Ddraiggy, da spricht das fehlende Wissen aus dir: Die Academy hat nämlich keinerlei Einfluß darauf, WELCHEN deutschen Film sie wählen kann.
Denn im Gegensatz z.B. zu den Golden Globes darf bei den OSCARs nur genau EIN Film pro Nation eingereicht werden. Ausschließlich ein ominöses deutsches Gremium trägt also die Verantwortung dafür.
Außerdem muß man auch ehrlich sagen, daß es 2005 wohl kaum einen anderen deutschen Film gegeben hat, der nominierungswürdig gewesen wäre (ich selbst habe im ganzen Jahr nur einen einzigen "echten" deutschen Film gesehen, nämlich "Antikörper" - und der war zwar gelungen, aber mit Sicherheit kein OSCAR-Material!).
2004 war das ein bißchen anders, da hätte man statt "Der Untergang" durchaus auch Fatih Akins "Gegen die Wand" wählen können.
So wie man ein paar Jahre vorher "Jenseits der Stille" gewählt hat, der dann auch prompt nominiert wurde.
Und der prämierte "Nirgendwo in Afrika" hat zwar während des 2. Weltkriegs gespielt, hatte aber nur sehr am Rande damit zu tun.

Was "Brokeback Mountain" betrifft: Solange der bei uns nicht läuft, kann man schwer darüber diskutieren, aber es gibt jedenfalls sehr viele Stimmen, die sagen, daß es einfach ein toller Western und eine tolle Romanze ist - nur eben zufällig zwischen zwei Männern. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Würde die Academy wirklich quasi ein Exempel statuieren wollen, hätte sie eher "Syriana" wesentlich öfter nominieren müssen. Dieser Polit-Thriller befaßt sich nämlich extrem kritisch mit den Interessen der amerikanischen Öl-Industrie ...