Ja, "phexschen Künsten" darf man in Drakensang ja glücklicherweise ungestraft nachgehen. Ob nun dem einfachen Bürger oder einem angesehenen Grafen - wenn's schiefgeht, hat man nicht mit mehr als "Hey, pass auf, wo du hinläufst!" zu rechnen. Sogar wenn man einem Wächter versucht in die Tasche zu langen und dabei erwischt wird gibt's keine Konsequenzen.
Klar ist sowas etwas unglücklich, trotzdem bleibe ich dabei, daß das eigentlich kein großes Problem ist: Wer echtes Rollenspiel betreibt (und das sollte man von den DSA-Fans ja eigentlich erwarten), der nutzt diese "Cheat"-Möglichkeiten einfach nicht aus.
Das ist halt einer dieser nötigen Kompromisse gerade einer kleineren Firma: "Bequeme" Spieler erwarten solche Erleichterungen heutzutage vermutlich und bekommen sie somit. Die echten Rollenspieler ärgern sich kurz darüber und ignorieren sie dann. Es kann ja schließlich auch keinem daran gelegen sein, daß das Spiel mangels Zugänglichkeit floppt und Radon Labs den Lachen zumachen muß.
Natürlich wäre es idealer, wenn man beide Spielweisen noch stärker verbinden könnte (beispielsweise durch die Möglichkeit, das Spiel in einer Art "Expertenmodus" mit allen RPG-Schikanen zu spielen - sowas ähnliches gab´s ja schon bei der NLT). Aber dazu fehlte es vermutlich diesmal noch an Ressourcen. Aufgrund des kommerziellen Erfolgs von "Drakensang" könnte das bei der Fortsetzung schon deutlich besser werden.
Und ich muß an dieser Stelle ja auch nicht an die zahlreichen Designschnitzer (nur geradeaus schießen oder zaubern!) der "Schicksalsklinge" erinnern, die erst in der Fortsetzung ausgemerzt wurden, oder?
Ich bleibe dabei: In Anbetracht der Umstände ist "Drakensang" ein richtig gutes Spiel geworden.