Na, da stößt noch eine ins selbe Horn: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Die 78. Oscar-Nacht in Hollywood - Prinzip Gießkanne[/b]

[b]Alles bleibt, wie es immer gewesen ist: Vier Gewinner machen keinen
echten Sieger – und die Academy hat es sich mit souveräner
Nicht-Entscheidung leicht gemacht. Zu leicht.
Von SUSAN VAHABZADEH

Den Anfang hätte man wirklich für verheißungsvoll halten können. Als
Moderator hatte sich die Academy erstmals Jon Stewart geholt, der mit
politischer Comedy erfolgreich wurde und einigermaßen subversiv ist
fürs amerikanische Fernsehen, und dafür bekannt, dass er gerne mal
den Mitgliedern der amtierenden US-Regierung ein paar scharfzüngige
Gags um die Ohren haut. Zum Auftakt witzelte er darüber, dass man
draußen im Land sage, Hollywood habe den Kontakt zum
Mainstream-Amerika verloren. Und dann kam gleich ein Knaller: George
Clooney wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet für seine
Rolle in „Syriana“. Und als er auf der Bühne stand, sagte er, dass er
genau darauf stolz sei: einem Club anzugehören, der manchmal auf
den Mainstream pfeift. Der 1940, lange bevor es so was wie eine
Bürgerrechtsbewegung gab, die schwarze Schauspielerin Hattie
McDaniel ausgezeichnet hat. Und dann war, die Veranstaltung lief noch
keine Viertelstunde, Schluss mit der Subversion. Hollywood bleibt
Hollywood, da helfen keine Filme.
...

Es ist kein Fehler, ein Rassismus-Drama auszuzeichnen. Aber drei
Oscars für „Brokeback Mountain“, genauso viele für „Memoirs of a
Geisha“ und keiner für „Munich“ und „Good Night, and Good Luck“ – das
ist keine neue Ära, in der die Academy Zeichen setzt, sondern
Hollywood, wie es immer gewesen ist. Die wichtigste Frage ist, was
Kasse macht, alles andere steht dahinter zurück. Den Oscar, den Hattie
McDaniel bekam, lange bevor sie jedes Lokal hätte betreten dürfen,
das ihr gefiel, hat sie nicht für einen Außenseiterfilm erhalten, sondern
für „Vom Winde verweht“ , nach wie vor der erfolgreichste Film aller Zeiten.
...



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