Wäre das Buch wenigstens noch "durchschnittlich", könnte man ja großzügig ein Auge zudrücken. Ist es aber nicht. Es ist grottenschlecht. Mag auch sein, dass ich ausgerechnet das schlechteste Produkt aus der Schaffenszeit des Autors erwischt habe, es ist jedenfalls keine Empfehlung sich weitere Bücher von ihm zu kaufen.

Wenn stets die selben einfallslosen Beschreibungen auftauchen, der Held auf 5 Seiten dreimal "säuerlich schmeckende Galle" hervorwürgt, sich Täler "wie ein grünes Tuch ausbreiten", Seen "funkeln wie tausende Smaragde" und "das Blut in den Adern gefriert", dann ist mein Bedarf an Plattitüden für das ganze Buch bereits gedeckt. Das Ganze verpackt in einen holperigen, geradezu linkischen Schreibstil mit laienhaften, oft unglaubwürdigen Formulierungen ("er war starr vor Schock", "weil der Zauber nicht klappte", "er wurde bis ins Mark erschreckt"), werden auch durch die gute Aufmachung des Buches nicht ausgeglichen werden können.


Rausgegriffene Leseprobe - Der Held der Geschichte, Terence, beobachtet folgendes, nachdem er sich "am Rande eines Waldweges in das meterdicke Laub gewühlt hat, um sich zu verstecken" (Meterdickes Laub am Wegesrand ? Naja, gut... ):

Eine Gruppe Zauberlehrlinge wird auf einer Waldlichtung von Orks angegriffen, angeführt von einem Verräter unter den Zauberern. Da die Orks alle brav auf einem schmalen Waldweg heranmarschiert kommen, könnte sich mindestens die Hälfte der Zauberlehrlinge eigentlich in alle Richtungen ins Unterholz verdrücken, was sie aber aus unerfindlichen Gründen nicht tun. Vielleicht hat der Autor vergessen, eine 5 Meter hohe Mauer um die Lichtung zu erwähnen, oder die Lehrlinge wurden urplötzlich von einem Starrkrampf befallen, keine Ahnung. Stattdessen lassen sich die Zauberlehrlinge alle geduldig die Kehlen aufschlitzen. Nur einer wird zunächst verschont, warum auch immer. Danach folgt:

[color:"orange"]Jarek, der einzige noch lebende seiner Freunde, kauerte vor den schwarzen Stiefeln Chugg'ards und weinte kläglich.
"Was soll dieses Massaker, Eminenz?", krächzte er mit einer vor Angst enstellten Stimme und starrte das Oberhaupt der Kadepten an.
"Es ist die Stunde des Falken gekommen, und schon bald werden die Chaosgötter wieder mit mir als ihrem Anführer auf Audria wandeln", entgegnete Chugg'ard triumphierend, und noch ehe er die Worte ganz aussprechen konnte, schrien und kreischten die Orks zustimmend.
"Ich versteh nicht, Eminenz!" Jarek klammerte sich mit seinen schmutzigen Fingern an die schwarze Robe des Kadepten.
"Sie haben zu mir in meinen Träumen gesprochen. Ich hasse sie, aber stellt Euch doch nur die Versprechungen vor, die sie mir gegeben haben" hämte Chugg'ard auf Jarek herab. "Sie denken zwar, dass sie mich unter Kontrolle halten können und dass sie mich töten werden, sobald sie wieder auf Audria sind. Doch diesmal sollen ihre Pläne nicht in Erfüllung gehen!"
Das Oberhaupt der Kadepten griff in seine Robe, holte einen golden glänzenden Gegenstand hervor und hielt ihn ins Licht der Sonne.
"Wisst Ihr, was dies ist, Dekadept?", fragte Chugg'ard scharf und hielt es Jarek vors Gesicht.
"Nein, Eminenz!" Jarek begann nun, um Gnade zu winseln.
"Du dreckiger Hund!", schrie Chugg'ard und schlug dem Dekadepten mit seiner wuchtigen Hand ins Gesicht, worauf Jarek rücklings auf den matschigen Waldboden fiel. Tränen quirlten aus seinen Augen, und er versuchte hastig, sich aufzurappeln und das Blut zu stoppen, das jetzt aus seiner Nase über die Lippen lief.
"Jahrzehntelang lest ihr die Bücher von Banesh Karrek und wisst nicht, was dies ist?", herrschte ihn Chugg'ard an und lächelte dann unvermittelt. "Dies ist das Taermon, das Diadem von Graecel, mein Weg zur absoluten Macht und zur Kontrolle über die Chaosgötter!"
Und wieder schrien ihm die Orks ermutigend zu und hoben ihre blutverschmierten Waffen in die Höhe.
"Wie seid ihr daran gekommen? Ich dachte, Banesh Karrek wäre tot?", fragte Jarek erstaunt.
"Diese Frage ist Euch nicht gewährt, Dekadept!", erwiderte Chugg'ard kühl und erhob dann sein leuchtendes Schwert.
"Nein! Bitte nicht, Eminenz! Lasst mich leben, ich werde Euch dienen. Ich werde Euer Diener sein, wenn die Chaosgötter wiederkommen!" Jareks Hände zerrten noch heftiger an der Robe des obersten Kadepten. Chugg'ard hielt für einen Augenblick inne und schüttelte dann den Kopf.
"Dekadept, wie gerne hätte ich Euch aufgenommen!" sagte er wie zu sich selbst, ließ dann das Schwert in einem Halbbogen herabsausen und trennte sauber Jareks Kopf vom Rumpf. Der enthauptete Körper spie eine Blutfontäne aus und zuckte noch mehrere Male, ehe er zu Boden fiel.
"Wie gerne hätte ich Euch aufgenommen, doch Ihr habt einen Fehler gemacht!", begann Chugg'ard erneut und beobachtete fasziniert die letzten Zuckungen des Toten. "Ihr hättet niemals gegen den Kodex der Adepten verstoßen sollen. Was hätte ich tun sollen, Dekadept? Ihr wisst doch, dass Überläufer und Sympathisanten des Chaos in den eigenen Reihen der Kadepten getötet werden."
Chugg'ard lachte bei diesen Worten so schrill, dass es Terence, der die Szene voller Entsetzen beobachtete, in den Ohren schmerzte.
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Auf die Schwachsinnigkeit dieses Auszugs will ich garnicht näher eingehen, jedoch die infantile Schreibweise steht symptomatisch für jede Seite dieses Buches, die ich bislang gelesen habe.