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.. Ausschließlich ein ominöses deutsches Gremium trägt also die Verantwortung dafür.


Das mag so sein - letztlich ist es aber egal, ob ein amerikanisches oder deutsches Gremium dafür verantwortlich ist. Die deutsche Filmbranche sollte selbst dafür sorgen, dass der deutsche Film nicht permanent in dieselbe Ecke gedrängt wird. Es entsteht das Bild, dass nur deutsche Filme dieser Themenrichtung auszeichnungswürdig sind, wenn überhaupt.

Bei all meiner Bewunderung für Sophie Scholl bin ich es doch langsam leid. Es ist gut und wichtig, dass solche Filme gedreht werden - gerade in Zeiten erneut wachsender rechtsradikaler Gewalt. Aber es ist falsch, dass nur diese Filme die deutsche Filmbranche im Ausland definieren.

Ich habe nun einiges über Brokeback Mountain gesehen und gelesen. Es mag sicher ein guter Film sein, das sehen wir, sobald er hier läuft. Dennoch ist die massive Nominierung für mich ganz klar ein politisches Zeichen (nicht zuletzt an die US-Kinos, die diesen Fim boykottiert haben) und ich bezweifele, dass diese Nominierungen im Vergleich mit der Konkurrenz gerechtfertigt sind.