So weit ich weiß, läßt sich auch die alte sumerische Kultur nicht als blütenweißes "Matriarchat" ansprechen. Es scheint jedoch, als ob in den alten Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens noch über lange Zeiten die zentrale Stellung der Großen Göttinnen erhalten geblieben ist (die übrigens i.d.R. keineswegs nur sanft gewesen sind, sondern z.B. den rituellen Opfertod ihrer Sakralkönige gefordert haben, mit deren Blut die Erde wieder befruchtet wurde.. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> )
Nachdem ich ein wenig gestöbert habe, kann ich noch was über Lilith sagen: ihre Ahnin war nicht Inanna/Ishtar, sondern die sumerisch-babylonische Göttin Belet-ili/Belili (möglicherweise repräsentierte diese aber nur einen spezifischen Aspekt der Großen Göttin). Jedenfalls steht Lilith in der hebräisch-kanaanitischen Adaption für die eher matriarchalisch orientierten Ackerbauern (Kain!), während Eva die adäquate Braut für die eher patriarchalisch orientierten nomadischen Viehhüter/Herdenfolger (den Abel des Alten Testaments) gewesen sein dürfte. (Wie man sieht, war der Wandel nicht bereits mit Adams und Evas "Ausweisung aus dem Paradies" abgeschlossen, sondern beschäftigte auch noch deren nachfolgende Generationen).
Liliths Weigerung, sich der Dominanz des Mannes zu unterwerfen, machte sie daher zur Großen Sünderin/Hure. Ihre Töchter waren dann die lilim, die die Männerwelt in ihren Träumen (der späteren christischen Glaubenswelt unter dem Namen Succubi bekannt) heimsuchten... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />