buads und Ddraigs Einstellung erinnert mich an meine eigene bei PS:T damals. Ueberall war zu lesen, wie toll das Spiel doch war. Ich selbst mochte die Infinity-Engine nicht, ich mochte das AD&D Sytem nicht, ich mochte die ganze Hochloberei nicht. Aus diesen und anderen Gruenden, zum groessten Teil Vorurteile, war ich so ganz und gar nicht von PS:T ueberzeugt, obwohl ich bis dahin nur darueber gelesen hatte. Man koennte fast sagen, alle anderen labten sich noch am Infinity-Engine oder D&D-Bonus, der bei mir schon seit Baldur's Gate 1 verbraucht war.
Zwei, drei Jahre spaeter erst bin ich ohne jedwede Erwartungen, weder negativ noch positiv, an das Spiel herangegangen und habe mich von der Geschichte leiten lassen. Im Nachhinein war PS:T tatsaechlich eine wunderbare Spiel-Erfahrung, auch wenn ich D&D immer noch nicht mochte.
Wenn man an Drakensang jetzt aehnlich herangeht wie ich damals an PS:T, voller falscher oder unangemessener Erwartungen, Vorurteile, mit einer pessimistischen Grundeinstellung ("das ist bestimmt nicht so gut wie alle ueberall schreiben!" - "wieso hat das kein XY-Feature?"), dann wird man sicher keine Freude daran haben. Man muss einfach offen sein und sich mitreissen lassen von dem, was geboten wird und sollte sich nicht ablenken lassen von dem, was man gerne haette. Denn dann wurde tatsaechlich nur noch ein schlechtes Spiel einer guten Erfahrung im Wege stehen.
Was ich bisher allerdings von Drakensang gesehen habe (leider auch erst das Startgebiet - ich kann mich einfach nicht entscheiden, welche Klasse ich spielen will), laesst ein sehr solides, stimmiges Rollenspiel erahnen, mit einer einzigartigen Atmosphaere, wie man sie sonst nur aus der Nordlandtrilogie kennt (warum nur? ;))
Besonders gefallen hat mir bisher die Sprache. Keinesfalls so extrem wie die Marktsprache auf Mittelaltermaerkten, aber trotzdem durchzogen von allerlei mittelalterlich anmutenden Begriffen oder eigentuemlichen Dialekten.