Auf welchen Schulen gibt es denn Kopfnoten? Bei mir gab es die letztmals in der Grundschule ...

Davon abgesehen pauschalisiert Pergor natürlich und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß es sehr wohl Gegenbeispiele gibt. Meiner Erfahrung nach ist es sogar der ultimative Charaktertest für Lehrer, wenn man ihnen (vernünftig und zumindest halbwegs gerechtfertigt) widerspricht bzw. ihr Verhalten in Frage stellt.
Es gab bei mir im Gymnasium einen Lehrer, der gerne mal auf Schülern rumgehackt hat - allerdings meist ironisch (was viele nicht verstanden haben) und selten wirklich boshaft. Als ich mich bei dem mal gewehrt habe, kam ich in Zukunft super mit ihm aus (hab´ sogar mündliches Abitur bei ihm gemacht), während diejenigen, die sich alles gefallen ließen, echten Horror vor den Stunden empfanden ...

Andererseits hatten wir auch einen Lehrer, der immer groß getönt hat "Bei mir darf jeder widersprechen, solange er es begründen kann". Klingt in der Theorie prima, scheiterte in der Praxis aber daran, daß er KEINE Argumentation außer seiner eigenen gelten ließ. Glücklicherweise hatte ich den nur zwei Jahre lang (davon eines bezeichnenderweise in Sozialkunde ...), denn das Großmaul habe ich gehasst wie die Pest. Natürlich ist er inzwischen Rektor des Gymnasiums (glücklicherweise erst nach meinem Abitur geworden). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Wieder andere Lehrer sind dagegen so verunsichert von Kritik, daß sie gar nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Das führt meistens dazu, daß sie sie komplett ignorieren.

Insgesamt würde ich persönlich dir raten, Daedalus, weiterhin nicht die Klappe zu halten.
Selbst wenn es dir mal eine schlechte Kopfnote einbringt oder sogar einen Verweis (kann ja mal vorkommen, daß man ein wenig die Beherrschung verliert, wenn man sich ungerecht behandelt vorkommt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), ist es meines Erachtens umso wichtiger für die Charakterbildung, sich nicht schon früh alles gefallen zu lassen. Dann macht man das nämlich auch in der Uni so (oder in der Lehre o.ä.) und dann in der Arbeitswelt. Und am Ende ist man der Arsch, der alles macht und wenig dafür zurückbekommt ...

Aber natürlich gilt es immer, das rechte Maß im Auge zu behalten. Ständig beschweren nur um des Beschwerens willen bringt natürlich nichts außer Ärger und bringt einen auch charakterlich nicht wirklich weiter (außer man will Politiker werden). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 18/01/08 04:04 PM.