Auch wenn ich fürchte, dieses Topic damit noch mehr auf die Politikschiene zu bringen:
Aber was, Ralf, soll daran eine peinliche Posse sein? Ich habe Respekt vor jedem Politiker, der seinem Auftrag gerecht wird, und seinem Gewissen mehr verpflichtet ist als der Parteidoktrin. Für mich ist das gelebte Demokratie (bzw. was noch davon übrig ist), und etwas was viel zu selten passiert in Deutschland.
Nur werden solche Wahlen vorher in Fraktionssitzungen besprochen - und wenn der "Abweichler" dort nichts sagt und sein Gewissen offenbart, aber dafür dann bei der richtigen Wahl, halte ich es für eine Frechheit. Wenn er oder sie sich enthalten oder gegen Simonis stimmen will, so soll mir das Recht sein... aber die Art und Weise ist nicht wirklich gut meiner bescheidenen Meinung nach.
Und was die politischen Konsequenzen angeht: Was haben wir nun davon? Entweder es gibt eine große Koalition - was nicht gerade eine tolle Lösung ist - oder aber Neuwahlen mit einem dann fast sicheren Sieg für Schwarz-Gelb... in beiden Fällen schaut die SPD richtig dumm aus der Wäsche. Und da stellt sich mir dann die Frage, warum der "Abweichler" sich nicht schon vorher gegen die SPD z.B. entschieden und aus der Partei ausgetreten ist... der Partei, über deren Liste er oder sie in den Landtag gekommen ist... der Partei, mit deren Programm er oder sie sich ja bis dato identifizieren konnte...
Kurzum: Wenn man gegen Simonis oder gar die Partei an sich ist, so soll man das VORHER sagen... und nicht in einer solche peinlichen Vorstellung die Wahlen ad absurdum führen.
Das gilt übrigens für jede Partei und nicht nur für die SPD.