Zu dem, wie ich auf diese Fragen gekommen bin: Abtreibung.
Ich hatte befürchtet, das sei zu durchschauen, aber bin ganz froh, daß es nicht so gelaufen ist. Es geht mir hier auch nicht darum, hier eine Abtreibungsdiskussion vom Zaun zu brechen, sondern es geht mir schon konkret um die Fragen.
Dazu muß gesagt sein, daß ich Abtreibung als Tötung von Menschen ansehe, ich hatte es schon mal erwähnt.
Allerdings ergeben sich daraus einige Schlußfolgerungen, die ich bis heute Morgen beim Frühstück (ich trinke nie Kaffe, vielleicht liegt's daran) nicht bedacht habe:
Zu 1.: Wenn ich 1. als moralische Verpflichtung ansehe, dann bin ich verpflichtet die angesprochenen Maßnahmen durchzuführen. Tue ich das nicht, oder würde ich es bei der Tötung von geborenen Menschen tun, nicht aber bei der von ungeborenen, bin ich nichts weiter als ein elender moralapostelnder Sesselfurzer.
Zu 2.: In diesem Lichte betrachtet ist 2. Realität, dies wäre also bei der Durchführung von 1. zutreffend. Erst neulich wurde einer verurteilt, der Anti-Abtreibungs-Flugblätter verteilt hat, das Urteil wurde allerdings von einer höheren Instanz aufgehoben. In Österreich gibt es "Schutzzonen" um Abtreibungskliniken, wo sich bekannte Gegner nicht aufhalten dürfen.
Zu 3.: An die Hitler-Attentate, die Ddraiggy erwähnt, hatte ich auch denken müssen. In Amerika hat es ja Anschläge auf Abtreibungsärzte gegeben. Ich habe diese bisher immer verurteilt. Heute morgen allerdings ist mir klargeworden, daß ich, wenn ich die Logik konsequent durchziehe, entweder die Leute, die Anschläge auf Abtreibungsärzte durchführen, nicht verurteilen kann, oder aber Georg Elser und Graf Schenk von Stauffenberg ebenso verurteilen muß.
Was ich daraus jetzt mache, weiß ich selber noch nicht so ganz.