Mal so zwischendurch... Zu beginn dieses Threads wurde ja ein wenig darüber gewitzelt, dass ich vom Anime-Verächter zum Anime-Fan geworden bin. Mich hat das selber überrascht, inzwischen habe ich aber wohl auch die maßgeblichen Gründe dafür herausgefunden:
1.) Der ZeichenstilDa ich ja nun doch bereits einiges an Animes verschiedenster Jahrgänge gesehen habe, zeichnet sich für mich deutlich etwas ab: Den Mainstyle der '80er finde ich überwiegend potthässlich, der spricht mich auch heute noch absolut nicht an. In den '90ern hat sich das etwas gewandelt, ist mir aber immer noch nicht sonderlich sympatisch. Erst um das Jahr 2000 herum begann sich der aktuelle Stil zu entwickeln, der mir wirklich gut gefällt. Zudem scheint es früher wirklich nur "den" Mainstyle gegeben zu haben, während sich heute verschiedene Stile präsentieren - u.a. auch der von mir so geschätzte real-orientierte Independentstyle (z.B. "Ergo Proxy", etc.)
2.) Die TechnikAnimes werden zeichnerisch immer ausgefeilter, aufwändiger und hochwertiger. Neben dem Einsatz von CGA ist vor allem erkennbar, dass Colorierung und Animationszeichnung immer anspruchsvoller zu werden scheinen. Wirken die Animationen bei älteren Animes oft noch steif und marionettenhaft, sieht das heute wesentlich flüssiger und natürlicher aus. Die Zeichnungen sind heute oft erheblich detaillierter und sauberer ausgearbeitet, im gegensatz zu den sehr reduzierten Techniken älterer Animes. SFX kommen deutlich ansprechender rüber und auch das Sound- und Musikdesign hat sich stark verbessert. Das Computerzeitalter hat bei den Animes Einzug gehalten und durch HD kommt das auch sehr gut zur Geltung.
3.) Die InhalteAnimes scheinen heute auch inhaltlich wesentlich erwachsener geworden zu sein als damals. Wirken selbst anspruchsvollere Adult-Animes früher Jahrgänge auf mich oft noch irgendwie comichaft und nicht recht erstzunehmend, sieht man heute wirklich gut durchdachte Storys, die einem guten Realfilm in nichts nachstehen. Die Themen sind breiter gefächert und anspruchsvoller aufbereitet. Natürlich gibt es auch heute noch Unpassendes an falscher Stelle, aber der Trend ist positiv.
Kurz gesagt: Das Nischenprodukt hat sich zu einem breiten Spektrum von Kunstform bis Mainstream entwickelt und setzt sich daher auch in der Akzeptanz immer mehr durch. Und darauf bin nun selbst ich inzwischen aufmerksam geworden.