Ich finde auch nicht, dass die Spiele generell immer schlechter werden. Neben den "Klassikern" wurden früher schon eine Menge eher einfallslose Spiele produziert, die zu Recht in Vergessenheit geraten sind. Man sollte nicht so tun, als wären damals nur tolle Sachen erschienen. Und dass ein Spiel, wenn es durch ein neues Konzept erfolgreich ist, einen Haufen Klone nach sich zieht, gab's genauso, zum Beispiel bei Dungeon Master. Auch Spielereihen, in denen ein bewährtes Konzept in leicht abgewandelter und verbesserter Form wieder aufgelegt wird, sind nichts Neues.

Was sich gegenüber früher geändert hat: Der Video- und Computerspielemarkt hat sich immer mehr zu einem Massenmarkt mit höheren Absatzzahlen entwickelt. Früher stellten die Leute, die gerne an tausend Details herumdrehen, einen größeren Anteil an den Käufern. Heute gibt es mehr Leute, die nur eben schnell was zocken möchten und sich davon abschrecken lassen, wenn man sich durch viele steuerbare Einzelheiten oder einen ausgefeilten Hintergrund zu sehr ins Spiel vertiefen "muss".

Darauf stellen sich die Firmen ein und bieten angesichts der immer aufwändigeren und teureren Produktion das an, was sich verkauft. Eine übersichtliche, einfache Steuerung ist ja auch was Gutes, ich finde es nur schade, wenn die Simplifizierung zu weit getrieben wird und allzu lineare Spiele dabei herauskommen, die dem Spieler zu viele Entscheidungen ungefragt abnehmen und etwa die Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung eines Spielcharakters sehr stark einschränken.