Wenn man täglich sagen wir 20 Minuten Sport treibt - und zwar ohne daran Spass zu haben, nur, weil es so gesund sein soll - und damit sein Leben jeweils 20 Minuten verlängern kann - was hat man dann gewonnen? Man hat sich täglich 20 Minuten abgestrampelt, dabei wütend mit den Zähnen geknirscht, weil man die Zeit eigentlich für was anderes brauchen könnte, sehnsüchtig dabei auf die Uhr gestarrt und den viel zu langsam vorrückenden Minutenzeiger verfolgt, und im Endeffekt das subjektive Empfinden gehabt, dass man nicht 20, sondern 200 Minuten seinen Körper malträtiert hat - und das alles für maximal 20 Minuten länger leben? Hätte man die 20 Minuten "Spass" gehabt, wäre summa summarum nichts anders gewesen, und man hätte irgendwie genauso lange gelebt, wie mit Sport - obwohl die Realzeit möglicherweise kürzer gewesen wäre.

Also: Wenn man sich zum Sport zwingt und ihn betreibt, obwohl man dabei völlig lustlos ist - nur, weil es gerade modern ist oder weil alle behaupten, das sei so gesund - dann bringt es im Endeffekt überhaupt nichts.

Wenn man natürlich Spass am Sport hat (oder darauf sonstwie angewiesen ist), sieht die Sache freilich anders aus. Da steht alles auf der Haben-Seite: Der Spass während der Betätigung, die damit auf Vordermann gebrachte Gesundheit, und eventuell (!) sogar eine höhere Lebenserwartung...

Man sollte natürlich nicht die negativen Effekte vergessen. Vor allem die Abnutzungserscheinungen der Gelenke durch Sport sind nicht zu vernachlässigen, wenn man nicht Acht gibt. Und Sportunfälle gehören oft zu den kompliziertesten und können vielleicht ein Leben schneller zu nichte machen als alles andere...