Ich mache ja schon seit ein paar Wochen dezent (
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) per Signatur Werbung für mein erstes Buch mit dem klangvollen Namen "Von 'Citizen Kane' bis 'The Social Network' - Die Darstellung der Wirtschaft im US-amerikanischen Spielfilm" - ab sofort kann man es auch bestellen!
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Erstmal die harten Fakten (auch auf der
Verlagsseite nachzulesen, auf der allerdings noch "erscheint bald" steht): 29,90 Euro (in Österreich offenbar 30,80 Euro, in der Schweiz 40,90 Schweizer Franken), 236 Seiten im Format 17x24cm (im normalen DINA5-Taschenbuchformat wären es deutlich über 300 Seiten), davon ziemlich genau 200 Seiten Text. Die restlichen etwa 40 Seiten entfallen auf Impressum, Quellenverzeichnis, Anhang und Index. Und nicht von der amazon.de-Angabe "nur noch 1 Stück auf Lager" irritieren lassen - laut Verlagsvertrag ist die Lieferbarkeit für mindestens drei Jahre garantiert.
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Die These des Buches ist es, daß die Darstellung der Wirtschaft im amerikanischen Film keineswegs so überwiegend negativ und antikapitalistisch ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag (gerade in Hinblick auf Filme wie "Wall Street", "Insider" oder "Erin Brockovich"). Stattdessen unterstelle ich eine Art pädagogischer Intention der Filmemacher, die der "realen" Wirtschaft mit ihren Filmen zeigen wollen, wie sie handeln sollten und wie sie *auf keinen Fall* handeln sollten. Deshalb gibt es auch in so ziemlich jedem amerikanischen Film, der sich ansatzweise ernsthaft mit der Thematik beschäftigt, sowohl positive Vorbilder als auch abschreckende Beispiele führender Wirtschaftsakteure.
Ein paar Erläuterungen zur Entstehung möchte ich euch nicht vorenthalten: Es handelt sich um die Buchfassung meiner Dissertation, aber keine Sorge: Im Gegensatz zu offenbar den meisten deutschen Universitäten verlangt meine Uni glücklicherweise nicht, daß man die Doktorarbeit so veröffentlichen muß, wie sie geprüft wurde (was ja für etliche Politiker überhaupt erst zu ihren Problemen der letzten Monate führte ...).
Im Gegensatz dazu ist es an meiner Uni ausdrücklich erlaubt, mit Genehmigung des Doktorvaters und des Zweitgutachters die Arbeit vor der Veröffentlichung zu verändern. Dies habe ich getan vor allem mit dem Ziel, das Ganze gerade für "normale" Leser und Filmfans so flüssig lesbar wie möglich zu gestalten (ohne dabei das Wissenschaftliche in den Hintergrund zu rücken, versteht sich). Außerdem habe ich den Text natürlich auch noch etwas aktualisiert (als die Dissertation geprüft wurde, war "The Social Network" beispielsweise noch gar nicht abgedreht ...).
Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt, sind alle Filmtitel und -zitate im Original, also auf Englisch, enthalten - allerdings habe ich für das Buch extra noch eine Art Index entworfen, in dem alle erwähnten Filmtitel alphabetisch aufgeführt sind und auch der jeweilige deutsche Filmtitel genannt wird. Außerdem gibt es natürlich jede Menge Fußnoten, von denen einige allerdings reichlich sinnlos wirken (wenn ich beispielsweise bei einer Filmanalyse zehnmal hintereinander den Film als Quelle nenne) - ist aber nunmal formal notwendig und gerade angesichts der Fälle zu Guttenberg und Co. läßt sich das leider kaum vermeiden ...
Auf Filmfotos mußte ich aus lizenzrechtlichen Gründen verzichten, da dies zu riskant, zu teuer und/oder zu langwierig gewesen wäre. Abgesehen von zwei selbsterstellten kleinen Grafiken und einer Tabelle enthält der Hauptteil des Buches also ausschließlich Text - ich hoffe, das wird niemanden abschrecken ...
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Für diejenigen, die immer noch interessiert sind, will ich noch kurz auf das Inhaltsverzeichnis eingehen:
Nach der Einleitung beginnt es mit einem kurzen Überblick über die Geschichte der amerikanischen Filmwirtschaft - theoretisch, um einen Rahmen zu bieten, in den man dann die Filme des Hauptteils speziell zeitlich einordnen kann, ohne nochmal extra darauf eingehen zu müssen. In der Praxis aber ehrlich gesagt ein Überbleibsel der Zeit, als ich dachte, das Thema würde nie ausreichen, um damit 200 Seiten zu füllen (welch Irrtum, wie sich herausstellen sollte!). Ist aber, so denke ich, trotzdem interessant zu lesen.
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Kapitel 3 und 4 befassen sich kurz mit eventuellen historischen Trends in der Darstellung der Wirtschaft sowie anderen Theorien.
Dann kommt der Hauptteil, der sich ausführlich mit der Analyse der Wirtschaftsfilme befaßt (ich nenne im folgenden nur jene Filme, die ausführlich analysiert werden):
5.1 Der Unternehmer als gesellschaftliches Vorbild
5.1.1 Vorbildfunktion für unternehmerisches Handeln
- "Ein Mann wie Sprengstoff" ("The Fountainhead", 1949) mit Gary Cooper, Regie: King Vidor.
- "Tucker: Ein Mann und sein Traum" ("Tucker: The Man and His Dream", 1988) mit Jeff Bridges, Regie: Francis Ford Coppola.
- "Aviator" (2004) mit Leonardo DiCaprio und Cate Blanchett, Regie: Martin Scorsese.
5.1.2 Soziale Vorbildfunktion
- "Ist das Leben nicht schön?" ("It´s a wonderful life", 1946) mit James Stewart, Regie: Frank Capra.
- "Bankkrach in Amerika" / "Der Tag, an dem die Bank gestürmt wurde" ("American Madness", 1932) mit Walter Huston, Regie: Frank Capra.
5.2 "Rags to riches" - Der Amerikanische Traum als gesellschaftliche Antriebsfeder unternehmerischer Aktivität
- "Das Streben nach Glück" ("The Pursuit of Happyness", 2006) mit Will Smith, Regie: Gabriele Muccino.
- "Das Geheimnis meines Erfolges" ("The Secret of My Succe$s", 1987) mit Michael J. Fox, Regie: Herbert Ross.
5.3 Aufstieg und Fall von Unternehmern als Sinnbild für Chancen und Risiken des Kapitalismus
- "Citizen Kane" (1941) mit Orson Welles, Regie: Orson Welles.
- "The Social Network" (2010) mit Jesse Eisenberg, Regie: David Fincher.
- "There Will Be Blood" (2007) mit Daniel Day-Lewis, Regie: Paul Thomas Anderson.
5.4 Direkte Konfrontation positiver und negativer Rollenbilder als simplifiziertes Abbild der Realität
5.4.1 Darstellung der Konfliktsituation zwischen Aktionären und Managern
- "Das Geld anderer Leute" ("Other People´s Money", 1991) mit Danny DeVito und Gregory Peck, Regie: Norman Jewison.
- "Wall Street" (1987) mit Michael Douglas und Charlie Sheen, Regie: Oliver Stone.
5.4.2 Direkte Gegenüberstellung von vorbildhaften und abschreckenden leitenden Wirtschaftsakteuren
- Nochmal "Ist das Leben nicht schön?"
- "Die Intriganten" ("Executive Suite", 1954) mit William Holden und Fredric March, Regie: Robert Wise.
5.5 Unternehmen als Klischee-Bösewichte
5.5.1 Korruption, Vertuschung und Verschwörungen
- "Erin Brockovich" (2000) mit Julia Roberts, Regie: Steven Soderbergh.
- "Das China-Syndrom" (1979) mit Jane Fonda und Michael Douglas, Regie: James Bridges.
- "Insider" (1999) mit Russell Crowe und Al Pacino, Regie: Michael Mann.
- "Thank you for Smoking" (2005) mit Aaron Eckhart, Regie: Jason Reitman.
5.5.2 Der "kaltherzige Kapitalist" - Geldgier und Ausbeutung von Arbeiter, Kunden und Konsumenten
- Nochmal "Wall Street" (und Fortsetzung) sowie viele eher kurz behandelte Beispiele á la "Pretty Woman", "Die Truman Show", "Network" oder "Glengarry Glen Ross".
Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ...
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P.S.: Achja, was ich noch erwähnen wollte: Angesichts meines BWL-Studiums bin ich sicherlich wirtschaftsfreundlicher eingestellt als der Durchschnittsbürger, aber ich habe mich gezielt bemüht, so wertungsneutral wie möglich zu schreiben. Vor allem kann ich garantieren, daß mein Buch sehr viel neutraler gehalten ist als alle anderen wissenschaftlichen Texte, die ich zur Thematik kenne (das sind wenige, aber die sind eigentlich ausnahmslos klar auf der Seite der Wirtschaft). Außerdem möchte ich auch klarstellen, daß das Buch keine Filmkritiken wie aus dem "Kino"-Thread enthält - zwar lasse ich schon manchmal meine generelle Meinung über die Qualität der Filme leicht durchscheinen, aber grundsätzlich geht es nur um die Darstellung der Wirtschaft in diesen Filmen. Es gibt auch durchaus Werke, bei denen diese Darstellung sehr gelungen ist, der Film als Ganzes aber trotzdem eher mäßig (oder umgekehrt wie bei "Erin Brockovich"). Letzteres ist im Buch nicht wirklich von Interesse.