Es gibt sogar Wikipedia-Einträge zu Amberstar, Ambermoon und Albion - scheint also noch mehr Leute zu geben, für die diese Spiele Kultstatus haben. Zur Nordlandtrilogie hat ebenfalls jemand was geschrieben, selbst zu LMK gibt es einen Absatz und einen Link hierher ins Forum. Hat den Absatz einer von euch verfasst?
Und da hier von Albion geschwärmt wird: Ja, es ist ein schönes Spiel, aber es hat auch seine Schwächen, gerade im Vergleich zu heutigen Spielen.
Pluspunkte:
Gelungene Verbindung von Fantasy- und Sciencefiction-Elementen
Nette, wenn auch nicht besonders überraschende Hintergrundgeschichte
Schöne handgezeichnete 2D-Grafik, die dem Spiel seinen ganz eigenen Stil verleiht
Kein Standard-Szenario mit Elfen, Zwergen, Drachen usw., sondern viele eigens erfundene Wesen
Viele Adventure-Elemente mit Hebeln, Schaltern, Falltüren usw.
Befragung der NSC per Stichwort-System, mit dem man viel über Welt und Kultur erfahren kann
Gutes Hinschauen oder Zuhören wird an manchen Stellen mit kleinen Extras belohnt
Minuspunkte:
Sehr pixelige, nicht besonders hübsche 3D-Grafik in größeren Städten, Höhlen und Verliesen
Schlechte Kollisionsabfrage - oft sind Hindernisse breiter, als sie aussehen
Erfahrung gibt's leider fast nur fürs Monsterplätten, nicht einmal für erledigte Aufträge
Geringe Individualisierbarkeit der Charaktere - seine Talentpunkte kann man anfangs nur in "Nahkampf" oder "Fernkampf" investieren, später noch in "kritische Treffer" und "Schlösser knacken"
Auf dem Charakterbildschirm werden viele Attributwerte angezeigt, die sich nie ändern und für das Spiel kaum von Bedeutung sind, wichtige Dinge wie die Anzahl der Angriffe pro Runde sieht man dagegen nur beim Stufenaufstieg
Unausgewogene Zauber - manche konnte ich im ganzen Spiel kein einziges Mal gebrauchen
Kein Log- oder Tagebuch, in dem man Aufgaben nachlesen kann - wenn man ein paar Tage nicht spielt, muss man sich merken, was zu tun ist
In den 2D-Umgebungen keine Karte zur Orientierung, in den 3D-Umgebungen nur eine etwas umständlich aufzurufende
Manchmal kommt man in Verliesen nicht durch Überlegen, sondern nur durch Herumsuchen weiter
Wenig Bedienkomfort - die rundenbasierten Kämpfe, das Einsammeln der Beute und das Leeren von Truhen erfordern unnötig viel Klickerei
Bugfrei ist Albion auch mit Patch nicht, beim Handeln etwa werden manchmal andere Geldbeträge abgezogen als der angezeigte Preis. Türen kann man nur öffnen, aber nicht schließen (sie schließen sich automatisch beim Verlassen des Gebiets) - leider kann man sich dadurch (wenn auch selten) hinter einer geöffneten Tür einsperren und muss dann neu laden. Und Goldmünzen haben ein Eigengewicht ... nur merkwürdig, dass manche recht gewöhnlichen Gegenstände wie z.B. Bolzenschleudern ihr mehrfaches Gewicht in Gold wert sind. Um nicht überladen zu sein, trägt man dann lieber solche Dinge statt Geld mit sich herum.
Ich würde sagen, Albion ist eher was für Leute, bei denen der Nostalgiefaktor hilft, über gewisse Nachteile hinwegzusehen, und die eine Abwechslung zu Standard-Rollenspielszenarien suchen.