BANK JOB:

Familienvater Terry Leather (Jason Statham) ist stolzer Besitzer eines schlecht laufenden Autohauses im London der 1970er Jahre. Als ein Kredithai, dem Terry Geld schuldet, als Warnung seine Schläger bei Terry vorbeischickt, um ein paar Autos zu demolieren, kommt es dem gerade recht, als ihm eine alte Freundin aus seinen kleinkriminellen Jugendtagen Martine (Saffron Burrows) ein lukratives Geschäft anbietet: Einen "todsicheren" Banküberfall!
Terry ruft ein paar Freunde sowie zwei Bekannte mit echter "Berufserfahrung" zusammen, um den nächtlichen Überfall auf den Schließfach-Raum der betreffenden Bank vorzubereiten. Was Terry noch nicht weiß, der Zuschauer aber schon: Martine handelt nicht aus eigenem Antrieb heraus! Um sich selbst vor dem Knast zu retten, wird sie von einem hohen Geheimdienstler inoffiziell angeheuert, um in ebenjenen Bankschließfächern vermutete, hoch brisante Fotos der königlichen Prinzessin Margaret sicherzustellen, mit denen die Regierung erpresst wird ...

Die Geschichte klingt phantastisch. Basiert aber auf wirklichen Begebenheiten. Da die damaligen Ereignisse bis heute nicht öffentlich aufgeklärt wurden, haben die Drehbuchautoren aber von den bekannten Fakten ausgehend ihre Phantasie spielen lassen. "Bank Job" erzählt also keine wahre Geschichte, sondern nur eine mögliche Version dessen, was damals geschehen ist.
Wer mehr über die historischen Fakten wissen möchte, sei an diese Artikel in "The Guardian" und dem "Daily Mirror" verwiesen:
Untold story of Baker Street bank robbery
Bank job that opened the door on a royal sex scandal

Aber zurück zum Film: In der ersten Stunde ist "Bank Job" ein ganz ordinärer Einbruchs-Film. Routiniert und unterhaltsam inszeniert von Roger Donaldson ("Thirteen Days"), aber völlig unspektakulär. In der zweiten Hälfte geht es dafür dann aber so richtig rund, denn Terry und seine Leute finden in den Schließfächern nicht nur jede Menge Geld und Wertgegenstände sowie die erwähnten Fotos, sondern noch weiteres Material, das ihre Eigentümer KEINESFALLS an die Öffentlichkeit gelangen lassen dürfen! Also werden die Bankräuber nicht nur von den Polizei und dem Geheimdienst gejagt, sondern auch noch von diversen anderen Personen und Organisationen, die weit weniger gesetzmäßig vorgehen ...

"Bank Job" überzeugt durch einen wieder mal souveränen Jason Statham, der in ungewohnt seriöser Rolle neben vielen gut besetzten, aber großteils unbekannten Darstellern den Film tragen muß - und dies auch schafft. Die 70er-Jahre-Atmosphäre ist überzeugend umgesetzt (wenn auch bei weitem nicht so liebevoll und detailliert wie in "Life on Mars") und die zweite Filmhälfte erinnert in ihrer Rasanz und den Storywendungen an beste britische Kinokunst á la "Bube, Dame, König, GrAs" oder "Layer Cake".
Insgesamt ist "Bank Job" einfach ein guter Film. 8 Punkte.