
Das muß ja schon eine schizophrene Situation für Dich gewesen sein, Du im Schweiße Deines Angesichts für CDV testend - und wir hatten nichts besseres im Sinn als unserer Rache zu frönen wegen der Änderung des Titels (ursprünglich von
Larian vorgesehen:
"Divinity - The Sword of Lies") und ständig über Deinen Arbeitgeber zu spötteln und zu lästern.

Nicht daß wir uns da falsch verstehen: Ich war und bin noch einer der vehementesten Kritiker des Namenswechsels - auch und gerade bei CDV.

Das ist sogar aktenkundig.

Nach den ersten paar Spieltagen durfte ich eine schriftliche Stellungnahme zu meinen Eindrücken für CDV schreiben... wer weiß, ob sie das je gelesen haben.

Dieses Schriftstück habe ich wie folgt abgeschlossen:
P.S: Eine Frage hätte ich aber trotzdem noch, die mir einfach keine Ruhe lassen will: Warum um Himmels Willen wurde der nahezu perfekte Titel „Divinity – The Sword of Lies“ durch den nicht nur linguistisch mehr als fragwürdigen Versuch eines Titels „Divine Divinity“ ersetzt? So oft die Fangemeinde auch bisher nachgefragt hat, uns wurde keine Antwort auf diese Frage gegeben.
Ich bekam keine Antwort.

Wenn ich nochmal auf die Zaubersprüche zurückkomen darf.
Während der Tests bekamen ein weiterer Kollege und ich immer öfter den Eindruck, daß die Werte und Formeln der Zaubersprüche nicht ganz so ausbalanciert waren. Manche Zauber waren zu stark, andere wiederum hatten merkwürdige Sprünge in manchen Zauberstufen usw.
Wir fragten dann an, ob wir die ganzen Berechnungsformeln für die ganzen Fertigkeiten und Zauber und so mal bekommen könnten. Daraus wurde nix - ich weiß nicht mehr genau, ob die Larians das nicht hatten oder ob CDV die Anfrage gar nicht weitergegeben hat.
Wie auch immer... also haben wir uns hingesetzt und uns jeden Wert, jeden Bonus, jede Steigerung, jede Fertigkeit, jeden Zauber usw. aufgeschrieben... daraus habe ich mir dann die Formeln errechnet, die dem ganzen zugrunde lagen. Ganz gleich ob sie jetzt gut oder schlecht waren - nach so viel Arbeit hatte ich natürlich den Eindruck, daß sie allesamt nichts taugten.

Sonst wäre ja alles umsonst gewesen. Also habe ich mich hingesetzt und meine eigenen Werte und Formeln für Stufenaufstiege entwickelt, die mir ausbalancierter vorkamen. Das alles hat mehrere Tage meiner Arbeit dort in Anspruch genommen - inkl. eines Absturzes und des damit einhergehenden Datenverlustes des betreffenden Arbeitstages (trotz Sicherung ging dann nichts mehr). Lar wird sich nicht mehr daran erinnern, aber zu Hause durfte ich ihm dann sogar am Telefon meine Vorschläge schmackhaft machen... bis er mich dann einen deutschsprechenden Kollegen weiterreichte (ich weiß aber nicht mehr, wer das war).
So kam es, daß einige der Formeln übernommen wurden, andere in Änderungen einflossen und einige wohl unter den Tisch fielen.
