Ephraim steigt vom Pferd und sieht sich nach einem Gasthaus um. Er entdeckt das Gasthaus „Zur hellen Nacht“ und teilt seine Entdeckung Vinco mit.
„Ich bring nur schnell Winnfield in den Stall. Wir treffen uns drinnen.“, ruft Vinco ihm zu und entfernt sich mit Winnfield.
Ephraim betritt das Gasthaus und ein lang vermisster Geruch schlägt ihm entgegen. Er lässt den Blick über die Gäste im Raum schweifen. Außer den üblichen Betrunkenen sitzen auch zwei Magier an einem Tisch und an einem anderen ein angetrunkener Halbelf. In einer dunklen Ecke sitzen zwei Männer, vermummt in ihre dunkelgrünen Kutten.
Ephraim setzt sich zu dem Halbelf und bestellt einen Humpen Bier. Als der Halbelf erkennt wer vor ihm steht versucht er aufzustehen, schafft es aber nicht ganz da er anscheinend schon einige Humpen intus hat. Die beiden packen das Handgelenk des jeweils anderen zum Kriegergruß, wie es unter Elfen üblich ist.
„Na mein Freund? Darf ich fragen was ihr in dieser Gottverlassenen Gegend macht?“, fragt Ephraim den Halbelf, nach einem tiefen Schluck Bier.
„Ein Zauber hat mich einige Kilometer weit weggeschleudert und ich kam gerade noch so zu dieser Stadt. Ich heiße Valacar. Und ihr?“, erwidert dieser.
„Ich heiße Ephraim. Ein Auftrag für meine Stadt hat mich in diese Gegend geführt.“, teilt Ephraim mit, nach einem weiteren Schluck Bier.
Einige Humpen später beritt Vinco das Gasthaus und als er Ephraim entdeckt setzt er sich zu ihm und bestellt sich auch einen Humpen.
Kurze Zeit später sind alle drei angetrunken und erzählen sich unter schallendem Gelächter Geschichten und Witze.
„Ein Mann treibt seine Kuh am Haus einer Hexe vorbei, als die Kuh zusammenbricht und nicht mehr aufstehen will.“, erzählt Ephraim „Der Mann geht zur Hexe und schildert sein Problem. Die Hexe gibt ihm darauf zwei rote Pillen und sagt: „Nimm eine Pille heb den Schwanz der Kuh hoch und steck sie ihr dorthin, wo die Sonne nie scheint. Danach wird sie wie vom Teufel verfolgt aufspringen und so schnell rennen wie du nie eine Kuh gesehen hast.“ Der Mann fragt sie was er mit der zweiten Pille machen soll. Sie antwortet: „Du willst die Kuh doch einholen, oder?““
Vinco brüllt vor Lachen aber Valacar runzelt die Stirn.
„Im Südwesten von hier, gibt’s ne Schlucht. Is’ von vielen Bäumen zugewachsen und ziemlich schattig dort. „Der Ort wo die Sonne nie scheint“ heißt das auch. Ziemlich weit für ne Kuh.“, lallt Valacar.
„Ne, das is’ anders gemeint.“, Vinco denkt für einen Moment nach. „Das is’ da ... wo der Affe seine Nuss versteckt.“
„Hä? Es gibt keine Affen in...“, Valacars Augen weiten sich. „Oh... verstehe, die Hexe war dumm.“
„Kommst du eigentlich vom Land oder von ner Stadt?“, fragt Ephraim Vinco, um vom Thema abzulenken.
„Ich komm vom Land.“, verkündet Vinco stolz. „Diese dummen Städter, ham ja auch keine Ahnung vom Leben. Die wissen nich’ wie, dass is in ner kalten Winternacht, bis zur Achselhöhle im Hinterteil einer Kuh zu stecken!“
„Genau!“, pflichtet Ephraim ihm bei. „Und sie ... Was? Wovon redest du da? Du hast doch gar keine Kuh.“
„Aber ich kenn mich aus.“
Valacar leert gerade mit einem Zug seinen halben Humpen aus, und rülpst herzhaft.
„Und sie wissen nicht, wie dass is über ne zugefrorene Güllegrube zu laufen, es knackt unter einem und man weiß genau, beim nächsten Schritt geht’s nach unten.“, fährt Vinco fort.
Plötzlich springt ein Mann auf einen Tisch und brüllt: „Der Sturm! Der Sturm! Er wird kommen! Wir müssen etwas unternehmen!“
Von einigen Gästen kommen Lacher da sie den Mann für betrunken halten. Bis auf die zwei in den grünen Kutten, die sich langsam erheben.
„Er wird kommen! Haltet sie auf! Sie sind überall! Wir müssen sie aufhalten!“
Die beiden Männer gehen nun schneller auf den Redner zu. Ephraim merkt, dass es gleich Ärger geben wird und packt Vincos Handgelenk. Dann webt er einen Zauber. Im nächsten Moment tauchen die beiden unter den Tisch, wo sie sich geräuschvoll übergeben. Stocknüchtern sehen die beiden auf.
Der erste Mann in der Kutte, macht eine Handbewegung und eine magische Druckwelle schleudert den Redner durch die Gasthauswand nach draußen. Der erste Kuttenmann folgt ihm. Vinco und Ephraim springen auf um dem angegriffenen Mann zu helfen. Der andere Kuttenmann stellt sich ihnen in den Weg.
„Was wollt ihr von dem Mann?“, fragt Vinco drohend.
„Wir haben den Auftrag ihn zu töten. Mischt euch nicht ein und euch passiert nichts.“, antwortet der Kuttenmann.
„Was hat der Mann getan?“, fragt Ephraim, die Hand auf dem Schwertgriff.
„Geht euch nichts an! Und jetzt verschwindet wenn ihr euren Kopf behalten wollt!“, antwortet der Kuttenmann barsch.
Vinco zieht seine Glefe. „Wenn das so ist...“
Er springt vor und schwingt seine Glefe. Der Auftragsmörder weicht aus und zieht ein Schwert. Ephraim zieht sein Kurzschwert und murmelt einen Zauber. Eine leuchtend grüne Flamme umgibt die Klinge.
Die beiden Magier, die bis jetzt nur stumm am Tisch saßen, stehen auf und gehen zur Tür. Einer der Magier begegnet Ephraims Blick, beide nicken und die Magier gehen nach draußen, um dem Mann zu helfen.
Vinco pariert einen Hieb des Mörders und verpasst dem Mörder seinerseits einen Tritt. Dieser stolpert und fällt auf einen Tisch. Ephraim lässt sein Schwert hinabsausen. Der Mörder rollt sich schnell vom Tisch und die Klinge bohrt sich in die Stelle, wo eben noch der Kopf des Mörders war. Dank des Zaubers sticht sich die Klinge mit Leichtigkeit durch den Tisch.
Der Mörder springt auf einen Tisch und von dort aus über zwei andere, bis er die Wand gegenüber Ephraim und Vinco erreicht.
Vinco geht zu Ephraim, der gerade sein Schwert aus dem Tisch zieht: „Ich habe eine Idee. Aber du musst mir Deckung geben.“
Ephraim nickt und Vinco macht seinen Mantel auf und überfliegt die Tonkugeln. Der Mörder macht dieselbe Handbewegung wie der andere Kuttenmann und eine Magische Druckwelle schleudert einen Tisch auf Vinco. Ephraim springt vor ihn und führt einen Aufwärtshieb. Die Hälften des Tisches landen, links und rechts von Vinco, krachend auf dem Boden. Vinco wirft eine Tonkugel auf die Beine des Mörders. Dieser versucht nach hinten zu springen, steht aber schon mit dem Rücken an der Wand. Die Kugel zerplatzt und eine Greifpflanze wächst aus dem Rauch, den das Zersplittern der Kugel ausgelöst hat. Wurzeln peitschen auf den Mörder zu, dieser versucht auszuweichen, doch eine Wurzel schlingt sich um seinen linken Knöchel.
Ephraim rennt auf den Mörder zu und holt aus. Der Mörder kann nun nicht mehr ausweichen und muss den Schlag parieren.
„Jetzt!“, denkt Ephraim und legt all seine Kraft in diesen Schlag.
Der Mörder taumelt und sein Schwert fliegt aus seiner Hand, doch er kann es noch mit seiner anderen auffangen. Doch in diesem Moment springt Vinco vor und hebelt dem Mörder, mit der krummen Seite seiner Glefe, das Schwert aus der Hand, das mit einem hohen Bogen auf dem Tisch von Valacar landet.
Der Mörder hebt seine rechte Hand, die linke ist immer noch von Ephraims Schlag betäubt, und murmelt einen Zauberspruch: „Ihr denkt doch wohl nicht, dass ich schon geschlagen bin?“
Gerade will er die Hand auf Ephraim richten, als etwas kracht und Holzteile vom Kopf des Mörders fliegen. Der Mörder fällt bewusstlos um.
Hinter ihm steht der betrunkene Halbelf, ein Holzbein des Stuhls in der Hand, mit dem er gerade den Mörder bewusstlos geschlagen hat. „Dieser [nocando] hat mein Bier verschüttet!“
Vinco und Ephraim können ihn gerade noch abhalten, dem Mörder den Kopf mit dem Stuhlbein einzuschlagen, als die Tür des Gasthauses aufgeht.