[color:"orange"]Da beisst sich die Katze (teilweise) in den Schwanz: um saubere Energieformen zu erschliessen und zu nutzen wird der Roh- und Energieverbrauch gesteigert. Ohne die Produktion von Solarzellen oder die Nachfrage an Windrädern wäre der weltweite Energie- und Ressourcenverbrauch - größtenteils durch nicht-regenerative Energien bereitgestellt - wesentlich niedriger. Überraschendes und paradoxes Fazit: Umweltgerechte Vorgehensweise belastet die Umwelt (mitunter und derzeit) weit stärker, als wenn man sie weglassen würde.[/color]

Sicher, zur Produktion und Errichtung von Solar- und Windenergieanlagen wird eine Menge Energie verbraucht, aber die Bilanz ist so schlecht nicht - Wikipedia: "Die Energierücklaufzeit (energetische Amortisationszeit) beschreibt die Zeit, die vergeht, bis ein Kraftwerk genauso viel Energie erzeugt hat, wie zu seiner Produktion, Transport, Errichtung, Betrieb usw. benötigt wurde. Die Energierücklaufzeit beträgt bei WKA etwa zwei bis sechs Monate, auch nach konservativen Schätzungen jedoch deutlich unter einem Jahr."

Bei einer voraussichtlichen Laufzeit von über 20 Jahren liefert die Windkraftanlage damit jedenfalls ein Vielfaches der Energie, die bei Produktion, Errichtung, Abbau usw. verbraucht wird. Und der Energiebedarf ist da. Die Alternative ist also nicht, einfach auf die Windkraftanlage zu verzichten - stattdessen würde eben ein neues Kohlekraftwerk oder Kernkraftwerk errichtet, zu dessen Produktion und Errichtung ebenfalls Energie verbraucht würde. Energie sparen kann man unabhängig davon, welche Art von Kraftwerken man baut, um den verbleibenden Energiebedarf zu decken.

[color:"orange"]Und eine andere, sehr wichtige Ressource, wird allzuoft vergessen: naben der eingeschränkten Zuverlässigkeit von Wind und Sonne verlangen gerade diese beiden Energielieferanten vor allem eines: Fläche. Fläche, und noch mehr Fläche. Riesige Areale an Photovoltaikzellen, gigantische Parks von Windkraftanlagen. Die Fläche unserer Erde ist ebenso begrenzt wie unserer Rohstoffe, und sie stellt *in der Tat* eine wichtige, oft viel zu wenig beachtete Ressource dar.[/color]

Im Gegensatz zu Gas-, Kohle- und Kernkraftwerken kann man mit Solar- und Windenergieanlagen allerdings den Flächenverbrauch reduzieren, indem man Solarzellen auf bestehenden Gebäuden (und damit auf bereits verbrauchter Fläche) montiert oder indem man Windenergieanlagen vor der Küste errichtet (was natürlich auch nicht ganz ohne Probleme ist). Und bei Windparks ist im Gegensatz zu Wohn- und Industriebebauung sehr wenig Fläche zubetoniert, der Flächenverbrauch ist also zumindest von einer anderen, weniger schädlichen Art. Der Bereich zwischen den Windrädern kann z.B. noch landwirtschaftlich genutzt werden.

Über kurz oder lang wird die Menschheit nicht daran vorbeikommen, ihren Energiebedarf zu 100% aus regenerativen Energiequellen zu decken - spätestens, wenn alle anderen Energieträger verbraucht sind. Öl und Uran werden nur noch für einen absehbaren Zeitraum ausreichen. Die Frage ist nicht, ob wir vollständig auf regenerative Energie umsteigen, sondern wann. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, den Umstieg möglichst früh zu vollziehen, um die dabei auftretenden Probleme frühzeitig angehen zu können, die mit anderen Energieträgern verbundenen Emissionen und radioaktiven Abfälle zu minimieren und diese Energieträger als Reserve für andere Nutzungen zurückzubehalten (gerade für Erdöl gibt es ja auch eine Fülle von Verwendungszwecken). Da sich mit Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran leicht Geld verdienen lässt, glaube ich allerdings nicht, dass auf die Nutzung dieser Energieträger viel früher als vor ihrer vollständigen Ausbeutung verzichtet wird.

Für ein an Energieträgern armes Land wie Deutschland ist es übrigens auch aus wirtschaftlicher Sicht hirnrissig, sich durch den Bau vieler neuer Öl-, Gas-, Kohle- oder Kernkraftwerke langfristig abhängig von Lieferungen aus politisch meist nicht besonders stabilen Regionen zu machen. Die "heimische" Kohle reicht bei weitem nicht mehr so lange wie früher prognostiziert:

In Deutschland lagerten 2005 etwa 1...e 2005) noch für sechs Jahre ausreichen.
In Deutschland lagerten 2005 nach A...ahre 2005) noch für 37 Jahre ausreichen.