Nachschlag gefällig:

Ob die Klage von McLaren Erfolg haben wird, darf zumindest bezweifelt werden. Offenbar weichen die Messungen der Lufttemperatur von FOM, FIA und MeteoFrance doch recht deutlich voneinander ab. Die Teams orientieren sich an den Daten, die von MeteoFrance übermittelt werden und danach müssten die Sprittemperaturen wohl in Ordnung gewesen sein.

Zumindest zeigt dieses Kasperletheater aber wieder einmal sehr deutlich, welchen Schaden das schwammige und unsinnige neue Regelwerk dem Ruf der F1 zufügt. Es ist ja okay, wenn sündhaft teure Entwicklungskriege der Top-Teams unterbunden werden, damit auch die kleineren Teams eine Chance haben - aber die Tankanlage zu kühlen dürfte ja wohl kein kostspieliges Hexenwerk sein.

Kein Motorsportfan auf dieser Welt wird also verstehen, warum so etwas wie die Sprittemperatur reglementiert werden muss. Und er wird erst recht nicht verstehen, warum ein Ferrari-Weltmeister seinen Titel zugunsten eines McLaren-Piloten aberkannt bekommen würde, weil bei einem BMW oder Williams der Sprit zu kalt war. Das ist Schwachsinn erster Güte.

Früher war die F1 ein spannendes Testgelände brillianter Konstrukteure und man konnte die Wagen der Teams schon von weitem an der individuellen Konstruktion erkennen, einschliesslich solcher Kuriositäten wie dem Turbinen-Lotus oder dem 6-Rad-Tyrell. Heute hingegen ist die Größe und Position jeder einzelnen Schraube regelmentiert und das hat den ganzen Sport kaputt gemacht.

Einheitsbrei ist schon schlimm genug - aber wenn man sich dann noch nicht mal über die Art der Zubereitung einig ist, dann kann einem davon nur schlecht werden.

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