Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass bei Gothic und Oblivion nur das Alter Ego kämpft. Zum einen kommt dadurch das Gefühl auf, sich wirklich selbst im direkten Kampf zu befinden - zum anderen kann man sich voll auf seine Spielfigur konzentrieren. Da ist der Kampf in Echtzeit natürlich besonders gut und atmosphärisch umzusetzen.

Aber sobald NPCs in den Kampf mit eingreifen wird's lästig, weil jene mangels ausgereifter KI oft direkt in den Weg oder in den eigenen Schlag rennen oder sich gegenseitig treffen. Der Spieler kommt kaum noch dazu zu agieren, weil er stets befürchten muss durch friendly fire einen Verbündeten zu erschlagen. Bei Heldengruppen sähe das nicht anders aus.

Deshalb haben wir ja schonmal festgestellt, dass Echtzeit bislang nur für 2 Dinge zu gebrauchen ist: RPGs mit nur einer Heldenfigur oder Strategiespielen, wo vom Spieler als besagtes omnipotentes Wesen ganze Armeen kontrolliert werden - da kommt dann allerdings richtig Hektik auf.

Bei Heldengruppen ist ein rundenbasierter Kampf immer noch die bessere Lösung. Vertretbar ist Echtzeit noch bei ISO-Spielen mit großer Übersichtlichkeit. Bei "Rage of Mages" z.B. liess sich der Echtzeitkampf m.M.n. noch ganz gut steuern, ist aber eben auch nur Point&Click.

Sobald eine KI mal ausgefeilt genug für intelligente Aktionen temporär nicht selbst gesteuerter Figuren ist, kann sicher auch dort die Echtzeit Einzug halten. Also wenn bei Heldengruppen z.B. die Kameraden taktisch vorgehen würden und den Gegner in die Zange nehmen, z.B.

Bei Oblivion hat mich verwundert, dass die Gegner ansatzweise über eine solche KI verfügen, aber eigene Verbündete nicht. Meine begleitenden NPCs rennen mir immer ins Schwert, während Gegnergruppen sich oft aufteilen und versuchen, mich von vorn und hinten anzugreifen.

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