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In Namaras Beitrag, auf den du geantwortet hast, ging es nicht um deine Sucht, sondern darum, wie sinnvoll es allgemein ist, mit einem Süchtigen über ein Verbot seines Suchtmittels zu diskutieren. Du hast in deiner Antwort einen Aspekt ihres Beitrags aufgegriffen und weiter ausgeführt, genau wie ich in meiner Antwort auf deinen Beitrag. Ich denke nicht, dass ich (für Forumsmaßstäbe) allzu sehr off topic war <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Nun gut, wenn du das so siehst, möchte ich nicht weiterwettern. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


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Glaubst du ernsthaft, dass ein Rauchverbot durchsetzbar wäre? Ein bestehendes, aber bewusst nicht oder nur lasch durchgesetztes Verbot (ähnlich wie derzeit bei Cannabis) wäre meiner Meinung nach ebenso heuchlerisch wie die bestehende Regelung. Und ein Rauchverbot in der Hoffnung zu fordern, dass Zigaretten dann illegal billiger erhältlich wären, hat auch was von Heuchelei ... ich will dir nichts unterstellen, aber du forderst das Rauchverbot doch nicht in der Absicht, dass in Deutschland dann kein Tabak mehr zu bekommen wäre, oder?

Ich glaube durchaus, daß man das Rauchen komplett verbieten könnte in Deutschland. Es geht mir nicht darum, daß dann jeder Raucher wie ein Schwerverbrecher behandelt wird, sondern daß man die aktuellen Bestrebungen wirklich konsequent weiterführt.
Suchtmittel, zudem auch noch extrem gesundheitsgefährdernd, sollten nur streng kontrolliert abgegeben werden können, wenn überhaupt. Wenn so etwas wie Cannabis - ob zurecht oder nicht, ist dabei egal - verboten ist und bleibt, dann gibt es rein logisch gesehen doch gar keinen Grund, warum Tabak nicht verboten werden sollte, oder sehe ich das falsch?
Die beiden Gründe, die dagegen sprechen sind: 1. Das Geld. 2. Die vielen Raucher.
Nun wiederhole ich mich natürlich, aber dennoch: Der 2. Grund ist den Politikern anscheinend egal - sonst würden sie nicht die momentanen Regelungen einführen. Zumal es ja neben den vielen Rauchern auch deutlich mehr Nichtraucher gibt, sodaß man das Rauchverbot nicht mal mit demokratischen Argumenten verhindern könnte. Und wenn es den Parteien tatsächlich um die Volksgesundheit ginge, würden alle an einem Strang ziehen und schon wäre das Ganze erledigt. Es gäbe sicherlich große Proteste der Raucher, aber die gibt es bei jeder Grundsatzentscheidung. Man könnte zur Abfederung eine Übergangszeit vorsehen... oder gar finanzielle Zuschüsse für Suchttherapien einräumen.
Die Konsequenzen wären auf allen Gebieten positiv. Die Gesundheit der Menschen... die Sauberkeit auf den Straßen... störungsfreiere Arbeit am Arbeitsplatz... das Signal "Rauchen ist nicht gut"...
Objektiv gesehen gibt es meiner Meinung nach kaum einen Grund, das nicht zu tun. Selbst bei Alkohol sollte und könnte man deutlich strengere Gesetze durchsetzen.
Und warum geschieht es nicht? Ganz genau, wegen des Geldes. Ich weiß, auch da wiederhole ich mich zum x-ten Mal, aber was soll ich machen? Mir will einfach kein besserer Grund einfallen. Und noch heuchlerischer als das kann kein Herumduchsen bei Drogendelikten sein.

Was meine Beweggründe angeht: Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch bei einem generellen Verbot in meinen eigenen vier Wänden weiterrauchen würde. Und das wäre dann meiner Meinung nach mit großer Wahrscheinlichkeit billiger als es jetzt der Fall ist. Und die erwähnten positiven Aspekte sind auch nicht gerade schlecht - mich als Raucher würde ein allgemeines Verbot sicherlich arg einschränken, aber die Freude über eine konsequente Politik würde bei mir persönlich überwiegen.


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Gibt es in deinen Augen eigentlich auch nicht hinkende Vergleiche? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Durchaus. Aber der Vergleich eines Vorgangs, bei dem niemand gegen seinen Willen gezwungen wird passiv zu rauchen, mit einem besoffenen Autofahrer, der jemanden umfährt, ist der Inbegriff eines hinkenden Vergleichs. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


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Da du bereits geschrieben hast, dass du beim Rauchen Einschränkungen hinnimmst (etwa nicht in Gegenwart von Kindern rauchst), verstehst du unter "Privatsache" offenbar etwas anderes. Falls du damit meinst, dass du im privaten Umfeld so viel rauchen kannst, wie du willst, solange du niemanden störst, stimme ich dir zu.

Mit "Privatsache" meine ich vor allem, daß ich mir etwas nur ungern verbieten lasse, was der Staat bisher nicht als illegal eingestuft hat und daran auch noch gutes Geld verdient. Diese Einstellung mag recht deutsch scheinen, aber das ist mir dann einerlei. Einschränkungen kann man hinnehmen und sich selbst auferlegen, dagegen hat auch niemand ernsthaft etwas. Der eine sagt, daß der Markt bzw. der Wirt entscheiden soll... das wird abgelehnt... der andere sagt, dann verbietet es ganz... wird ebenfalls abgelehnt... stattdessen wird eine Regelung genommen, die außer einem Teil der Nichtraucher (und nicht alle) niemanden wirklich zufrieden stellt... und dabei wird nicht mal bundesweit eine einheitliche Lösung gesucht. Das ist alles höchst unbefriedigend in meinen Augen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"