Dieser Punkteverlust wirkt sich nicht nur auf die Konstitution aus. Bei mir ist z.b. für einen (!) Tag Knast der Wert für leichte Rüstung permanent gesunken.

Laut meiner Info ist der Verlust von Punkten bei Fronarbeiten zufällig - tritt aber angeblich in jedem Fall auf.

Inzwischen schwindet meine Begeisterung für MW erheblich. Sicher, das Erfahrunsgssystem hat was für sich, ebenso natürlich die Offenheit und schier gigantische Größe. Aber MW erinnert mich unangenehm an die Sterilität der Might&Magic-Reihe: Die NPCs sind nicht wirklich in die Welt eingebunden, sondern einfach nur in die Landschaft gesetzt. Sie haben keinen Tagesablauf und verfolgen vermutlich auch keine persönlichen Ziele. Man kann Händler und Ausbilder *jederzeit* aufsuchen, weil sie *immer* am selben Ort stehen und offenbar ihr ganzes Leben damit verbringen, dort zu warten. Man kann *jederzeit* in einem fremden Bett ruhen, wenn es außerhalb der Sichtweite eines NPCs liegt, denn der Besitzer des Bettes wird *niemals* selbst zu Bett gehen. Usw. usf....
Allein aus diesem Gesichtspunkt kann MW zumindest mir keine richtige Stimmung vermitteln. Die Landschaft, die NPCs und der Held - sie alle existieren für sich allein, sind aber "innerlich" nicht miteinander verbunden. Das ganze ist wie eine (mittelmäßige) Fotomontage: Ein beliebiger Hintergrund und einige auf den Hintergrund geklebte Figuren. Aber sowohl Hintergrund als auch Figuren sind beliebig austauschbar, weil sie nichts miteinander zu tun haben. Von einer dynamischen, lebendigen Spielwelt fehlt also jede Spur, und MW ist für mich der Beweis, dass "grösser und offener" ein "lebendig" nicht wettmachen kann. Von daher ist es trotz seiner umwefenden Größe und auch Komplexität aus meiner Sicht nur ein mehr als mittelmäßiges RPG. Ich bezweifel, dass *ich* es jemals zu Ende spielen werde - dann was nützt mir all die Größe und Vielfalt, wenn ich den Eindruck habe, in dieser unpersönlichen Welt deplatziert und furchtbar allein zu sein und gelangweilt zwischen den ewig gleichen NPCs hin- und herlaufe und immer das Gefühl habe, mit Bandansagen zu sprechen...

Fazit: MW ist mMn ein Beispiel für falsch gesetzte Prioritäten. Oberste Priorität sollte eine lebendige Spielwelt sein (z.B. wie in Gothic), dann erst kommen Punkte wie Offenheit, Vielfalt und Größe. Zumindest aus meiner persönlichen Sicht.