Seite 127 !!! Ich bin unter Aufbietung sämtlicher Reserven bis Seite 127 vorgestossen. Und ich muss sagen, allmählich entwickele ich doch ein wenig Respekt für Herrn Grieser. Mit einer derartigen Konstanz so einen Stuss zu schreiben, kann sicher auch nicht jeder.

Inzwischen ist die Heldengruppe (Elf, Zwerg, Magier, Ritter - was halt so üblich ist) um den jungen Terence in einer Waldläuferstadt mitten im tiefen Wald gelandet.

Alle Bauten dort sind schön rustikal in Holz gehalten, was dem gediegenen Ambiente jedoch keinen Abbruch tut. Immerhin muss man sich in der erwählten Herberge an der Rezeption in ein Gästebuch eintragen und es gibt auch keine schnöden Zimmer, sondern die Gäste residieren in kleinen, durchnummerierten Blockhütten. Waikiki-Club-Resort auf Grieser Art.

Wie gut, dass diese kleine Reisegruppe aus nur 5 Personen besteht, denn jede Blockhütte hat als Mobiliar genau 5 Betten und einen Schreibtisch. Sonst nix. Also Eine Economy-Feriensiedlung für Literaten. Leider müssen die Gäste an diesem Schreibtisch abwechselnd im stehen schreiben, Stühle gibt's nämlich keine.

Aber dafür gibt es Mosaikglasfenster und wieder einmal fein gearbeiteten Parkettboden (Herr Grieser liebt Parkett. Immer wenn ein Boden mit irgendwas ausgelegt ist, dann mit Parkett). Leider ein Parkett das knarrt (Ich persönlich kenne nur knarrende Dielenböden, knarrendes Parkett ist mir konstruktionsbedingt noch nicht untergekommen. Wer knarrendes Parkett kennt, bitte melden !).

Herr Grieser scheint auch eine geradezu manische Vorliebe dafür zu haben, innerhalb weniger Zeilen alles und jeden doppelt zu beschreiben. Vielleicht kennt er aber auch den Intellekt seiner Fangemeinde und möchte ganz sicher gehen, dass es auch jeder kapiert. Ausserdem kann man so prima Seiten schinden und damit den Preis des Schmökers rechtfertigen.

Mein absoluter Favorit ist die dreimalige Beschreibung des klaren Sternenhimmels auf nur einer Seite, aber auch das hier ist nicht zu verachten:

[color:"orange"]"Der Fußboden, mit feinem Parkett ausgelegt, knarrte unter den Stiefeln."[/color]

Und nur 11 Zeilen später:

[color:"orange"]"Dabei vermied er jedes Geräusch, was nicht einfach war, weil der Parkettboden bei jedem Schritt ungewöhnlich laut knarrte."[/color]

Auch sehr schön:

[color:"orange"]"Ein kahler Mann in einer weißen Schürze, den Terence für Meister Cardigan hielt, stand hinter dem Tresen, spülte Gläser oder zapfte Bier."[/color]

Und 9 Zeilen später:

[color:"orange"]"Meister Cardigan lachte über das ganze Gesicht. Er hatte eine weiße fettige Schürze umgebunden, die ihn als Wirt kennzeichnete."[/color]

Ein paar Beispiele von vielen. Nun, immerhin lernen wir daraus, dass das Personal niemals weiße fettige Schürzen trägt - denn die sind das Vorrecht des Wirtes. Achtet bei euren nächsten Kneipenbesuchen mal darauf. Aber wundert euch nicht, wenn euch in jeder Kneipe gleich mehrere Wirte begegnen.....

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