Deswegen hab ich mich halt etwas geärgert da die verpackung ja was ganz
anderes dazu sagt .
Bei mir steht auf der Verpackung lediglich "Von Ihrer Wahl hängt ab, in welche Richtung sich Divine Divinity entwickelt: zum Action-Rollenspiel oder zum klassischen Rollenspiel!" - ich finde nicht, dass man damit suggeriert bekommt, es handele sich einzig und allein um ein "klassisches" Rollenspiel.
Wer lieber in Richtung "klassisches" Rollenspiel geht, hat immer noch eine Menge Möglichkeiten, und man kann DD auch gut durchspielen, wenn man auf die meisten "Metzel"-Gegenden verzichtet. Dann erreicht man zwar deutlich weniger Erfahrungsstufen, gerade mit den Runen kann man sich jedoch so stark verbessern, dass das bei den unvermeidbaren Kämpfen nicht weiter ins Gewicht fällt.
Dass die meisten Kämpfe im normalen Modus relativ einfach waren, fand ich auch, aber es gibt ja noch einen schweren Modus.
Und "Realismus" ist in einer Umgebung, in der Magier Blitzschläge zaubern, eigentlich der falsche Begriff - daran ist schließlich auch nichts realistisch. Stattdessen sollte man lieber über Glaubwürdigkeit diskutieren. Wenn man akzeptiert, dass es in einer Welt Magie und fliegende Reptilien von mehreren Tonnen Gewicht gibt, ist es dann glaubwürdig, dass ein Mensch in dieser Welt gegen mehr als zehn Gegner gleichzeitig kämpfen und trotzdem gewinnen kann? Ich finde es immerhin noch deutlich glaubwürdiger, als dass man reihenweise Gegner tötet und sich trotzdem so gut wie niemand
ergibt, um sein Leben zu retten. Aber wie bereits in dieser Diskussion gesagt, bei einem Computerspiel muss man halt Abstriche hinnehmen.
Ich fand jedenfalls, dass DD genug Elemente eines "klassischen" Rollenspiels bietet, um den Packungstext voll zu rechtfertigen. Auch wenn ich vom Schlussteil (ab Ritual) ziemlich enttäuscht war. Dass mickrige Imps mit ihren Blasrohren durchweg zu den stärksten Wesen der Welt zählen, kam mir zum Beispiel arg unglaubwürdig vor. Da wäre weniger wirklich mehr gewesen.
Von jemandem, der pro "klassisches" Rollenspiel argumentiert, finde ich übrigens diese Bemerkung etwas seltsam:
(wer will bei Divin Divinity schon freiwillg aus schlösser knacken verzichten )
Jeder, der ein grundlegend anderes Bild von seinem Charakter vor Augen hat, oder? Wenn man als "klassischer" Rollenspieler zum Beispiel in die Rolle eines ehrenwerten Charakters schlüpfen möchte, der solche zwielichtigen Fähigkeiten niemals erlernen würde, hat man, obwohl (oder gerade weil) man auf eine der zugegebenermaßen nützlichsten Fähigkeiten im Spiel verzichtet, seinen Spaß.
Damit will ich übrigens keineswegs behaupten, das sei die einzig wahre Art zu spielen. Jeder muss selbst wissen, wie viel "Optimiererei" ihm Spaß macht. Aber wer den Standpunkt des "klassischen" Rollenspiels vertritt, argumentiert mit dieser Bemerkung unlogisch.