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[color:"orange"] S�dsee-Paradiese versinken im Meer

Singapur (dpa) - Nichts ist mehr so wie es fr�her war auf den Carteret-Inseln. Nur noch von weitem sehen die Atolle wie ein S�dseeparadies aus. An Land nicht: Dort, wo bis vor wenigen Jahren bl�hende Obstb�ume standen, sind nur noch stinkende Wasserlachen �brig.

Die Brunnen sind mit Salzwasser gef�llt. Verlassene H�tten, die einst am Strand standen, liegen nun als Ruinen im Wasser. "Die Flut im vergangenen Juni war die schlimmste, die je einer erlebt hat", sagt Paul Tobasi, einst Carteret-Bewohner und heute bei der Provinzregierung auf der zu Papua-Neuguinea geh�renden Hauptinsel Bougainville f�r die Atolle zust�ndig.

Das Inselparadies, zwei Flugstunden von der Hauptstadt Papua-Neuguineas, Port Moresby, und weitere sieben Stunden im Fischerboot entfernt, versinkt im Meer. Die 2500 Menschen haben Mangroven gepflanzt, um den Boden in Strandn�he zu festigen. Diesem Zweck dienen auch riesige Wellenbrecher aus Muschelschalen. Aber der Kampf gegen den Ozean ging verloren.

Ein Schicksal, das auch das Pazifik-Inselreich Tuvalu f�rchtet, und Kiribati. Und die Cook-Inseln. Und Fidschi. Der Wasserspiegel des Pazifik steigt und steigt. Die etwa 2500 Einwohner leben in Angst. "Sie m�ssen noch in diesem Jahr umgesiedelt werden", sagt Tobasi. "In 15 bis 20 Jahren sind die Inseln verschwunden." Nach 400 Jahren Besiedlung, f�gt er hinzu.

Weitere Warnungen werden am Freitag erwartet, wenn die mehr als 2500 Wissenschaftler des UN-Klimarates (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) am Freitag (2. Februar) nach sechs Jahren Arbeit ihre neuen Klima-Vorhersagen vorlegen. Die sieben Millionen Insulaner der 22 Pazifik-Nationen ahnen nichts Gutes: Schon 2001 warnte der Rat, dass der Meeresspiegel bis Ende dieses Jahrhunderts um bis zu 88 Zentimeter steigen wird, gr��tenteils verursacht durch die von Menschen produzierten Treibhausgase, die die Atmosph�re aufheizen, die Eisberge und Gletscher schmelzen lassen.

Die Einwohner von Carteret, wo die h�chste Erhebung gerade einmal 1,70 Meter hoch ist, sollen auf Bougainville eine neue Bleibe finden. M�glichst in diesem Jahr, wenn das Geld f�r die Umsiedlung und Land gefunden sind. Die Insulaner wissen, dass es eilt, sagt Tobasi. Das Leben dort ist kaum mehr auszuhalten. Das Essen wird knapp. "Sie leben nur noch von Fischen und Kokosn�ssen", sagt Tobasi. "Fr�her wurden noch s��e Kartoffeln, und im Sumpf Wasserbrotwurzel angepflanzt - das ist alles weg, der Boden ist v�llig versalzen." In den Feldern schwimmen bei gr��eren Fluten Stachelrochen und Haie.

Auch auf Tuvalu zwischen Australien und Hawaii sind die G�rten l�ngst verkommen. Die Fischgr�nde sind durch das Ausbleichen der Korallen stark dezimiert. Tuvalu hat auf seinen acht Inseln nur f�nf Meter hohe "Berge", und die Regierung ist realistisch: Sie hat ein Abkommen mit Neuseeland getroffen, das die 11 600 Einwohner aufnehmen will, wenn es brenzlig wird. In 50 Jahren, so f�rchtet die Regierung, k�nnte das Inselreich verschwunden sein. Die Vereinten Nationen rechnen bis 2010 mit 50 Millionen Umweltfl�chtlingen.

Auf Kiribati haben die 100 000 Einwohner als Trinkwasser praktisch nur noch Regen. Die ohnehin nur flachen S��wasser-Reservoire versalzen durch den steigenden Meeresspiegel. Zu dem Inselreich geh�rten auch die unbewohnten Inseln Tarawa und Abanuea. Bis vor einigen Jahren. 1999 verschwanden sie in einem Sturm. Auch auf den Malediven im Indischen Ozean herrscht Alarm. Einige der 1200 Korallen-Inseln standen nach dem Tsunami 2004 tagelang unter Wasser. Damals ging das Wasser noch einmal zur�ck.

� dpa
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