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Darkmuver: Ich versteh´ nicht, was Du meinst!?
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Zum Thema:
Ich halte nicht viel von allgemeiner Kommunismus-/Kapitalismus-Kritik. Ganz einfach, weil wie schon von anderen erwähnt das regulierende Element stets der Mensch ist. Ich bin mir sicher, daß purer Kapitalismus bzw. purer Kommunismus durchaus funktionieren würden, wenn die Menschen sich dementsprechend verhielten. Dies ist allerdings nicht der Fall, weswegen ich es für müßig halte, sowohl besagte Systeme, die in ihre puren theoretischen Form eh nicht existieren, zu kritisieren, als auch auf die Suche nach einem System zu gehen, daß man statt ihrer benutzen könnte, um glücklich zu werden.

Ich persönlich sehe die Globalisierung und das Zusammenwachsen einiger Nationen zu größeren Bündnissen als eine sehr positive Entwicklung des ausgehenden 20. und der kommenden Jahrhunderte. Daß dies nicht mit einem Imperialismus geschieht, sonder auf Basis freier Entscheidungen, finde ich in dem Zusammenhang besonders erfreulich. Die Chancen, unsere Zukunft so zu gestalten, daß sie für uns alle möglichst positiv ausfällt, liegen eben in jener Globalisierung, die manche immer noch als den Tod der Gesellschaft brandmarken. Nur muß man sich persönlich und auch die lokalen Gesellschaften auf die globale Gesellschaft einstellen... ohne diese Vorleistung kann kein nennenswertes Zusammenleben längerfristig funktionieren.

Viele reden z.B. immer von den so großen Problemen der EU-Osterweiterung... weil das ja Deutschland und ganz Europa so unglaublich schade, aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht. Aber zugleich werden die Rufe nach einer radikalen Umstellung in Deutschland laut, die kurzfristig für viele schmerzahft sein mag, aber mittel- und langfristig wohl Gutes zu versprechen scheint.

Daran sieht man jedoch die Blindheit vor der Globalisierung. Denn während man auf europäischer bzw. globaler Ebene keine Nachteile haben und keine Schmerzen verspüren will, plädiert man auf nationaler Ebene für einen Umschwung, der kurz und schmerzvoll daherkommen soll. Daß die EU-Osterweiterung ebenfalls als einen (für multinationale Verhältnisse) kurzen und schmerzvollen Umschwungsprozess darstellt, fällt diesen Leuten dabei nicht auf.

Es mag für Deutschland schwierig sein, bis Polen z.B. ein ähnliches wirtschaftliches und soziales Niveau erreicht hat... aber wenn das mal soweit ist, sind Deutschland UND Polen zusammen auf einem hohen Niveau. Dies kann allerdings nur geschehen, wenn einzelne Länder ihre nationale Arroganz vergessen und für das Wohl aller Länder Opfer zu bringen im Stande sind. So gesehen, kann man also das, was innerhalb Deutschlands gefordert wird - nämlich daß man für eine gewisse Zeit Opfer bringen muß, um es dann langfristig gut zu haben - auch auf der internationalen Bühne fordern kann und muß. Denn nur wenn die globalen extremen Unterschiede behoben sind, können wir in dieser Zeit der kulturellen und politischen Stagnation weiterdenken... solange aber die berühmte Schwere zwischen Arm und Reich auf der Welt so weit auseinanderklafft... solange es derart große kulturelle Unterschiede gibt... solange es dermaßen viel Intoleranz und Dummheit gibt... solange wird sich die Situation weltweit und damit sicherlich auch in Deutschland nicht substantiell verbessern. Vielmehr werden die vorhandenen Wege fortgesetzt und damit die konfliktbehaftete Situation immer weiter auf die Spitze getrieben.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"