Ganz genau. Das hat denn nämlich UniCredito erledigt und zwar deutlich stärker.
Was die Leute (inklusive Politikern) häufig nicht zu begreifen scheinen: Rekordgewinne bedeuten lediglich, daß man im abgelaufenen Jahr sehr gut gearbeitet hat. Das geht aber keineswegs einfach so weiter und es ist nunmal Fakt, daß die meisten deutschen Banken (außer der Deutschen Bank, deren Aktienkurs im übrigen dennoch immer noch deutlich unterbewertet ist!) im internationalen Vergleich immer noch relativ unrentabel arbeiten und somit ziemlich leichte Übernahme-Ziele sind (was übrigens auch an der den Deutschen von der Politik anerzogenen Aktien-Antipathie liegt - denn jede einzelne im Privatbesitz befindliche Aktien mindert letztlich auch das Übernahmerisiko). Und ausländische Banken scheren sich einen feuchten Dreck um Arbeitsplätze in Deutschland, wenn sie eine deutsche Bank übernehmen ...

Man kann ja über die globalen Wettbewerbsbedingungen jammern (vor allem verständlicherweise die Betroffenen), daß es aber nichts bringt, sie einfach zu ignorieren, hat die HVB (und in etwas anderer Hinsicht eben auch die Landesbanken) zur Genüge bewiesen.

Übrigens: Gerade ein Jahr nach dem Aus von BenQ in Deutschland hat bereits deutlich mehr als die Hälfte der damals (samt Abfindung) Entlassenen einen neuen Job gefunden. Es ist also keineswegs so, daß man in Deutschland derzeit direkt am Abgrund steht, wenn man entlassen wird (wobei es ältere Arbeitnehmer natürlich schon schwerer haben). Die Menschen müssen sich einfach langsam mal damit abfinden, daß die Zeit, in der man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sein ganzes Arbeitsleben bei einem einzigen Unternehmen verbrachte, unwiderbringlich vorbei ist. Das mag man schade finden oder nicht und es ist sicher ein wenig unbequem, es bietet aber definitiv auch Chancen.

Last edited by Ralf; 08/02/08 02:49 PM.