-----------------------------------------------------------

[color:"orange"]Noch keine Zeugen für brutalen Neonazi-Angriff

Mittweida (dpa) - Nach dem brutalen Neonazi-Angriff auf eine junge Frau im sächsischen Mittweida ist noch kein Fahndungserfolg in Sicht, weil sich trotz öffentlicher Aufrufe bisher keine Zeugen gemeldet haben

Die Ermittlungen gegen vier Skinheads wegen gefährlicher Körperverletzung würden dadurch erschwert, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der 17-Jährigen war ein Hakenkreuz in die Haut geritzt worden, nachdem sie einem von den Neonazis belästigten 6-Jährigen Aussiedlerkind zur Hilfe gekommen war.

Die Stadtverwaltung Mittweida will nach Angaben von Bürgermeister Matthias Damm zur Aufklärung beitragen. "Wir werden am Montag mit der Polizei beraten, welche Möglichkeiten es gibt, die Anwohner zu einer Aussage zu bewegen." Die Bewohner in Tatort-Nähe wurden bereits ohne Erfolg befragt, so der Polizeisprecher. Nach Angaben des 17 Jahre alten Opfers hatten mehrere von ihnen das Geschehen von ihren Balkonen aus beobachtet.

Mit Hilfe der jungen Frau wurden Phantombilder der Tatverdächtigen erstellt, die laut Polizei zwischen 20 und 25 Jahren alt sind. Zwei von ihnen sollen Jacken mit der Aufschrift "NSDAP" getragen haben, einer hatte Tätowierungen mit SS-Runen auf den Fingern. Die Unbekannten hatten die 17-Jährige am 3. November angegriffen. Drei von ihnen hielten sie fest, während der Vierte der jungen Frau mit einem "skalpellartigen Gegenstand" das Nazi-Symbol in die Hüfte schnitt.

Die 17-Jährige zeigte den Vorfall erst neun Tage später an. Die Ermittler halten ihre Aussagen für glaubwürdig. Das zunächst von den Neonazis belästigte kleine Mädchen hatte den Hergang bestätigt. Rechtsmediziner schlossen aus, dass sich die junge Frau die Verletzung selbst zufügte.

"So wie ich unsere Bürger kenne, gibt es ein Pflichtbewusstsein", sagte Mittweidas Bürgermeister Damm. Der Altersdurchschnitt in der Siedlung liege bei 60 Jahren. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass bewusst einer wegschaut, dass keiner was gesehen haben will oder nichts sagt." Er werde ein persönliches Schreiben an die Menschen richten mit der Aufforderung, sich zu melden.

Die Polizei hatte bereits einen Verdächtigen aus dem Raum Burgstädt ermittelt. Bei der Durchsuchung seines Zimmers in der elterlichen Wohnung waren mit Sand gefüllte Lederhandschuhe, ein Anstecker der verbotenen Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" sowie Datenträger sichergestellt worden. Einen Haftbefehl lehnte das Amtsgericht Chemnitz jedoch ab - der Tatverdacht sei nicht ausreichend.
[/color]

------------------------------------------------------------

Ich will dem Herrn Bürgermeister ja nicht die Illusionen rauben, aber das ausgerechnet in irgendeinem Scheisskaff in Sachsen irgendwer genug Zivilcourage aufbringt, um gegen rechtsradikales Dreckspack auszusagen, halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich. Da muss man eher schon froh sein, wenn die Zeugen der Aktion nicht noch Beifall geklatscht haben. Denn wenn die Anwohner da tatenlos zugeschaut haben, statt wenigstens die Polizei zu rufen, dann darf man wohl davon ausgehen, dass das auch alles braunes Gesindel war - wie für Sachsen halt üblich.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />

Ja, wären die Angreifer irgendwelche Ausländer gewesen, dann würden die Zeugen bei der Polizei vermutlich schon Schlange stehen und 'ne Bürgerwehr aufziehen...