Ich finde es auch schön, wenn man in einem Rollenspiel die Möglichkeit hat, Dinge abseits des Handlungsstrangs zu tun, und wenn es Dinge zu entdecken gibt, die nichts mit der Geschichte zu tun haben. Überfälle und Zufallsbegegnungen können das Spiel durchaus interessanter machen, aber für unentbehrlich halte ich sie nicht. Und es stimmt, dass solche Dinge in manchen Computerrollenspielen nervig werden konnten, vor allem wenn da immer wieder Gegner auftauchten, die absolut keine Chance gegen die Helden hatten, aber trotzdem nicht die Flucht ergriffen.

Auch das verpflichtende Essen und Trinken war in manchen älteren Computerrollenspielen mehr nervig als atmosphärisch. Wenn ich da etwa an Albion denke: Man kauft beim Händler einfach mal fünfzig oder hundert Rationen (die nicht unterschiedlich aussehen, sondern überhaupt nicht zu sehen sind und auch nie verderben), damit die Gruppe in den nächsten paar Tagen oder Wochen beim Übernachten Lebenspunkte regeneriert - auf so was kann ich auch ganz verzichten. Dann lieber Lebensmittel wie in <img src="/ubbthreads/images/graemlins/div.gif" alt="" />, die wirklich unterschiedlich aussehen und unterschiedliche Wirkungen haben, ohne dass man pro Tag so und so viel essen muss. Wer möchte, kann doch pro Tag beliebig viel essen, auch wenn bei Leuten, die das nicht tun, die Helden nicht verhungern ...

Meiner Meinung nach wird ein Spiel nicht "mehr" zum Rollenspiel, wenn man versucht, jeden Aspekt möglich detailgetreu umzusetzen. Klar, man könnte auch noch einbauen, dass sich Helden regelmäßig waschen müssen, weil sie sonst krank werden können oder irgendwann so stinken, dass ihr Charisma sinkt. Das könnte sogar ganz unterhaltsam sein, aber ich würde nicht behaupten wollen, dass alle Spiele, die das nicht haben, höchstens "Rollenspiel light" sind.