Mit der Aussage, daß man die Gesellschaft SOZIALISIEREN muß, z.B. kann ich nicht wirklich viel anfangen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Ich versuche, mich kurzzufassen, auch wenn dieses Thema schier endlose Diskussionen erfordern würde. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Diese Formulierung stammt von Sebastian Haffner, der sie auf sämtliche "sozialistischen Systeme" bezieht, egal ob z.B. in der ehemaligen DDR (ohne jetzt einen Sturm der Entrüstung auslösen zu wollen) oder im Dritten Reich - also auf reale Systeme, keine ideologisch stilisierten Irrealitäten.
Z. B. schildert er, dass sich hier das außerfamiliäre Leben fast ausschließlich in Gemeinschaften oder Kollektiven abspielte, an denen es für die meisten, ob die Mitgliedschaft nun offizieller Zwang war oder nicht, praktisch kein Vorbeikommen gab. Vom Schulkind über die Jugendlichen bis zum Erwachsenen war die Freizeit durchorganisiert in sozialistischen Berufs-, Hobby-, Sport-, Bildungs- und Freizeitvereinigungen. Die vorgegaukelte Geborgenheit und Kameradschaft, die in solchen Gemeinschaften auf der Tagesordnung stand, war Pflicht!
Ich denke, der Weg in den Sozialismus mit seiner Endform des Kommunismus ist nicht ohne eine solche "Sozialisierung der Gesellschaft" möglich. (Die Sozialisierung des Kapitals ist nur EIN Aspekt dieser Systeme, mMn nicht der größere.) Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen solche "Veranstaltungen" freiwillig "besuchen" würden - zumindest wäre der Anteil sehr gering. Das heißt, man "müsste Druck von oben ausüben, um die Gesellschaft zu ihrem Wohl zu zwingen". Wer will sich hier das Recht nehmen, zu entscheiden, WAS für den Einzelnen und damit auch für die Gesellschaft "am besten" ist???? Nein danke!!! Da geht jeder Individualismus und jede Eigeninitiative den Bach runter!