieso dezentralisiert.
Würde Wettbewerb, Preisen, der Autonomie der Verbraucher, der Versorgungssicherheit und natürlich auch dem Fortschritt des nachhaltigen Energiewirtschaftens nur zuträglich sein, wenn diese ewigen Verhinderer endlich auf Normalmaß zurechtgestutzt sind. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Ragon, der Ärgerliche