Naja, momentan ist er nicht mehr Leiter der Glaubenskongregation. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Das Dokument Dominus Jesus kenne ich schon. Aber es sagt nun mal nichts anderes aus, als die Kirche 2000 Jahre lang von sich gesagt hat. Und genau das ist ja auch die Aufgabe der Glaubenskongregation; sie hat nicht die Macht die Lehre zu ändern, sie faßt sie nur in Worte. Der Abschnitt IV. EINZIGKEIT UND EINHEIT DER KIRCHE zitiert hauptsächlich aus Texten des zweiten Vatikanums, die damals überall als riesiger Fortschritt bejubelt wurden (abgesehen von den traditionalistischen Katholiken). Denn sowohl die Erklärung, daß die Kirchen in apostolischer Sukzession echte Teilkirchen sind, wie auch die, daß die anderen christlichen Gemeinschaften heilswirksame Mittel besitzen wäre vorher undenkbar gewesen. Aber wie gesagt, was in diesem Dokument steht, hat sich nicht Ratzinger ausgedacht, es ist lediglich eine Erklärung und Zusammenfassung kirchlicher Dokumente. Und da liegt, denke ich, auch der Hase im Pfeffer, was das Bild betrifft, das von Ratzinger in den deutschen Medien gezeichnet wird. Der Mensch wird mit dem Amt gleichgesetzt. Das Amt verlangt eine gewisse Paragraphenreiterei, aber ich habe schon von Leuten gehört, die ihn persönlich getroffen haben, und überrascht waren, daß er ein einfühlsamer und liebenswürdiger Mensch sei.
Es besteht kein Zweifel, daß von den deutschen Bischöfen und Kardinälen Ratzinger zu den Konservativsten gehört, aber von der Weltkirche her gesehen, befindet er sich wohl eher in der Mitte mit einem konservativen Einschlag. Ein mMn guter Artikel über ihn ist vor einiger Zeit in der Zeit erschienen.