Es gibt 2 Arten von Drachen. Also eigentlich gibt es noch eine dritte, aber Schwiegermütter sollen hier außen vor gelassen werden. (Genauso natürlich diese Papierdrachen an Schnüren).
Es gibt die, die schon vor Äonen gelebt haben und immer leben werden. Diese Herrenrasse unter den Drachen wird bis zu 100 Fuß lang und kann mit einem Schwanzhieb ganze Städte auslöschen. Ihre magische Fähigkeit reicht von einem einfachen Funken, bis zur ganzen Stürmen. Belenion jedoch vermag kein Drache zu erschaffen. Das müssen stärkere Mächte sein. Nur die dümmsten Krieger stellen sich einem solchen Drachen in den Weg.
Aber in den Gebirgen im Osten leben noch andere Geschöpfe, die dem Herrendrachen gar nicht so unähnlich ist. Bergdrachen. Diese können zwar nicht sprechen, aber ihre Haut bringt auf dem Markt so viel Gold wie man tragen kann. Diese Drachen werden lediglich bis zu 10 Fuß lang und ihre Fähigkeit Feuer zu speien ist so gut wie verkümmert. Um so einen Drachen zu töten reicht normal schon ein einziges Batallion Soldaten.
Vinco will jedoch gar keinen töten. Er könnte, aber man würde ihm dafür nicht entlohnen.
Seine Hand fährt noch einmal testend in die Tasche, als er aus dem Wald auf die Lichtung tritt. Er steckt 2 Finger in dem Mund und lässt eine unregelmäßige Folge von Pfiffen erschallen. Nach einigen Augenblicken erscheint sein Pferd hinter einem der Hügel.
Ein wahrlich königliches Pferd. Stolze Statur, Starke Hüften und Weiß wie einer des Barthschen Geschlechts.
„Wie eine Frau muss dein Pferd aussehen.“ sagte sein Vater immer. Er hat diesen Satz als Kind nie verstanden. Aber seit der Winnfield das erste Mal gesehen hatte, wusste er, dass das sein Pferd sein würde.
Bis zu seinem Tod.
Winnfield ist mittlererweile bis zu Vinco geritten und dieser steigt grazil auf sein Pferd.
Vinco heißt eigentlich Vincento Fega. Aber alle seine Freunde nannten ihn Vinco, seit er ein Knappe am Hof seines Onkels war.
Die Hand immer noch in seiner Tasche, reitet er los. Obwohl alles ruhig ist gibt er seinem Pferd so stark die Sporen, dass es wiehert und fast geblutet hätte.
Winnfield bäumt sich auf und Vinco fällt auf den Boden. Winnfield, eigentlich ein mutiges Pferd, da aus dem Geschlecht der Jules Pferde, ergreift die Flucht.
Einige Flüche dem Tier nachbrüllend, rappelt sich Vinc auf und sieht in Richtung des Waldes zurück.
Alles ruhig. Was mag das Pferd wohl so verängstigt haben?
Er spitzt die Ohren. Das Knacken einiger Zweige im Wald. Das Zwitschern der Vögel.
Das Brechen brennender Baumstämme.
Das Brechen brennender Baumstämme?
Ein kreischender Schrei ließ ihm das Blut gefrieren.
Mit Leichtigkeit und nur wenigen Flügelschlägen erhebt sich der Drache aus dem Geäst des Waldes. Es war kein Herrendrache, dennoch ein stattliches Exemplar eines Bergdrachen, der das Feuerspeien noch nicht ganz verlernt hatte.
Er überwindet die Distanz zwischen ich und Vinc mit wenigen Flügelschlägen und landet wie eine Feder 10 Fuß vor dem sichtlich verängstigen Vinco.
„Ein Feuerstoß und ich bin nur noch Asche“ durchfuhr es Vinco und er machte sich auf sein Ableben gefasst.
Aber der Feuerstoß blieb aus. Keine Hitze, die seine haut versengt, kein Schmerz. Nur Stille.
„Na, klar. Er will es wieder“
Erleichtert erinnert sich Vinco an des Ding in seiner Tasche.
„Du willst kämpfen?“, schreit Vinco, wohlwissend, das der Drache ihn nicht verstehen kann
„Dann komm und fang mich“
Vinco legt den Beutel auf den Boden und greift mit beiden Händen seine Gleve.
Ein Stab aus Elfenholz und eine Klinge aus Stahl, der Magier des Nordmeeres.
In seien Augen blitzt die Kampfeslust.
Flink flitzt Vinco vor. Der Drache breitet die Flügel aus, bereit abzuheben und seinen Feind im Flug zu attackieren. Der Drache hat allerdings nicht mit der Gleve gerechnet, die, 2 Fuß länger als Vinco, ihm als Sprunghilfe dient und auf den Rücken des Drachen schleudert.
Dort angekommen krallt Vinco sich tief in das Fleisch des Monsters um beim Absprung vom Boden nicht hinunter zu fallen.
Der Absprung ist jedoch sanfter als er gedacht hatte, da der Drache noch nicht registriert hatte, dass ein Blinder Passagier auf seinem Rücken saß.
Um diesen los zu werden dreht der Drache wilde Pirouetten und steile Flüge, die Vinco zumindest daran hindern, seine Waffe einzusetzen.
Der Flug kann jedoch nicht ewig so weiter gehen, also nimmt Vinc seine Hände und robbt langsam den Körper des Ungetüms entlang nach vorne. An den Schultern der Kreatur angekommen presst er beide Beine zusammen um langsam die Hände lösen zu können.
Blitzschnell greift er nach den Augen des Drachen und drückt diese mit aller Macht nach innen. Der Drache kreischt vor Schmerz und hört auf sich wie wild zu drehen. Stattdesen fängt er an mit entschlossenen Flügelschlägen gen Himmel zu fliegen. Vinco baumelt nur noch mit den Händen an dem Kopf des Ungetüms und kann mit letzter Kraft die Augen des Monsters zerkratzen. Da lässt er los. Fällt. Die Berge aus denen der Drache kam werden langsam wieder größer. Der Boden ist nur noch einige Meilen entfernt, als er es schafft eine seiner Magischen Lehmkugeln zu fassen. Eine uralte Rune ziert die braune ganz leichte Kugel, die gerade in eine Handfläche passt. Mit letzter Kraft wirft er die Kugel nach unten, gen immer näher kommenden Boden, bevor er das Bewusstsein verliert und die Welt schwarz wird…
In dem Beutel war ein Ei. Ein Ei eines Drachen. Bergdrachen bekommen nur alle 100 Jahre Nachwuchs, weswegen sie in ihrem Leben trotzdem bis zu 50 Junge kriegen können.
Der Hohepriester von Bolager, einer Stadt am Rande des Territoriums des Drachen, gab ihm den Auftrag das Ei zu stehlen. Vinco hatte beim Hohepriester noch was gut zu machen, darum willigte er ein.
Die Bewohner von Bolager hatten Angst, das Junge könnte ihre Stadt als sein Territorium wählen, was sie dazu zwänge es zu töten, was unweigerlich den Zorn der Mutter erweckt hätte, wodurch sie sich veranlasst sähe, ihr Territorium zu verlassen.
Der Hohepriester der Stadt wählte Vinco aus, weil dieser als letzter Bewahrer der heiligen Kugeln ist.
Diese Kugeln wurden vor tausenden von Jahren in den Klöstern am anderen Rand der Welt gemacht, sie sind hohl und wenn sie zerbrechen, dann wird der Zauber, der in ihnen eingeschlossen ist, frei. Vincó ist der letzte Mensch der solche Kugel herstellen kann. Doch auch er kann nur schwächere Zauber einfangen. Die Kunst, die stärkeren Zauber, die Zauber, herzustellen ist verloren gegangen. Es existieren nur noch 3 solche Zauber. Alle drei sind in Vincos Besitz.
… Licht blendet Vinco. Seine Augen müssen sich erst wieder an das Licht gewöhnen. Was ist passiert?
Mühsam steht der auf. Er selbst steht in einem braunem Haufen und um ihn herum stehen 2 Harpyien und eine Rieseneidechse.
Ach ja. Die Kugel, die er im Fall geworfen hatte, beinhaltete einen Schlamm Golem, auf dem er einigermaßen weich gelandet ist. Die anderen Geschöpfe sind den Kugeln entsprungen, die beim Aufprall dennoch entsprungen sind.
Vinco murmelt einige Worte in einer Sprache, die längst vergessen ist und die Tiere rennen fort.
Er pfeift und nach einigen Minuten kommt sein Winnfield. Sie reiten in Richtung Wald und holen die Tasche mit dem Ei, die immer noch unberührt im Gras liegt.
„Reite schnell. Pferd. Gott weiß wie lange der Drache braucht um sich von seinen Verletzungen zu erholen.“
Last edited by Exhuminator; 19/11/07 05:45 PM.