Offen gestanden belegt Ralfs Auflistung für mich nur wieder erneut, dass diese ganze Oscar-Posse keinen Pfifferling mehr wert ist und deutlich von allem anderen geprägt ist, als davon, Preise für besondere Leistungen in der Filmbranche zu vergeben.

So ist es zum Beispiel auffällig, dass als Nominierung für deutsche Filme offenbar nur Themen in Frage kommen, die sich in irgendeiner Weise mit den negativen Seiten deutscher Geschichte beschäftigen - vorzugsweise der des Dritten Reichs. Das geht seit Jahren so. Das Bild Deutschlands wird so permanent in die Ecke der reuigen Sünder gedrängt, als ewiger Abbitte Leistender. Regisseur Marc Rothemund sollte ein Zeichen setzen und seinen Film aus dem Wettbewerb nehmen, alles andere wäre nur noch peinlich.

Und das Brokeback Mountain so mit Nominierungen gehyped wurde, sehe ich ausschliesslich als Politikum. Eine Trotzreaktion der US-Filmbranche auf die prüden Moralvorstellungen eines fanatisiert christlichen Amerikas. Als solche sicher nicht verkehrt, aber der Glaubwürdigkeit des Preises alles andere als zuträglich.

Für mich ist das Prädikat "Oscar" deshalb schon lange so wertlos wie Altersfreigaben der sogenannten deutschen FSK.